Ob "Borderlands", "Modern Warfare 2" oder "Left 4 Dead 2": Um ein Verbot in Deutschland zu vermeiden, entschärfen Hersteller ihre Spiele. Meistens werden Blut und Nazi-Symbole entfernt. Aber auch komplette Spielabschnitte verschwinden. Eine Übersicht über die schlimmsten Eingriffe in die Videospielkunst.
Deutschland besitzt das schärfste Jugendschutzgesetz Europas. Auf Computer- und Videospiele bezogen bedeutet das, dass zwei Behörden Inhalte der Spiele bewerten und einstufen. Die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) ist die verantwortliche Stelle für die Alterskennzeichnung von Spielen in Deutschland.
Sie klassifiziert Spiele dabei in fünf Altersstufen: Verkauf ohne Einschränkung, ab 6, 12, 16 oder 18 Jahren. Erhält ein Spiel von dieser Instanz keine solche Kennzeichnung, indiziert die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) den Titel im zweiten Schritt höchstwahrscheinlich.
Indizierte Medien (Filme, Spiele, Bücher, CDs et cetera) dürfen Kindern und Jugendlichen weder verkauft noch überlassen oder anderweitig zugänglich gemacht werden. Es besteht zudem ein Werbeverbot.
Der Verkauf an Erwachsene ist in Geschäften dagegen erlaubt. Der Vertrieb eines indizierten Spiels im Versandhandel ist nur dann zulässig, wenn Vorkehrungen getroffen sind, die sicherstellen, dass der Kunde mindestens 18 Jahre alt ist. Eine Indizierung gilt 25 Jahre, dann wird der Titel aus der Liste gestrichen oder muss einem neuen Verfahren unterworfen werden.
Eine Indizierung ist äußerst unerfreulich für einen Spielehersteller, da sich ein Titel ohne Werbung und ohne Sichtbarkeit im Laden in der Regel sehr schlecht verkauft. Um eine Indizierung zu vermeiden, bieten viele Hersteller daher spezielle Versionen ihrer Spiele in Deutschland an. Die Veränderungen beinhalten zumeist die Entfernung von Blut und verfassungswidriger Symbole (etwa Hakenkreuze).
Häufig müssen auch Waffen umbenannt oder Namen geändert und aus menschlichen Widersachern Roboter gemacht werden. In einigen Fällen verschwinden sogar komplette Spielabschnitte.