Hallo zusammen,
nach längerer Zeit melde ich mich mal wieder mit einer längeren Geschichte. Wie einige vielleicht wissen bin ich Mitsubishi seit meinem Führerscheinerwerb vor mehr als 13 Jahren treu geblieben, war in der Szene aktiv, hatte von Colt bis Sigma alles gefahren und doch habe ich mich im Januar dazu entschieden, Mitsubishi den Rücken zu kehren.
Ich möchte einfach mal erzählen, warum und wie es dazu kam:
Vorneweg: Ich möchte weder über Mitsubishi schimpfen und ich bin mir auch dessen bewusst, dass mein Carisma wohl ein Montagsauto war...
Es war ein 2002er Carisma 1.9 DI-D, gekauft 2011 mit 107000 km, scheckheftgepflegt.
Folgendes ereignete sich während 50000km:
- Thermostat defekt: Ok, hatte ich an fast jedem Mitsu...bei meinem 87er E10 kostete das Ding 15€ und war in 10 Minuten gewechselt...für den Carisma kostete es 50€ und nochmal 50€ fürs wechseln.
- beide Domlager vorn defekt. Nach knapp 150000 km KANN das vorkommen, SOLLTE aber nicht...wieder knapp 400€ weg
- beide Räder vorn laufen extrem einseitig ab. Nach 10000 km sind beide vorderen Reifen innen glatt wie ein Popo. Das Auto wurde dreimal vermessen, alles in Ordnung und kein Fehler feststellbar...ich weiss bis heute nicht, woran es lag
- Dann der Hammer schlechthin: Die komplette Lenksäule (also Lenkrad + Blinker- und Scheibenwischerhebel + Verkleidung, also tutti completti, hat sich GELÖST und ist HERUNTERGEFALLEN. Ein Glück nicht bei voller Fahrt, sonst könnte ich das hier vielleicht nicht mehr schreiben. Alles hatte volle Funktion, Blinker, Scheibenwischer, Servo...nur eben die komplette Lenksäule lag auf dem Fahrersitz!!! Drei Reparaturversuche bei einem Mitsubishi-Händler scheiterten, die Lenksäule ist insgesamt dreimal heruntergefallen(!!!!!!) und ein vierter Versuch mit flüssiger Schraubensicherung an der Verschraubung brachte erst Abhilfe. Zwischenzeitlich zankte ich mich mit dem Händler, der es dreimal verbockt hatte, bis vors Schiedsgericht der KFZ-Innung, dieser wurde dann von den Richtern dort regelrecht demontiert und ich bekam im vollen Umfang Recht. Wenigstens musste ich also dessen Rechnung nicht bezahlen. Ebenso bekam ich auf Kulanz von Mitsubishi (100% Teile und 100% Lohnkosten) eine komplett neue Lenksäule. Da wollte der Hersteller wohl unbedingt die defekte Lenksäule haben.
- Dann verabschiedete sich die rechte Antriebswelle mit lautem knacken.
- Zum Schluss dann noch das Zweimassenschwungrad, was ebenfalls laut vibrierend und dröhnend seinen nahen Tod verkündete.
Tja, seitdem fahre ich Mercedes...
Kommentare erwünscht, bin mal gespannt. Ich hatte wie gesagt viele Mitsus, aber noch keiner war so schlecht wie der Carisma. Lustigerweise läuft der Carisma meines Vaters (1.6er, Baujahr 99, 160000km) weitgehend problemlos. Er brauchte mal eine neue Lichtmaschine, einen neuen Anlasser und einen neuen Fensterheber in der Beifahrertüt, ansonsten alles tutti.