Als ich heute früh den Artikel bei Spiegel gelesen habe, habe ich gedacht ich les nicht richtig.
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen nimmt die Selbständigen in die Pflicht, sie sollen künftig in Eigenregie für das Alter sparen. Freiberufler dürfen sich zwar für eine Vorsorgeform entscheiden, im Zweifelsfall sollen sie aber in die gesetzliche Rentenversicherung gezwungen werden.
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21.03.2012
Rentenpläne
Von der Leyen will Selbständige zu Altersvorsorge zwingen
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen: Zwang zur AltersvorsorgeZur Großansicht
dapd
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen: Zwang zur Altersvorsorge
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen nimmt die Selbständigen in die Pflicht, sie sollen künftig in Eigenregie für das Alter sparen. Freiberufler dürfen sich zwar für eine Vorsorgeform entscheiden, im Zweifelsfall sollen sie aber in die gesetzliche Rentenversicherung gezwungen werden.
Info
Berlin - Die Pläne von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen sollen eine wachsende Altersarmut verhindern: Selbständige sollen sich schon vom kommenden Jahr an zur Altersvorsorge verpflichten. Das berichten übereinstimmend die "Süddeutsche Zeitung" und die "Berliner Zeitung". Für welche Form der Vorsorge sich die Freiberufler entscheiden - ob Lebensversicherung, private oder gesetzliche Rentenversicherung oder Rürup-Rente - bleibe ihnen überlassen, schreibt die "SZ". Diejenigen, die nichts nachweisen können, will von der Leyen in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichern.
Die Regelung solle für alle Selbständigen gelten, die bei Inkrafttreten des Gesetzes jünger als 30 Jahre sind oder erst dann eine selbständige Tätigkeit aufnehmen, schreibt die "Berliner Zeitung". Für Selbständige zwischen 30 und 50 Jahren seien abgeschwächte Regeln geplant. Über 50-Jährige seien nicht betroffen. Ausgenommen seien auch Selbständige, die weniger als 400 Euro im Monat verdienen. Derzeit sind nach Angaben der "SZ" zehn Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland selbständig.
In dem Eckpunktepapier des Bundesarbeitsministeriums, das den Zeitungen nach eigenen Angaben vorliegt, werde darauf hingewiesen, dass bislang nur eine Minderheit von Freiberuflern verpflichtet sei, sich abzusichern. "Dies birgt die Gefahr eines erhöhten Armutsrisikos von Selbständigen im Alter, sofern diese nicht rechtzeitig und ausreichend Vorsorge betreiben", heißt es in dem Papier.
"Größtmögliche Freiheit" für Selbständige
Bei der neuen Vorsorgepflicht sollten die Selbständigen aber "die größtmögliche Freiheit" haben. Das Ministerium plane daher großzügige Übergangsfristen und Ausnahmen: Für Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten, die in berufsständischen Versorgungswerken versichert sind, und für Mitglieder der Künstlersozialkasse würden die neuen Regeln nicht gelten.
Vorgaben soll es aber trotzdem geben: Die Selbständigen sollen sich so absichern, dass sie eine Zusatzrente erreichen, die oberhalb der Grundsicherung im Alter liegt. Diese staatliche Leistung beläuft sich derzeit im Durchschnitt auf knapp 700 Euro im Monat. Das Ministerium beziffert die dafür nötigen Beiträge bei 45 Einzahlungsjahren auf 250 bis 300 Euro monatlich plus 100 Euro für eine Absicherung gegen Erwerbsminderung.
Der rentenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Wolfgang Strengmann-Kuhn, nannte die Versicherung Selbständiger sinnvoll, die Regierungspläne aber problematisch. Absehbar sei, dass Ärmere sich gesetzlich versicherten, Wohlhabende dagegen bei privaten Anbietern. "Dadurch wird es für die gesetzliche Kasse deutlich teurer werden", sagte Strengmann-Kuhn. Ein einkommensunabhängiger Einheitsbeitrag sei zudem unsozial.
In die gleiche Richtung argumentierte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach: "Das Ganze ist ein weiteres Förderprogramm für private Versicherungen." Zuversichtlich zeigte sich dagegen der CDU-Rentenexperte Peter Weiß in der "SZ": "Wenn wir es schaffen, das umzusetzen, ist dies ein riesiger sozialpolitischer Fortschritt."
nck/dpa/dapd
Klar doch. Wenn man schon 19 % MwSt. nur auf das Umgesetzte abführen darf (ohne zu wissen, ob am Ende überhaupt was über bleibt) und man dann auf das Geld was über bleibt auch noch Einkommensteuer, Gewerbesteuer usw. zahlen darf wird man auch noch verknackt eine Rentenversicherung abzuschließen, egal ob man es sich nun leisten kann oder nicht.
Ist ja zum Glück nicht so, dass man Heute auch was überbehalten will und nicht nur für irgendwann später oder für andere arbeitet.
350 € im Monat sind da kein Pappenstiel. Die muss man auch erstmal erarbeiten und es gibt bestimmt einige kleine Unternehmen ohne angestellte, die da überlegen, ob das zu stemmen ist.
Bleibt für mich nur zu hoffen, dass der Mist zu 100% von der Steuer absetzbar ist. Die Rürup-Rente war es ja bis vor kurzem... Ich betone: war...