Deutsche Marine
Alle sechs U-Boote sind kaputt
Sechs U-Boote besitzt die Deutsche Marine - und mit denen würde sie gerne auch fahren. Das kann sie aber nicht. Denn alle sechs sind derzeit kaputt. Warum? Und warum dauert es, bis sie repariert sind?
Alle sechs deutschen U-Boote sind zurzeit nicht einsatzbereit. Wie das Schleswig-Holstein Magazin berichtet, müssen die Schiffe repariert werden - allerdings fehlen Ersatzteile. Dadurch kommt es zu Verzögerungen. Das letzte einsatztaugliche Boot, das U 35, war im Oktober vor Norwegen auf einen Felsen gefahren, dabei ging das Ruder kaputt. Für die Besatzung bedeutet das bis auf Weiteres Routinearbeiten im Hafen. "Das ist für die Marine eine Katastrophe", sagt der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), und fügt an: Kein U-Boot über Monate einsatzbereit zu haben, sei erstmalig in der Geschichte.
Kein U-Boot einsatzbereit bis Mitte 2018
Es wird noch mindestens bis in die zweite Jahreshälfte 2018 dauern, bis wieder ein U-Boot der deutschen Marine fahren kann. Für Bartels sei die Misere der Marine absehbar gewesen. Über zwei Jahrzehnte sei die Truppe so kaputt gespart worden, dass jetzt Ersatzteile an allen Ecken und Enden fehlten, meint er im Schleswig-Holstein Magazin. Marinesprecher Johannes Dumrese nennt Gründe dafür, wie es soweit kommen konnte: "Das liegt daran, dass wir in den vergangenen 25 Jahren aus Geldmangel Ersatzteilpakete nicht bekommen konnten."
Lösung, um schneller an Ersatzteile zu kommen
Mittlerweile sei eine Trendwende bei den Verteidigungsausgaben gelungen, aber es werde noch Jahre dauern, bis die Bundeswehr wieder voll einsatzfähig sei, sagt der Wehrbeauftragte Bartels. Die Marine hat mittlerweile einen Rahmenvertrag mit der Werft TKMS in Kiel geschlossen, um in Zukunft schneller an Ersatzteile für die U-Boote gekommen.
Norddeutscher Rundfunk