Fünf Minuten Physik Ein einziger Stecker für alle Elektroautos

Sakura Doppelgewinn - Aktion im April 2024 - alles weitere im Gewinnspiel - Thread.
Das nächste Treffen: MFF - Elbetreffen 2024
Alle Infos hier im Forum Mitsubishi Elbetreffen 2024 Thema oder auf der Elbetreffen-Webseite unter www.elbe-treffen.de
  • Wer heute nach einem Elektroauto Ausschau hält, muss sich unter anderem für ein Steckersystem entscheiden: Jeder Hersteller baut bislang ein eigenes System ein, was das "Tanken" erschwert. Das soll sich ändern. Das dürfte die Markteinführung von elektrisch angetriebenen Autos deutlich beschleunigen.


    Der flächendeckenden Einführung von Elektrofahrzeugen stand bislang ein gravierendes Hindernis im Weg: der Stecker zum Auftanken der Autos. Jeder Hersteller hatte hier nämlich bislang sein eigenes Süppchen gekocht. Jetzt haben sich jedoch die führenden Automobilhersteller gemeinsam mit den Energieversorgern auf einen einheitlichen VDE-Standard geeinigt. Damit ist sichergestellt, dass künftig alle Elektroautos an den „Zapfsäulen“ für Strom mit dem gleichen Stecker aufgeladen werden können. Die Markteinführung von elektrisch angetriebenen Autos dürfte dadurch beschleunigt werden.


    Der Stecker ist so konzipiert, dass der Strom in beide Richtungen fließen kann. Das bedeutet: Die Akkus im Auto können nicht nur aufgeladen werden, sondern es sind die technischen Voraussetzungen auch dafür geschaffen, dass die Stromspeicher der Autos als Puffer für die Netze der Energieversorgungsunternehmen genutzt werden könnten. Autofahrer könnten sich in Zukunft also damit ein Zubrot verdienen, dass sie ihre Autobatterien zum Ausgleich von Stromnetzschwankungen zur Verfügung stellen – zum Beispiel wenn bei einer Flaute Windkraftwerke plötzlich weniger Strom liefern. Die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft oder Sonnenlicht unterliegt wetterbedingten Schwankungen. Die Speicherung großer Energiemengen ist daher eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Ausbau dieser Technologien zur Stromerzeugung.


    Die Speicherung von elektrischer Energie in Akkus ist eine Möglichkeit. Denkbar ist auch die Verwendung überschüssigen Stroms zur Erzeugung von Wasserstoff per Elektrolyse von Wasser. Allerdings hat dieser Weg einen relativ schlechten Wirkungsgrad. Erforscht wird auch die Speicherung von elektrischer Energie in riesigen, schwergewichtigen Schwungrädern. Auf hohe Drehzahlen mithilfe von elektrischer Energie beschleunigt, können sie später bei Bedarf durch Abbremsen auch wieder elektrische Energie freisetzen.


    Ein Traum der Ingenieure ist indes die Speicherung von großen Strommengen in supraleitenden Spulen. Dies wird in kleinem Umfang schon gemacht – beispielsweise bei den Magnetresonanztomografen in der medizinischen Diagnostik. Die von diesen Geräten erzeugten Magnetfelder werden von einem gespeicherten Dauerstrom geliefert, der verlustfrei und damit jahrelang in den Windungen einer supraleitenden Spule kreist. Allerdings muss diese Spule mit flüssigem Helium gekühlt werden, das nicht ganz preiswert ist und immer wieder mal nachgefüllt werden muss. Für die Anwendung in der Medizin ist dieser Aufwand rentabel. Für die Speicherung großer Energiemengen in den Stromnetzen ist dieser Ansatz bislang zu teuer. Die Forscher hoffen, einen Supraleiter zu entdecken, der bereits bei Raumtemperatur funktioniert und der daher nicht mehr aufwendig gekühlt werden muss. Dann ließen sich wunderbare Spulen zum Speichern von Wind- und Sonnenstrom bauen.


    Doch bis es so weit ist, wird noch ein Physiknobelpreis für die dafür notwendige Entdeckung vergeben werden müssen. Da sind die Akkus der Autoflotte ein deutlich realistischeres Konzept.


    Welt Online

  • Zitat

    Original von Colt
    ...Die Forscher hoffen, einen Supraleiter zu entdecken, der bereits bei Raumtemperatur funktioniert und der daher nicht mehr aufwendig gekühlt werden muss. Dann ließen sich wunderbare Spulen zum Speichern von Wind- und Sonnenstrom bauen.

    :K Naja, wenn wir einen Supraleiter bei Raumtemperatur haben, würd ich nicht nur Spulen bauen :prof wenns nur so einfach wäre...