Wenn Benzin fünf Euro kostet, kommt Oscar

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  • Mit dem Elektroauto Oscar (Open-Source-Car) probt eine Gruppe Ingenieure und Studenten den Ernstfall. Sie sind überzeugt, dass Benzin bald zum Luxusgut wird und Autofahren unbezahlbar. Ihre Alternative: ein Elektromobil für die Stadt. Und das fährt sich gut. So gut, dass VW schon Interesse zeigt.



    Foto: Oscar



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    Das Tückische an Elektroautos ist, dass man als Elektroauto-Fahranfänger nie so recht weiß, ob der Wagen nun an ist oder nicht. Ob er also bei einem Tritt auf das Gaspedal nach vorne schießt – oder ob gar nichts passiert. Elektromotoren geben im Stand keinen Ton von sich, weshalb man sie leicht unterschätzt.
    Doch Oscar sollte man nicht unterschätzen. Kommt er nach ein, zwei Sekunden in Fahrt, rast man urplötzlich vorwärts, rumpelt über Berliner Kopfsteinpflaster und fühlt ein bisschen etwas von dem Pioniergeist, den Autoerfinder Carl Benz 1886 bei der ersten Fahrt mit einem Verbrennungsmotor erfüllt haben muss. Kurz gesagt: Da geht noch was.
    Felix von Borck ist mit dieser Überzeugung nach Berlin gekommen. Der Projektleiter von "Akasol“ (Akademische Solartechnikgruppe der Technischen Universität Darmstadt) stellte Oscar bei einer Veranstaltung der Bundestagsfraktion der Grünen vor. 300 internationale Gäste aus Politik, Automobilindustrie und Autoverbänden diskutierten einen Tag lang die Frage: "Fährt das Auto der Zukunft elektrisch?“ Für von Borck geht es dabei längst nicht mehr um die Machbarkeit, allenfalls um die Zeit.
    "Zunächst einmal müssen wir raus aus der Müsliecke“, sagt der 38-jährige studierte Maschinenbauer. Dafür hat er sich professionelle Hilfe geholt in Person von Guido Hannich, der zuvor bei Suzuki Marketing-Chef war und jetzt für die Vermarktung von Oscar zuständig ist. "An Elektroautos gehen wir viel zu rational heran“, sagt er. "Das Fahren mit Oscar ist doch ein Genuss. Ein ideales Auto für Jugendliche, die mit der Playstation groß geworden sind, begeistert Rennspiele wie ‚Gran Turismo‘ spielen und einfache Bedienung schätzen.“
    Tatsächlich weckt Oscar beim Probefahren kindliche Freude. Sein Anblick erinnert an einen dieser hochgeschlossenen 80er-Jahre-Turnschuhe von Adidas, nur wirkt er dank glänzender Aluminiumoberfläche nicht so abgelatscht. Innen begegnet man provisorischen Instrumenten, die nicht wegen ihres Aussehens, sondern aus rein praktischen und bestimmt auch aus Kostengründen ihren Platz im Auto gefunden haben. Das Steuer ist ein gebrauchtes Ford-Lenkrad, der Sitz ist ein Provisorium aus Aluminiumrohren und Kunststoffnetz, Kupplung und Schalthebel gibt es nicht. "Einfach den Schalter für den Vorwärtsgang umlegen, und es kann losgehen“, sagt von Borck.


    Für die Beschleunigung ist ein besonders kleiner Hocheffizienzantrieb eingebaut, der Drehmomente bis zu 2000 Newtonmetern erzeugt – das ist etwa dreifache Rolls-Rocye-Stärke, Elektromotoren sind so. "An der Ampel lassen wir damit manchen Porsche stehen“, sagt von Borck.
    Die Batterie ist mit 250 Kilogramm das schwerste Teil des Autos. Insgesamt wiegt das Gefährt 650 Kilo. Die Reichweite beträgt 300 Kilometer – noch. "Oscar II wird eine kleinere, leichtere Batterie mit 150 Kilometer Reichweite bekommen, um Kosten und Gewicht zu sparen“, sagt von Borck. Schließlich soll der serienreife Oscar eines Tages nicht mehr als 5000 Euro kosten und möglichst wenig wiegen. "Mit dem Leichtbau lösen wir uns von der Abhängigkeit vom Öl“, sagt von Borck. "Trotzdem soll der Oscar kein Verzichtsmobil werden.“


    Zwei Erwachsene – einer vorne, einer hinten – finden in dem 2,50 Meter langen und 1,20 Meter breiten Fahrzeug Platz. Auf der Rückbank könnten auch zwei Kinder sitzen. Konstruiert wurde das Autochen für Kurzstrecken, schließlich seien 90 Prozent aller Fahrten kürzer als neun Kilometer. Zum Einkaufen reicht der Platz allemal. Wertgegenstände wie ein Laptop passen in die kleine Schublade am Heck, mit der man den Platz unter der Rückbank nutzt.


    Sogar einen Crashtest hat Oscar schon hinter sich, bei dem das 30 Kilogramm schwere Aluminiumgerüst, auf dem die Karosserie basiert, mit 60 km/h gegen eine feste Barriere gefahren wurde. Ergebnis: "Die Insassen hätten überlebt“, sagt von Borck. Ein Standard-Crash wie bei allen gewöhnlichen Autos war das allerdings nicht. Und was passiert, wenn man beim Spitzentempo 130 einen Unfall erlebt, möchte man sich lieber nicht vorstellen.


    Warum aber bemüht sich ein zehnköpfiger Verein wie Akasol so sehr um ein Elektroauto, während viele große Hersteller sich gerade einmal mit dem Hybridantrieb anfreunden? "Ich glaube, man muss den Entscheidern der Industrie etwas zum Anfassen präsentieren“, sagt von Borck. "Wir proben den Ernstfall – wenn Benzin irgendwann fünf Euro kostet.“
    Und bis es so weit sei, werde auch der Anteil von Strom aus Wind- und Sonnenkraft gestiegen sein. Das Nahziel sei erst einmal, weitere Prototypen zu bauen. Der Oscar II ist in Arbeit, über sein Design soll in einer Internet-Ausschreibung entschieden werden.


    n Berlin ist der Verein seinem Ziel ein Stück näher gekommen. Am Rande der Umweltveranstaltung hat ein VW-Ingenieur mit dem Elektroauto eine Runde gedreht. "Wir haben prompt eine Einladung von VW bekommen“, sagt von Borck. Am Aussehen wird es nicht gelegen haben. Doch da kann VW bestimmt helfen.


    Welt Online

  • Elektroautos kann man sich in der Zukunft gut vorstellen.Für die Stadt wäre er jetz schon prima. :richtig
    Jedoch "Oscar" ist grotten häslich. :kotz



    LG Enrico

  • Ein E-Auto zu bauen ist wohl kein Problem und auch nix neues! Die Akkus sind der Knackpunkt!
    Bevor ich mir nen Smart kauf nehm ich lieber den. Aber ich glaub vorher brenn ich meinen Alk selbst. :kick

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