Biosprit nicht klimafreundlich ?

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  • Brüssel: Biosprit doch nicht so klimafreundlich?


    Laut EU-Kommission soll der Biospritanteil in Europa bald auf zehn Prozent steigen. Es wurde auch bestimmt, dass Biosprit im Vergleich zu gewöhnlichem Benzin 35 Prozent weniger CO² verbrauchen darf. Diese Grenze wurde, laut des Sprechers des EU-Energiekommissars Andris Piebalgs, bewusst gewählt.
    "Die 35 Prozent tragen erheblich zum Klimaschutz bei und lassen außerdem Biokraftstoffe zu, die in der EU produziert wurden", so der Sprecher wörtlich. Die Europäische Föderation für Transport und Umwelt (T&E) sagt, dass zusätzliche Anbauflächen für die nötigen Pflanzen nicht berücksichtigt wurden.



    Da nun befürchtet wird, dass viele Länder Regenwald abholzen um Anbauflächen für die Grundstoffe des Biosprits zu schaffen, sollen Kraftstoffe aus solchen Anbaugebieten in der EU verboten werden. Aber die Kritik am Biosprit wächst, da selbst EU-Forscher den Nutzen zum Klimaschutz anzweifeln.


    Eine neue Studie, an der auch Nobelpreisträger Paul Crutzen beteiligt war, heizt die Diskussion über den Einsatz von Biokraftstoffen neu an. Die Öko-Bilanz von Rapsdiesel und Bioethanol ist demnach viel schlechter als bislang angenommen. Grund ist die Düngung mit einem echten Klimakiller.
    Ein Forscherteam um den ehemaligen Direktor des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie, Paul Crutzen, fand heraus, dass die Klimabilanz der alternativen Treibstoffe deutlich schlechter ist als bislang angenommen. Umweltschützer, die den Boom bei Rapsdiesel und Bioethanol schon lange skeptisch beurteilen, fühlen sich bestätigt.
    Crutzen und drei weitere Wissenschaftler arbeiteten in der Fachpublikation „Atmospheric Chemistry and Physics“ heraus, dass Biodiesel aus Raps bis zu 1,7 Mal schädlicher für das Klima sein kann als herkömmliches Benzin. Im besten Fall ist der Treibhaus-Effekt gleich groß. Grund ist die Düngung mit Stickstoff, der zum Teil als Lachgas (Distickstoffmonoxid) in die Atmosphäre gelangt. Der Stoff ist jedoch ein um den Faktor 300 stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid und damit ein echter Klimakiller.


    Der Weltklimarat (IPCC) legte seinen Berechnungen einen drei- bis fünffach geringen Ausstoß von Lachgas bei der Herstellung von Biosprit zu Grunde, wie die Forscher notierten. Dabei klingt es doch eigentlich verlockend: Theoretisch könnten pflanzliche Energieträger zu Emissionsminderungen beitragen, da bei ihrer Verbrennung lediglich so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie die Pflanze für ihr Wachstum der Luft entzogen hat. Doch dieser positive, „klimaneutrale“ Effekt wird der Studie zufolge von den negativen Effekten mehr als wettgemacht.
    Besser sieht die Bilanz bei Ethanol aus Zuckerrohr aus, wie es etwa in großem Maßstab in Brasilien angebaut wird. In Deutschland ist aber vor allem Raps von Bedeutung, was etwa Experten des Umweltbundesamts oder des BUND unter Verweis auf die Energiebilanz und den Flächenverbrauch schon lange kritisch sehen. Auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wies kürzlich auch die gravierende Folgen für die Landwirtschaft hin, wenn – wie von vielen Regierungen geplant – die Produktion von Biokraftstoffen drastisch gesteigert werden soll.


    "Die Energiebilanz stimmt insgesamt nicht“



    Aus ökologischer Sicht ist Biosprit wenig sinnvoll - Der Bund für Umwelt und Naturschutz und das Umweltbundesamt fordern eine Abkehr von der Politik, die sogenannten Biokraftstoffe der ersten Generation zu fördern. Biomasse müsse effektiver genutzt werden, verlangt der BUND-Energieexperte Thorben Becker. „Die Energiebilanz stimmt insgesamt nicht.“ Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass der Einsatz von Biomasse bei der Kraft-Wärme-Kopplung viel mehr für den Klimaschutz bringe. Das gelte sogar für die Kraftstoffe der zweiten Generation, bei deren Herstellung auch Rest- und Abfallstoffe verarbeitet werden.
    Trotz aller Skepsis setzt die Politik weiter auf den Sprit aus Pflanzen: Europaweit sollen Biokraftstoffe bis 2020 einen Anteil von 10 Prozent am gesamten Benzin- und Dieselverbrauch haben, Deutschland will mindestens 12 Prozent schaffen. Derzeit sind es noch unter 5 Prozent. Auch US-Präsident George W. Bush setzt auf Ethanol, um sein Ziel zu erreichen, den Benzinverbrauch in seinem Land in den nächsten zehn Jahren um 20 Prozent zu senken. Der Bundesverband Biogene und Regenerative Kraft- und Treibstoffe (BBK) weist darauf hin, dass nicht nur Umweltschutzgründe für den Einsatz von Biosprit spreche, sondern auch Fragen wie etwa die Energiesicherheit. BBK-Geschäftsführer Martin Tauschke betont außerdem, dass es noch keinen umfassenden Vergleich der Ökobilanzen von Biodiesel und fossilem Kraftstoff gebe. Dieser müsse Umweltbelastungen wie das Abfackeln von Gas bei der Ölförderung und Umweltrisiken berücksichtigen und würde sicher zugunsten der Biotreibstoffe ausfallen, meint der Lobbyist.


    Welt.de

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  • Na prima!
    Sowas überlegt man sich vor der Festlegung von Anteilen im Sprit! :kick


    Die bekommen es fertig und ändern das wieder, aber erst nachdem die älteren Autos Schäden in der Kraftstoffanlage haben, weil es ja ökologisch so Sinnvoll ist, wenn der normale Verbraucher öffters Ersatzteile braucht..... :blemm

  • :)
    man könnte den Eindruck gewinnen das es mit dem Sprit, planlos durch die gegend geht. Da wird von bio geredet und letztendlich ist es noch schlimmmer wie vorher. Scheinbar wird auch nicht mehr auf Wissenschaftler gehört.

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