Mittwoch, 29. Januar 2020, 17.59 Uhr
Städtevorentscheidung zur nächsten IAA:
Berlin, Hamburg und München bleiben im Rennen
Im Wettbewerb um die nächste Automesse IAA ist eine Vorentscheidung gefallen. Berlin, Hamburg und München können sich weiter Hoffnung machen.
Die Automesse IAA könnte zur nächsten Ausgabe 2021 nach Berlin, Hamburg oder München umziehen. Der Vorstand des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) entschied am Mittwoch, mit diesen drei Bewerbern weitere Gespräche zu führen undkonkrete Vertragsverhandlungenaufzunehmen. Die Entscheidung für eine der Städte soll in den nächsten Wochen fallen.
Damit ist der Abschied vom langjährigen Standort Frankfurt beschlossene Sache. Frankfurts Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur am späten Nachmittag, er habe gerade die Absage des VDA erhalten.
Die letzte Ausgabe im vergangenen Jahr gilt alsMisserfolg bei Publikum und Veranstaltern. Der Verband will die Messe von der Autoschau zu einem Impulsgeber für neue Mobilitätskonzepte umwandeln.
Sehr enges Rennen
Aus dem Rennen sind auch Köln, Stuttgart und Hannover, die sich ebenfalls um die Internationale Automobilausstellung beworben hatten. Die sieben Bewerber hatten ihre Konzepte in der vergangenen Woche in Berlin präsentiert.
"Die Ideen jeder einzelnen Stadt sind sehr kreativ und durchweg anspruchsvoll", teilte der VDA am Mittwoch mit. "Es ist ein sehr enges Rennen, die Performance durchweg hoch."
Auch die Ideen und Konzepte der Frankfurts seien sehr eindrucksvoll, hob der VDA hervor. Der Abschied von Frankfurt sei dem Vorstand nicht leicht gefallen."Fast 70 Jahre war die Main-Metropole die Stadt der IAA, international wurde dies am häufig verwendeten Begriff "Frankfurt Motor Show" deutlich." Der Verband dankte der Stadt und der Messegesellschaft.
Seit 1951 in Frankfurt
"Wir sind enttäuscht und geschockt", sagte Frankfurts Wirtschafts-Dezernent Markus Frank (CDU). "Dieser schwere Tag lehrt, dass alles, was eine Stadt an Institutionen und Veranstaltungen hat, gepflegt werden muss." Für die Bewerbung hatten sich neben Frank auch Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) stark gemacht. Feldmann hatte allerdings Kritik an der Veranstaltung geübt, auf der er nach seiner Darstellung im September 2019 kein Grußwort sprechen durfte.
Die IAA hatte seit 1951 regelmäßig auf dem Frankfurter Messegelände stattgefunden und bei einzelnen Ausgaben bis zu einer Million Menschen angesprochen. Bei der vorerst letzten IAA im vergangenen Jahr waren hingegen nur noch 560.000 Besucher gekommen. Dafür gab es starke Proteste gegen PS-Protzerei und Flächenverbrauch durch den Autoverkehr.
Automobilwoche.de - (dpa/kfl)