Der Mitsubishi Colt ist das letzte Überbleibsel aus der Verbindung der
Japaner mit Smart und dessen guter Qualität – der Gebrauchtwagenkäufer
profitiert.
Dass der Kleinwagen
Smart Forfour ein Flop war, lag nicht an seiner Technik. Denn die
verrichtet im baugleichen Mitsubishi Colt auch acht Jahre nach
Produktionsstart immer noch zuverlässig ihren Dienst.
Allerdings konnte Mitsubishi anders als sein Cousin immer mit
verträglichen Preisen glänzen. Das gilt auch für gebrauchte Modelle.
Karosserie und Innenraum:
Der kurze und wendige Colt ist in drei
Karosserieversionen erhältlich, von denen der Fünftürer mit der
verschiebbaren Rückbank die praktischste ist. Aber auch als Dreitürer
gehört der japanische Kleinwagen zu den geräumigsten auf dem Markt –
zumindest was den Platz für die Passagiere angeht.
Vier Erwachsene sitzen auch auf längeren Strecken relativ kommod, auch
wenn die Sitze eher schmal und nur mäßig bequem sind. Gepäck passt bei
voller Bestuhlung aber nicht ins Auto, erst mit umgeklappter Rückbank
bietet der Colt einen annehmbar großen Kofferraum.
Auch als Cabrio im Angebot
Dritte Variante ist ein zweisitziges Cabrio
mit Stahl-Klappdach und gewöhnungsbedürftigem Design, das nur bis zum
Facelift der Baureihe im Jahr 2008 angeboten wurde. Die anderen
Karosserieversionen treten seitdem mit einer Front im Kampfjet-Stil
anstelle des etwas ausdruckslosen alten Gesichts an.
Motoren:
Am häufigsten auf dem Gebrauchtwagenmarkt anzutreffen ist der
1,3-Liter-Benziner mit 95 PS. Aber auch mit dem sparsameren
1,1-Liter-Basismotor (75 PS) ist der Colt angemessen motorisiert. Eher
keine gute Wahl sind die lauten und rauen Dreizylinder-Diesel mit 68 PS
und 95 PS. Die höheren Steuern lassen sich durch den Minderverbrauch
kaum wieder reinfahren.
Wer ein richtiges Spaßauto sucht, wird beim Top-Modell Colt CZT mit dem
150 PS starken Turbobenziner fündig. Aber auch ganz allgemein ist der
Kleinwagen ein flotter Geselle mit agilem Fahrverhalten und guter
Kurvenlage.
Ausstattung und Sicherheit:
Die Serienausstattung des Colt ist
kleinwagentypisch übersichtlich. Ärgerlich ist allerdings, dass ESP und
Kopfairbags nur gegen Aufpreis eingebaut wurden. Beim EuroNCAP-Crashtest
fuhr der Kleinwagen allerdings die damals durchaus ehrenwerte Wertung
von vier Sternen ein.
Qualität:
In der Regel ist der Mitsubishi Colt eine sichere Wahl.
Im aktuellen Dekra-Gebrauchtwagenreport belegt er den Spitzenplatz bei
den Kleinwagen, in der ADAC-Pannenstatistik steht er auf Gesamtrang
drei.
Bis auf die überdurchschnittlich häufig bemängelte Wirkung der hinteren
Fußbremse und leichte Schwächen bei der Handbremse sind einschlägige
Mängel nicht bekannt. Korrosion ist im Gegensatz zum Vorgängermodell
kein Thema mehr. Beim Cabrio sollte auch auf eine leichtgängige
Dachmechanik und korrekte Dichtungen geachtet werden.
Fazit: Der Colt gehört zwar – speziell vor dem etwas übertrieben
ausgefallenen Facelift – zu den grauen Mäusen im Kleinwagensegment. Das
ordentliche Platzangebot und das agile Fahrverhalten zeigen bei näherem
Hinsehen aber auch eine andere Seite des Wagens. Weil das aber erst auf
den zweiten Blick auffällt, sind die Preise niedrig. Bei rund 4000 Euro
geht es los.
welt.de