Der Rost ist zurück
Für bis zu 445.000 Mercedes A- und B-Klassen besteht Korrosionsgefahr im Tür- und Haubenbereich. Grund: Die elastische Dichtmasse an den Falzen wurde offenbar falsch aufgetragen.
Rost bei Mercedes! Wegen Fehler im Produktionsprozess kommt es an Türen und Hauben der aktuellen A-Klasse (Baureihe W 169) und B-Klasse (W 245) zur Korrosion. Betroffen sind zwischen Juni 2004 und Juni 2006 hergestellte Autos – in Deutschland mindestens 205.000, weltweit bis zu 445.000. Das Problem: Die elastische Dichtmasse an den Tür- und Haubenfalzen wurde offenbar vor der korrosionshemmenden kathodischen Tauchlackierung aufgebracht – aufs blanke Blech. Die Folgen sind fatal: Gelangt Feuchtigkeit unter die Dichtmasse, wird diese unterrostet. Ein Prozess, der zunächst kaum sichtbar ist. Zeigen sich winzige Bläschen im Lack, ist die Korrosion bereits fortgeschritten. Per interner Werkstattanweisung (liegt AUTO BILD vor) wurden Anfang 2008 die Mercedes-Niederlassungen und -Vertragshändler über den Umgang mit den Rostschäden instruiert. Die Anweisung unterscheidet zwischen "leichter Korrosion ohne Korrosionsbefall im Falz" und "Korrosion auch im Falzbereich".
Fälle sollen über Kulanzanträge abgewickelt werden
Für die leichten Fälle ist eine Instandsetzung vorgesehen: Die Abdichtung wird entfernt, das Blech entrostet, grundiert, abgedichtet und lackiert. Bei schwerem Rostbefall werden die Türen getauscht. Problem: Das sogenannte Beilackieren benachbarter Karosserieteile, übliches Verfahren zur Beseitigung leichter Farbabweichungen, geht bislang meist zulasten des Kunden. Beim Tausch von fünf Türen werden so schnell 1000 Euro fällig.
Anfangsstatium
das folgt
Lackbläschen über der Dichtmasse,sollte zur Vorsicht animieren