Datenaustausch - Microsofts Mesh verbindet PC, Handy und Laptop

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  • Microsoft versucht mit seinem neuen Gratis-Service "Live Mesh", das Problem der Datensynchronisation in den Griff zu bekommen: Ob Laptop, Handy oder Schreibtisch-PC – überall hat der Nutzer seine Daten zur Hand. Doch das neue System hat einige Haken. Und Google und Co. sind schon einen Schritt weiter.



    Foto: Screenshot



    Der Fluch für jeden Besitzer mehrerer PCs, Laptops oder Handys lautet: Datensynchronisation. Gemeint ist damit der erhebliche Aufwand, den man betreiben muss, um alle wichtigen Daten stets aktuell auf dem richtigen System zu haben. Eine recht oft verwendete Lösung lautet Online-Services. Also Dienste, die von jedem PC der Welt aus Zugriff auf Kontakte, E-Mails, Dokumente, Tabellen, Fotos, Favoriten und andere Dateien bieten. Die Daten werden nicht mehr lokal, sondern online gespeichert, der Zugriff ist von jedem Rechner mit Internetzugang möglich.


    Anbieter wie Google und Yahoo sind mit diesen Online-Diensten relativ erfolgreich, besonders Google hat es geschafft, sich mit Online-Diensten wie "Texte und Tabellen" zwischen Daten und Programme wie Word, Excel und Powerpoint zu drängeln. Die kostenlose Alternativen sind oft genauso gut, mitunter sogar besser, als die teure Kauf-Software. Sie ermöglichen eine relativ leichte Zusammenarbeit zwischen mehreren Teilnehmern, die über das Internet auf Texte und Tabellen zugreifen können, um diese miteinander zu bearbeiten. Das ist im Alltag ungemein praktsch und macht die Übertragungen von Daten per USB-Stick oder per E-Mail überflüssig.


    Microsoft hat als Alternative nun "Live Mesh" gestartet, einen Online-Dienst, der wie ein engmaschiges Netz verschiedene Computer miteinander verknüpft und den einfachen Datenaustausch ermöglichen soll. Das System funktioniert in der Startphase aber nur eingeschränkt, denn zunächst können nur Windows-Rechner vom Datenaustausch per Mesh profitieren. In einer weiteren Ausbaustufe sollen dann auch Apples Macs und Handys mit Windows-Betriebssystem eingebunden werden können.


    So ermöglicht Live Mesh zum Beispiel den Online-Zugriff auf Dateien, die auf einem Büro-Rechner gespeichert sind und die in einen speziellen Mesh-Ordner gestellt wurden, was dazu führt, das sie nun auch online auf anderen Rechnern zur Verfügung stehen. So soll es in Zukunft egal sein, wo bestimmte Daten gespeichert sind. Lokal und online verschwimmt zu einer Einheit, auf die man mit Mesh von jeder Seite aus und permanent Zugriff hat. Das ist datenschutztechnisch insofern problematisch, weil Mesh zumindest in der Online-Demo auch Firewalls und andere Schutzsysteme locker überwindet, die einen Rechner oder ein Firmenenetzwerk vor Angriffen von Außen schützen sollen. Zudem basiert Mesh auf einem System, das den ferngesteuerten Zugriff auf einen Rechner ermöglicht. Gerät diese Software-Fernsteuerung in Hacker-Hände, steht fremder Rechner und Daten so offen wie ein Scheunentor.
    Neben der eingebauten Windows-Hörigkeit hat Mesh einen weiteren Haken: Denn statt Verknüpfungen werden Kopien der Originaldateien auf alle Geräte übertragen, die mit Mesh verbunden sind. Und die Daten werden zusätzlich in einem Online-Speicher von Microsoft abgelegt, der etwa fünf Gigabyte groß sein soll. Dennoch dürfte diese muntere Datenvervielfältigung vorallem auf älteren, mobilen Geräten schnell für Platzprobleme sorgen. Und wenn diese dann dazu führen, das nur noch ein Teil der Daten vervielfältigt und weiteregegeben wird, macht das System kaum noch Sinn, da dann die Gefahr steigt, das wichtige Dateien vergessen werden und lokal liegenbleiben, statt auf allen Systemen zur Verfügung zu stehen.


    Weitere Probleme: Live Mesh besteht zumindest derzeit auf Vista und XP. Anderen Datendiensten ist es dagegen herzlich egal, welches System der Nutzer hat, so lange er einen halbwegs aktuellen Browser benutzt. Zudem sind die Alternativen ausgereift und seit über einem Jahr online. Googles "Text und Tabellen" ist offen für alle Betriebssysteme und wird ständig um neue Funktionen erweitert. Yahoos Online-Service Go! funktioniert bereits auf den meisten Handys über den Internet-Browser. Und ".mac" hat sich als kostenplichtiger Online-Speicherplatz für Apple-Nutzer etabliert, mit dem zum Beispiel Foto-Galerien anderen Nutzern zugänglich gemacht werden. Nun muss sich Live Mesh einen Platz dazwischen erkämpfen. Kritiker befürchten aber bereits, dass Live Mesh nur ein weiteres Online-Feature von Windows wird: nett und nützlich, mehr aber nicht.


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