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  • Jugendliche geben oft zu viel über sich Preis


    Markus Gerstmann* hat einen Weg gefunden, Jugendliche zu schocken: Der Medienpädagoge druckt ihre Profile bei der Online-Plattform SchülerVZ aus und hängt sie für alle sichtbar ins Klassenzimmer. Groß ist dann der Protest, dass dies die Privatsphäre verletze. Und groß das Erstaunen, wenn Gerstmann den Siebtklässlern erklärt, dass nicht nur die Klassenkameraden sehen können, wie sie sich in dem Online-Netzwerk präsentieren, sondern die ganze Welt.
    "Die meisten denken, da gucken doch nur meine Freunde drauf", berichtet Gerstmann, "und geben viel zu viel über sich preis" - Fotos, wie sie sich bei der letzten Party betrunken haben und Selbstbeschreibungen, dass sie zur Gruppe "Chillen, Grillen, Kasten killen" gehören.



    Dieser Einblick in die Privatsphäre verunsichert die Eltern. "Die Anfragen von Müttern und Vätern, die von dem Phänomen überfordert sind, haben extrem zugenommen", sagt Katja Knierim von jugendschutz.net, der Zentralstelle der Bundesländer für Jugendschutz im Internet. Aber der Trend lässt sich nicht aufhalten. "Die Jugendlichen präsentieren sich heute anders. Das Private ist öffentlich geworden", meint Gerstmann. "Sie glauben, man müsse im Netz zu finden sein, wenn man wer sein will."
    Mit knapp 5,3 Milliarden Seitenabrufen im Dezember schaffte das erst im Februar 2007 gestartete SchülerVZ auf Anhieb den Sprung von null auf den zweiten Platz der IVW-Reichweitenstatistik, knapp hinter dem Schwesterdienst StudiVZ. Im Unterschied zum SchülerVZ wollen kleinere Netzwerke wie LizzyNet auf Klasse statt Masse setzen. Die Betreiber der professionell moderierten Seite haben auch einen pädagogischen Anspruch: "Unser Ziel ist es, die Mädchen medienkompetent zu machen", erläutert Leiterin Ulrike Schmidt. "Dann können sie sich auch auf anderen Seiten sicher bewegen."


    Angeboten werden deshalb Kurse etwa für Online-Recherche, Bildbearbeitung und HTML. Außerdem wollen die LizzyNet-Macherinnen für das Thema Sicherheit sensibilisieren. "Da gibt es echten Nachholbedarf", meint Schmidt. Jede selbstgestaltete Homepage der Mädchen wird von dem vierköpfigen Redaktionsteam überprüft. "Wir raten dann oft, dass die Mädchen Fotos im Bikini oder ihre Handynummer besser wieder von der Seite nehmen." Denn der gläserne Schüler der Kontaktbörsen ist interessant für Werbestrategen und potenzielle Arbeitgeber und macht die Schüler angreifbar.


    "Die Gefahren des Social Networking sind vergleichbar mit denen in Chats und anderen interaktiven Diensten", erläutert Knierim. "Pädokriminelle und Belästiger könnten sich dort als Jugendliche ausgeben und die von den Nutzern erstellten Profile nach potenziellen Opfern durchsuchen." Mit anderen Online-Angeboten teilen soziale Netzwerke die Gefahr, dass minderjährige Nutzer mit für sie ungeeigneten Inhalten wie Links zu rechtsextremistischen Seiten oder Aufrufen zu selbstverletzendem Verhalten konfrontiert werden. Während Unterhaltungen etwa in Chatrooms in aller Regel nur unter Pseudonym geführt werden, basieren soziale Netzwerke gerade darauf, dass die Nutzer nicht anonym bleiben. "Authentizität ist ein Grundprinzip des Social Networking. Das ist hinsichtlich des Jugendschutzes problematisch", erläutert Knierim - und führt zu einem dritten Problemkreis: dem Mobbing von Lehrern und Schülern im Netz.


    Derartige Probleme versuchen die Anbieter der Portale durch technische Lösungen einzudämmen. Im SchülerVZ können nur diejenigen Mitglied werden, die von bereits registrierten Mitgliedern "eingeladen" wurden. "Aber auch das Einladungsprinzip gewährt keinen hundertprozentigen Schutz", sagt Knierim. Es helfe zwar, Belästiger auszuschließen, "aber wer will, kann sich Zutritt verschaffen". Einladungen würden etwa bei Ebay versteigert.
    LizzyNet hat gute Erfahrungen mit der Handyverifizierung gemacht (siehe nebenstehenden Artikel). "Dadurch sind wir bei Regelverstößen, Belästigungen, Beleidigungen oder ähnlichen Dingen in der Lage, eindeutig herauszufinden, wer sich dahinter verbirgt", so Schmidt. Ansonsten hilft gegen die Gefahren nur "Reden, Reden, Reden", rät Pädagoge Gerstmann.


    Dazu sollten die Eltern ausreichend informiert sein. "Sie müssen am Ball bleiben, sich informieren, was passiert. Auch das ist eine Erziehungsaufgabe." Und wenn das alles nicht fruchtet, dann nützt vielleicht die eingangs erwähnte Schockmethode. Im Anschluss aktivierten die meisten Schüler die Funktion "Privatsphäre" im SchülerVZ, so dass nur akzeptierte Freunde Zugriff auf Details und Fotos haben.


    golem.de

  • Ja und CallCenter, agenturen und Marketing Institute greifen auch gern auf all diese Daten zu ! :gugg :pc

    mfg - M4ik


    Lass dich nicht auf Diskussionen mit Idioten oder Dummköpfen ein !
    Sie ziehn dich nur auf ihr Niveau runter und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung !
    ;) :D

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