AOL macht den Laden dicht

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  • Rückzug aus Deutschland


    Der Internet-Dienstleister AOL will sich nach 15 Jahren weitestgehend aus dem deutschen Markt zurückziehen und seine Zentrale in Hamburg schließen. Wie ein Unternehmenssprecher bestätigte, werden auch die Büros in Düsseldorf, Frankfurt am Main und München aufgegeben. Die Maßnahmen seien Teil einer umfassenden Umstrukturierung. Bundesweit stehen damit 140 Mitarbeiter vor der Erwerbslosigkeit. Derzeit werde mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan verhandelt, hieß es weiter.


    E-Mail-Adressen bleiben erhalten
    Kunden in Deutschland können weiterhin ihre AOL-E-Mail-Adresse nutzen. Es werde auch weiterhin eine deutsche Internetseite des Konzerns geben, allerdings mit verkleinertem Angebot. Auch die Live-Messenger-Produkte stehen weiterhin zur Verfügung. Komplett eingestellt dagegen wird das Werbegeschäft in Deutschland.


    Der Telekommunikationsanbieter HanseNet betonte, er werde seinen Kunden auch nach der Schließung der deutschen Niederlassungen von AOL weiter die Leistungen des US-Internet-Konzerns anbieten. Die Schließung habe keine Konsequenzen für HanseNet-Kunden mit einem AOL-Produkt für den Internetzugang. Zu den weiterhin bereitgestellten Leistungen gehörten neben der Nutzung der E-Mail-Adressen von AOL der Medienplayer Winamp in deutscher Sprache, der AOL Instant Messenger sowie das AOL-Portal. Bereits im Jahr 2006 hatte AOL sein deutsches Geschäft mit Internetzugängen an die damalige Telecom-Italia-Tochter Hansenet verkauft. Inzwischen gehört Hansenet, das unter der Marke "Alice" auftritt, zur O2-Mutter Telefónica.


    Bis zu 1400 Mitarbeiter vor der Kündigung
    Weltweit steht insgesamt bis zu 1400 AOL-Mitarbeitern jetzt die Kündigung ins Haus. Das US-Unternehmen will zur Kostenreduzierung zahlreiche Arbeitsplätze abbauen - 2500 von 6900 Jobs hieß es im Dezember 2009. Kündigungen sollten ursprünglich vermieden werden. Doch ein Programm für "finanziell geförderte, freiwillige Abgänge" habe nicht den gewünschten Erfolg gehabt, teilte eine Sprecherin mit. Lediglich 1100 Arbeitnehmer hätten diese Möglichkeit genutzt. Nun müsse es Entlassungen geben, der entsprechende Prozess richte sich nach der Rechtssprechung in den einzelnen Ländern.


    Die Kündigungsschreiben in den USA sollen zum Großteil noch in dieser Woche verschickt werden, in Europa werde es Gespräche geben. Neben Deutschland sollen unter anderem auch in Finnland, Spanien und Schweden die Büros geschlossen werden, in Frankreich werde noch verhandelt. In Großbritannien soll die Mitarbeiterzahl reduziert werden.


    Nach acht gemeinsamen Jahren hatte sich der US-Unterhaltungskonzern Time Warner 2009 von AOL getrennt. Die beiden Konzerne hatten sich 2001 auf dem Höhepunkt des Internetbooms zusammengeschlossen. Der Wert von AOL wurde damals mit 165 Milliarden Dollar angegeben; für Time Warner erwies sich das Geschäft als desaströs. AOL schrieb rote Zahlen, Time Warner musste massive Verluste abschreiben.


    Quelle: Tagesschau.de