Neue Volkszählung kommt 2011
Um den Vorgaben der Europäischen Union (EU) gerecht zu werden, wird im Jahre 2011 eine erneute Volkszählung in Deutschland durchgeführt. Das Bundeskabinett verabschiedete dazu einen Gesetzentwurf. Auch in sämtlichen Mitgliedsstaaten der EU wird eine Volkszählung unternommen
Die anfallenden Kosten für die Erhebung sollen bei über 520 Millionen Euro liegen. Die Daten sollen hauptsächlich aus den Melderegistern genommen werden, um den Bürger weitgehend zu entlasten. Stichproben bei Bürgern werden trotzdem genommen.
Halina Wawzyniak von der Linkspartei kritisierte die angesetzte Volkszählung, da das Recht auf informationelle Selbstbestimmung verletzt werden würde. Außerdem gäbe es eine große Sammelwut bei Daten und es sei deswegen Skepsis angebracht. Die letzte Volkszählung gab es in der Bundesrepublik vor über 20 Jahren.
Der Bund der Steuerzahler kritisierte die auf eine halbe Milliarde Euro angesetzten Kosten der Volkszählung. Die zuletzt durchgeführte Volkszählung Ende der 80er Jahre verursachte nicht einmal ein Fünftel dieser Kosten und damals waren Behörden und Einrichtungen längst nicht so umfassend und gut vernetzt wie es heute der Fall ist. Den Großteil der Auswertungsarbeit würde die EDV allein bewältigen. Und die arbeitet heute schneller, umfassender und zuverlässiger als vor 20 Jahren.
Auch rechtliche Vorbehalte werden von verschiedenen Interessensverbänden angesprochen. Da wir dank permanenten Erhebungen, Registrierungen und Datenerfassungen ohnehin ständig im Bilde sind, wie viele Bürger in unserem Land wohnen und was sie tun, ist eine solche Volkszählung eigentlich überflüssig. Die ganze Sache werde nur gemacht, weil es die EU vorschreibt.
Klamm.de