Jüngere Menschen verzichten auf Neuwagenkauf
Das Durchschnittsalter der deutschen Neuwagenkäufer hat im Jahr 2012 weiter zugelegt. Mit statistischen 51,9 Jahren war der Neuwagenkunde 0,6 Jahre älter als ein Jahr zuvor. Dies ergibt sich aus einer Studie des Center Automotive Research (CAR). Nach Angaben von Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer lässt sich diese Entwicklung allerdings nicht mit den steigenden Neuwagenpreisen erklären. Sein Gegenargument: Die Neuwagenkunden der Billigmarke Dacia seien im Schnitt auch schon 50,4 Jahre alt.
Dudenhöffer führt diese Entwicklung vielmehr auf zwei andere Ursachen zurück: die sinkende Attraktivität des Neuwagenbesitzes bei jungen Menschen sowie den demografischen Wandel mit einem steigenden Anteil älterer Menschen. Angesichts dieses Befundes müsse sich die Autoindustrie neu erfinden, um stärker junge Käufer zu gewinnen. Vorschläge, wie dies konkret gelingen könnte, macht die Studie allerdings nicht.
Das Durchschittsalter des deutschen Neuwagenkäufers bewegt sich seit etwa zwei Jahrzehnten kontinuierlich nach oben. 1995 lag der Altersschnitt noch bei 46,1 Jahren, im Jahr 2000 bei 48,1 Jahren, bis 2005 kletterte er auf 50,1 Jahre, 2010 waren es dann 50,9 Jahre. Im vergangenen Jahr waren 31,9 Prozent der Neuwagenkäufer über 60 Jahre alt und 13,3 Prozent sogar 70 Jahre und älter. Für 2015 prognostiziert die Studie ein Durchschnittsalter von 52,6 Jahren.
Deutliche Altersunterschiede lassen sich weiterhin bei der gewählten Karosserievariante ausmachen. Die ältesten Neuwagenkäufer mit 55,8 Jahren haben Stufenhecklimousinen gefolgt von der Van- und der SUV-Klientel mit einem Durchschnittsalter von 54,2 bzw. 53,9 Jahren. Die jüngste Neuwagenkäufergruppe im Jahr 2012 waren die Coupé-Fahrer mit einem durchschnittlichen Alter von 48,2 Jahren.
Die Marke mit den ältesten Neukäufern war im vergangenen Jahr Mercedes mit durchschnittlich 56,2 Jahren. Die jüngsten Neuwagenkäufer mit im Schnitt 44,1 Jahren hatte die VW-Tochter Seat.
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