Handy im Auto löst Staus aus
Wer während des Autofahrens telefoniert, bremst den Verkehr aus und verursacht Staus. Auto-Telefonierer lassen sich von langsameren Fahrzeugen stärker aufhalten als Fahrer, die nicht telefonieren. Ein Team um den Psychologie-Professor Dave Strayer von der University of Utah untersuchte in einem Experiment mit 36 Freiwilligen, wie sich das Telefonieren mit dem Handy auf das Fahrverhalten in verschiedenen Verkehrssituationen auswirkt.
Geringe Wechselbereitschaft
Bei mittlerem Verkehrsaufkommen waren telefonierende Fahrer im Vergleich zu nicht telefonierenden Fahrzeuglenkern zu 21 Prozent weniger dazu bereit, die Fahrbahn zu wechseln, sobald ein langsames Fahrzeug ihre eigene Spur blockierte. Bei dichtem Verkehr war die Wechselbereitschaft der Telefonierenden 19 Prozent geringer als die der Nichttelefonierer.
Drei Telefonierer können Stau auslösen
Durch Telefonate abgelenkte Fahrer blieben deutlich länger hinter langsamen Fahrzeugen als nicht telefonierende Fahrzeuglenker. Die Folgen für den Verkehrsfluss können gravierend sein. Laut Strayer reichen unter Umständen zwei bis drei telefonierende Fahrer aus, um das gesamte Verkehrsfluss-System zum Kollaps zu bringen und einen Stau herbeizuführen.
Test am Fahrsimulator
Um diese Ergebnisse zu erlangen, ließen die Forscher die Probanden an einem Fahrsimulator mehrmals eine Teststrecke zurücklegen. Sie wies abschnittsweise zwei beziehungsweise drei Fahrstreifen auf und die Verkehrssituation wurde dahingehend variiert, dass die Straße frei, relativ voll und stark befahren war.
Lenken, telefonieren, Zeichen beachten
Zweimal mussten die Testteilnehmer jede Verkehrssituation meistern, wobei sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 65 Meilen pro Stunden halten und auf Verkehrszeichen achten sollten. In je einem Durchlauf telefonierten sie und in einem nicht. Der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung war dazu angehalten, die Gespräche mit den verschiedenen Probanden jeweils in etwa gleich ablaufen zu lassen.
ADAC/RP