Neuigkeiten zu Elektroautos aus aller Welt, die kein eigenes Thema brauchen
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Maschinenbauprofessor: Wenn der „Verbrenner verboten ist, wird gegen das Elektroauto gehetzt“
Ein Maschinenbauprofessor aus Karlsruhe ist sich sicher, dass der Verbrenner noch lange gebraucht wird. Statt reinem Fokus auf E-Autos, pocht er auf den Einsatz klimaneutraler Kraftstoffe.
Vor wenigen Monaten sind die Mitgliedsstaaten der EU zur Übereinkunft gekommen, ab 2035 nur noch klimaneutrale Neuwagen zu erlauben. Auf dem Papier müssen die Autohersteller bei ihren neuen Fabrikaten demnach beweisen, dass die Modelle der Umwelt nicht schaden, de facto bedeutet der Entschluss aber nahezu das Verbot herkömmlicher Verbrennungsmotoren. Die großen deutschen Autokonzerne haben sich ohnehin bereits für ein Ende der Verbrenner-Produktion entschieden.
Trotz der Entscheidung der EU und dem Fokus der Industrie auf die Produktion von E-Autos sehen nicht alle die Verbrenner als Auslaufmodell. Bosch-Chef Stefan Hartung machte bereits deutlich, dass es Autos mit Verbrenner weiterhin geben werde. Dieser Meinung ist auch Thomas Koch, Motorenexperte und Maschinenbauprofessor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), wie bw24.de berichtet. Statt sich nur auf die Produktion von E-Autos zu konzentrieren, sollten auch Verbrenner, die mit klimaneutralen Kraftstoffen betrieben werden, weiterhin eingesetzt werden, sagte er im Gespräch mit Daniel Gräber vom Cicero Wirtschaft Podcast.
E-Autos und synthetische Kraftstoffe: Technologieoffenheit für einen CO₂-neutralen Verkehr
Die Debatte, ob in Zukunft nur noch elektrische Modelle erlaubt sein werden, oder auch solche, die mit synthetischen Kraftstoffen – sogenannten E-Fuels – angetrieben werden, dauert bereits lange an.
Maschinenbauprofessor Thomas Koch sprach sich im Cicero Podcast dagegen weiterhin für eine Technologieoffenheit aus, da E-Autos allein nicht die Lösung seien. Für das große Ziel eines CO₂-neutralen Straßenverkehrs seien Verbrennungsmotoren mit klimaneutralen Kraftstoffen zusätzlich zur E-Mobilität der beste Weg.
Dass die EU mit ihrer Entscheidung neue Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2035 de facto verbieten will, kritisierte der Ingenieur aus Karlsruhe deutlich. Umweltschutzorganisationen hätten durch Lobbyarbeit Einfluss auf die Entscheidung zu Ungunsten der E-Fuels ausgeübt. „Das ist nicht nur technologiefeindlich, es ist aktive Klimaschutzverhinderungspolitik“, sagte Thomas Koch. Er geht im Podcast sogar so weit, den Lobbyorganisationen das Ziel einer vollkommenen Abschaffung des Autos vorzuwerfen. „An dem Tag, an dem der Verbrenner verboten ist, wird auch gegen das Elektroauto gehetzt werden“, machte er deutlich. „Denn wir haben nicht ansatzweise genügend Grünstrom. Das wird auch im Jahr 2035 noch so sein.“