Bremsscheiben und -belagwechseln Space Star eigentlich aber auch für alle anderen Modelle

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  • Hallo!
    Hatte endlich die Zeit gefunden die Bremsen meines Space Star zu machen und da speziell zum Spacy nicht all zu viel hier zu finden ist, dacht ich, ich mach mal ein paar Bilder um eventuell anderen Space Star Fahrern weiterzuhelfen.
    Allerdings übernehme ich keinerlei Garantie dass der Einbau dann auch klappt bzw dass alles korrekt ist was ich schreibe ;)


    Bei meinem Fahrzeug handelt es sich um einen Space Star 1.6 Baujahr 2002
    mit dem Lucas-Bremssystem
    (Bezeichnung steht auf der Rückseite des Bremssattels)


    Fangen wir mit der Vorderachse an
    Natürlich muss der Wagen erstmal aufgebockt und gesichert werden und das jeweilige Rad runter



    Nun die beiden Schrauben des Bremssattels lösen. Diese habe in meinem Fall die Schlüsselweite 15mm. Am besten gelingt es gleich mit einer passenden Nuss oder einem Ringschlüssel, damit der Schraubensechskant nicht beschädigt wird.


    Jetzt kann man den Bremssattel von der Scheibe abziehen. man sollte den Sattel allerdings nicht am Bremsschlauch " aufhängen". Auch die Bremsscheibe kann man nun einfach abnehmen. Ich habe die Radnabe und das Blech so gut es ging mit einer Handdrahtbürste gereinigt und die radnabe danach mit Kupferpaste bestrichen.


    Den Bremszylinder kann man ganz einfach mit einem Rückstellwerkzeug zurückdrücken um genügend Platz für die neuen Beläge und Scheiben zu schaffen. An der Vorderachse genügt auch eine Schraubzwinge oder ähnliches da der Bremszylinder nur zurückgedrückt wird.


    Den Bremszylinder dann auch sauber bürsten und die Gleit- und Anlageflächen der Beläge mit Kupferpaste einpinseln und dann die neuen Beläge einsetzen. Das kleine Verschleissanzeigeblech nicht vergessen. Außerdem sollte man darauf achten, dass die beiden Führungsbolzen nicht zerkratzt oder verschmutzt werden und wieder genügend geschmiert werden.
    Nun die neue Bremsscheibe auf die Radnabe setzen und den Bremssattel wieder draufschieben und mit den beiden Schrauben festziehen.


    Darauf achten, dass keine Kupferpaste oder ähnliches auf die Scheibe bzw die Beläge gelangt und diese ggf. mit Bremsenreiniger säubern und entfetten.
    Nun fehlt nur noch das Rad.


    Jetzt zur Hinterachse
    Die Handbremse muss gelöst sein!
    Auch hier muss natürlich zuerst das Rad runter. Die Bremsscheibe ist hier noch mit einer kleinen Schraube an der Radnabe befestigt.


    Der Bremssattel der Hinterachse ist mit zwei Schrauben mit der Schlüsselweite 14mm befestigt. Wie vorne müssen diese herausgeschraubt werden.


    Bei mir blieb der Sattel an dem Grat der Bremsscheibe hängen beim Abziehen und ich musste etwas kräftiger nachhelfen um ihn runter zu bekommen. Vielleicht hat dafür jemand noch einen besseren Tip?
    Ist der Sattel runter und die kleine Schraube der Scheibe raus, kann man die Scheibe einfach abnehmen.
    Auch hier habe ich alles mit einer Handdrahtbürste so gut es ging saubergeschruppt und die Radnabe sowei die Gleitflächen der Beläge mit Kupferpaste bestrichen.
    Der Bremszylinder der Hinterachse muss beim Zurückdrücken gleichzeitig gedreht werden. Dies gelingt sehr einfach mit dem Rückstellwerkzeug und dem passenden Aufsatz.


    Hier sind die entsprechenden Aufsätze für das Rückstellwerkzeug:

    Der Aufsatz für die Vorderachse muss keine bestimmten Masse haben, eine glatte Scheibe würde auch funtionieren.
    Der für die Hinterachse hat einen Aussendurchmesser von ca. 40mm, der Abtsand der Stifte zueinander beträgt ca. 33mm von Mittelpunkt zu Mittelpunkt.
    Der Durchmesser der Stifte ist 5mm und sie stehen ca. 2-3mm hervor.


    Auch hier auf die Sauberkeit der Führungsbolzen achten und sie evtl. nachschmieren.
    Ist alles sauber und die neuen Beläge eingesetzt, kann man die Bremscheibe mit der kleinen Schraube wieder an die Radnabe schrauben und auch den Sattel wieder anschrauben.


    Alle Räder wieder dran und dann das Bremspedal einige Male treten bis sich alle Bremszylinder wieder positioniert haben.
    Jetzt noch nach dem Stand der Bremsflüssigkeit schauen und die Handbremse kontrollieren und bei Bedarf nachstellen.
    Dann bin ich einige Kilometer gefahren bis die Bremsen richtig gegriffen haben.
    Laut Hersteller sollte man in den ersten 200km Vollbremsungen vermeiden.


    Hier noch eine kleine Einkaufsliste mit dem benötigten Material. Die Namen der Läden lass ich mal weg aus werbetechnichen Gründen. Wer wissen mag wo ich was bestellt habe kann mir ja gern eine PN schreiben:
    Bremscheiben von ATE vorne 2 Stück: 57,68 Euro
    Bremsscheiben von ATE hinten 2 Stück: 38,15 Euro
    Bremsbelagsatz von ATE vorne : 36,99 Euro
    Bremsbelagsatz von ATE hinteb: 35,99 Euro
    Rückstellwerkzeug mit diversen Aufsetzen: 29,77 Euro
    Bremsenreiniger: 1,49 Euro
    Kupferpaste: 2,99 Euro
    Versandkosten insgesamt: 18,85 Euro


    Gesamtkosten: 221,91 Euro


    Anderes Werkzeug muss natürlich je nach Bedarf gekauft werden.




    Ich hoffe die Bilder können ein bisschen helfen und sind nützlich.
    Falls ich was falsches geschrieben habe oder es andere Verbesserungen gibt bin ich froh über jede Nachricht.

    Grüße aus NRW
    :mitsu :mitsu

    6 Mal editiert, zuletzt von Maddin83 ()

  • Alles schön erklärt, aber zum reinigen der Radnabe macht sich ein Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine oder den Akku-Schrauber besser, geht schneller, gründlicher und leichter von der Hand. Außerdem ist die Nabe nacher richtig blank. Bei meinem Galant hab ich an der VA pro Seite ne knappe halbe Stunde für alles gebraucht.

    :hackDieser Beitrag wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig!!! :hack

  • Zitat

    Original von Galli1982
    Alles schön erklärt, aber zum reinigen der Radnabe macht sich ein Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine oder den Akku-Schrauber besser, geht schneller, gründlicher und leichter von der Hand. Außerdem ist die Nabe nacher richtig blank. Bei meinem Galant hab ich an der VA pro Seite ne knappe halbe Stunde für alles gebraucht.


    Ok das stimmt, mit der Handdrahtbürste hab ich mir auch nen ordentlichen Wolf geschrubbt. Das war auch das erste Mal dass ich die Bremsen selbst gemacht habe. Die Vorbesitzer haben das der Werkstatt überlassen, die sich mit Sauberkeit usw nicht viel abgemüht hat so wie es aussah. Hatte auch meine helle Freude dirverse Schrauben zu lösen vor lauter Rost und Dreck. Kein Gramm Kupferpaste oder ähnliches nirgends und alles schön festgebacken.