Der neue Honda Civic Type R
Schwindel erregende 8000 Umdrehungen pro Minute - solche Drehzahlorgien vermutet man am ehesten in einem Rennwagen. Doch bei Honda gehören sie zum normalen Modellprogramm. Zumindest, wenn es sich um ausgesprochen sportliche Modelle der japanischen Marke handelt.
Der neue Civic Type R ist ein solcher Kandidat. Stolze 201 PS leistet sein 2,0 Liter großer Vierzylinder bei 7800/min, doch bei Bedarf erreicht die Nadel des Drehzahlmessers auch die 8000er-Schwelle. Das klingt nach Hochleistungssport, und das ist es auch. So erreicht der 4,27 Meter lange und 26 900 Euro teure Civic eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h und sprintet in nur 6,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h.
Mit dem Type R krönt Honda die aktuelle Baureihe und erweitert sie gleichzeitig um eine dreitürige Karosserieversion - der Fünftürer ist schon seit Anfang 2006 auf dem Markt und läuft im britischen Honda-Werk vom Band. Die aktuelle Generation verknüpft Tradition und Moderne, denn der Civic ist schon ein alter Bekannter: Das aktuelle Modell verkörpert bereits die achte Generation. Aber keine Modellgeneration tat sich auch durch ein derart außergewöhnliches Design hervor.
Das extreme Design findet im Type R auch unter der Karosserie seine Fortsetzung. Denn zum drehzahlfreudigen Antrieb gesellt sich ein knochentrockenes Fahrwerk, das jede Unebenheit in der Straße über die eng anliegenden Schalensitze an die Insassen weitergibt. Mit der ausgesprochen direkten Lenkung macht der Type R auch dem letzten Zweifler klar, dass in seinen Genen die Motorsportphilosophie des in der Formel 1 vertretenen japanischen Herstellers angelegt ist.
Immerhin zeigt der Motor des stärksten Civic auch bei niedrigen Drehzahlen Qualitäten. Schon bei 2500 Umdrehungen entwickelt das Triebwerk rund 90 Prozent seines maximalen Drehmoments und lässt sich damit bei Bedarf auch bemerkenswert schaltfaul bewegen. Dem Hochleistungsathleten Type R stellt Honda noch eine weitere dreitürige Version zur Seite.
Der Type S (ab 20.900 Euro) tritt etwas moderater auf und bietet zwei Triebwerksalternativen: Neben einem 1,8 Liter großen mit 140 PS steht auch ein 2,2 Liter großer Diesel mit gleicher Leistung zur Verfügung. Beide sollen sportlichen Ansprüchen genügen, ohne dass man sich gleich in einen nur mäßig gezähmten Rennwagen versetzt fühlt. Äußerlich sind Type R und Type S übrigens auf den ersten Blick zu unterscheiden: Während der bravere Type S die für den Civic typische voll verglaste Front zeigt, trägt der sportliche Type R einen konventionellen, schwarzen Kühlergrill zwischen den Scheinwerfern. Und wem der Type R tatsächlich noch nicht sportlich genug sein sollte, kann bei Honda auch eine um 40 Kilogramm abgespeckte Lightweight-Version ordern.
[Stuttgarter Nachrichten]