Berlin (ddp). Die SPD will die Höhe von Managergehältern und
-abfindungen durch Änderungen des Steuer-, Aktien- und Handelsrechts
begrenzen. Das geht aus dem vorläufigen Abschlussbericht der eigens
eingesetzten Arbeitsgruppe hervor, den das Parteipräsidium am
kommenden Montag verabschieden will, wie die «Süddeutsche Zeitung»
(Samstagausgabe) berichtet. Offen sei noch, ob die Union mitzieht.
Laut dem Bericht sollen die Unternehmen Vorstandsgehälter und
-abfindungen künftig nur noch bis zu einer Höhe von einer Million
Euro pro Kopf komplett von der Steuer abziehen dürfen. Darüber
hinausgehende Beträge können nur noch zur Hälfte beim Finanzamt
geltend gemacht werden. Für große Firmen ergäbe sich daraus eine
Mehrbelastung von mehreren Millionen Euro. Eine gesetzliche
Obergrenze für Managerbezüge, wie sie die Linke fordert, lehnt die
Arbeitsgruppe dagegen ausdrücklich ab.
Ausgelöst worden war die Gehaltsdiskussion im vergangenen Herbst
unter anderem durch Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Er soll im
zurückliegenden Geschäftsjahr rund 60 Millionen Euro verdient haben.
Auf noch schärfere Kritik stießen die Abfindungen an Manager wie
Ex-Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp, die wegen Erfolglosigkeit
ihren Posten räumen mussten.
Neben den Beschränkungen bei der steuerlichen Absetzbarkeit habet
die Expertenrunde vor allem die Aufsichtsräte im Visier: Sie sollen
schneller auf Schadensersatz verklagt werden können, wenn sie dem
Vorstand überzogene Gehälter genehmigt haben.