Schneckenplage : Mieten Sie sich eine Laufente!
Was als Spaß begann, entwickelte sich zu einer findige Geschäftsidee. In den 70er Jahren wurde die spanische Wegschnecke nach Deutschland eingeschleppt. Seither müssen sich Gärtner mit der schleimigen Plage herumschlagen. Ein Entenhalter hat nun die Lösung gefunden.
Er vermietet seine indischen Laufenten zur Schneckenjagdt. Enten lieben Schnecken. Eine wahre Delikatesse für die kleinen Quaker, vor allem Nacktschnecken, weil diese so schön schleimig sind, und daher beim Schlucken besser rutschen. Eigentlich sollte die Enten-Vermietung ursprünglich nur eine Werbeaktion für den Glücksburger Energie-Erlebnis-Park in Schleswig-Holstein sein, doch die findige Methode gegen die lästigen Schnecken sprach sich schnell herum.
Nun vermietet Werner Kiwitt seine Laufenten bundesweit. „Das Interesse ist sehr groß“, berichtet er. Erst seit knapp zwei Wochen gibt es „rent an Ent“ – und Kiwitt hat schon Anfragen aus München oder auch Berlin. „Geld verdienen kann man damit jedoch nicht“, sagt Kiwitt. 25 Euro kostet es, zwei der gefräßigen Enten für ein paar Tage im eigenen Garten laufen zu lassen.
Besonderer Vorteil der Enten ist, dass diese eben auch gerne die spanische Wegschnecke fressen. Eine Schneckenart, die sehr wenige natürliche Feinde hat, weil sie besonders schleimig ist und bitter schmeckt. Zudem vermehrt sie sich ungeheuer schnell.
Gerade jetzt, in den Tagen nach starkem Regen, kriechen die glitschigen Kollegen aus allen Ritzen. Für einen erfolgreichen Einsatz der Laufenten gibt es allerdings ein paar Voraussetzungen. „Sie sollten eingezäunt sein, brauchen Auslauf und sollten nachts in einen Verschlag gesperrt werden. Außerdem wäre es besser, wenn kein Schäferhund auf das Gelände kann“, erklärt Kiwitt.
Eine Garantie auf das Fressverhalten der Enten gibt der findige Halter allerdings nicht. Die Tiere seien zu eigensinnig, dass man das steuern oder gar garantieren könnte. Doch bislang waren seine Kunden stets zufrieden. Die ersten seiner Enten sind bereits wohlbehalten von Auswärts- Einsätzen zurück gekehrt. „Einige haben gesagt, sie könnten sich die Enten durchaus als Haustier vorstellen“, sagt Kiwitt. „Doch sie sind leider nicht stubenrein.“
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