Europäer sind Meister in Sachen VoIP
Die Europäer scheinen verrückt nach Internet-Telefonie zu sein. Zumindest, wenn es nach der neuen Untersuchung von In-Stat geht. Demnach hat der Endkundenmarkt für VoIP 2006 einen wahren Boom erlebt, mit Europa als Vorreiter. Weltweit sind im vergangenen Jahr rund 34 Millionen Internet-Telefonie Kunden hinzu gekommen, so das Ergebnis der Marktforscher.
Europäer als Weltmeister
Dabei haben besonders die europäischen Länder zugelegt: Laut In-Stat sind hier mehr als 14 Millionen neue Nutzer hinzu gekommen. Die meisten VoIP-Kunden in 2006 können Frankreich, Deutschland und die Niederlande verzeichnen. Grund für das dicke Plus bei den Nutzerzahlen ist vor allem die Zunahme entbündelter Angebote. Auch die Einführung der Kabel-Telefonie und Triple-Play-Angebote sowie die Konsolidierung unter den Netzbetreibern haben zum europäischen VoIP-Aufschwung beigetragen, so die Meinung der Analysten. In den USA konnten im vergangenen Jahr hingegen nur vier Millionen neue VoIP-Nutzer verzeichnet werden. "Hier scheint niemand daran interessiert zu sein, etwas anderes als Plain Old Telephone Service (POTS) zu verkaufen", so der Kommentar von In-Stat Analyst Keith Nissen. POTS bezeichnet hier die guten, alten Telefondienste, wie sie vom analogen Festnetz bekannt sind.
VoIP bis 2011 ein Milliardengeschäft
Die Zukunft bringt nach Meinung der Marktbeobachter weiterhin rosige Zeiten für Internet-Telefonie. Bis 2011 soll der weltweite VoIP-Markt einen Wert von fast 44 Milliarden US-Dollar haben, das sind umgerechnet knapp 32,3 Milliarden Euro. Bis dahin werden die USA aber Europa in Sachen Internet-Telefonie nicht eingeholt haben. Lediglich 18 Prozent des globalen Endkundenmarkts sollen die transatlantischen Nutzer im Jahr 2011 ausmachen, heißt es von In-Stat. Die komplette Untersuchung kann kostenpflichtig auf der Website der Marktanalysten herunter geladen werden.
**T-Online