Motorradfahren ab sofort auch mit PKW-Führerschein

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    Gesetz nimmt letzte Hürde

    Fürs Motorradfahren genügt jetzt auch der Autoführerschein


    Samstag, 21.12.2019, 11:46

    Der Auto-Führerschein genügt künftig zum Führen kleiner Motorräder - allerdings benötigt man dafür eine ausführliche Schulung. Eine eigene Führerscheinprüfung ist nach der neuen, vom Bundesrat durchgewunkenen Verordnung, für Maschinen mit einem Hubraum bis 125 Kubikzentimeter und 15 PS nicht mehr nötig.

    Die Fahrer müssen aber mindestens 25 Jahre alt sein und seit fünf Jahren einenFührerscheinder Klasse B haben. Dann erhalten sie nach neun Unterrichtseinheiten zu je 90 Minuten (vier Theorie und fünf Praxis) die Berechtigung, in Deutschland Leichtkrafträder der Klasse A1 zu fahren.

    Der Initiative von Verkehrsminister Andreas Scheuer hatte für massive Kritik gesorgt. „Ich halte das für keine besonders glückliche Idee. Dadurch kann es zu noch mehr Unfällen kommen“, sagte Florian Reifferscheid von der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND).

    Autofahrer seien nicht geübt darin, mit der Energie eines Motorrads umzugehen. „Jedem, der Motorrad fahren will, empfehle ich einen richtigen Motorradführerschein“, sagte Reifferscheid. Man müsse lernen, wie das Motorrad bei besonderen Bedingungen wie einer nassen Fahrbahn oder bei Rollsplit reagiere. Denn das Risiko sei hoch: „Wir sehen immer wieder schwere Unfälle mit Motorrädern, weil im Gegensatz zum Auto die Knautschzone fehlt.“

    Experten halten Leichtkrafträder für gefährlichste Fahrzeugklasse

    Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hatte Scheuers Vorstoß ebenso scharf kritisiert. Diese Leichtkrafträder könnten schneller als 100 Kilometer pro Stunde fahren und seien nach den besonders stark motorisierten Motorrädern die gefährlichste Fahrzeugklasse in der Unfallstatistik, schrieben die Experten in einer Stellungnahme.

    Im Jahr 2017 starben laut Statistischem Bundesamt 66 Fahrer solcher Leichtkrafträder bei Unfällen. A1-Motorräder hätten bei den „Hauptverursachern von Unfällen mit Personenschaden den traurigen Platz 2“ belegt, schrieb der DVR.

    Eine Sprecherin des DVR sagte nun nach der Entscheidung zu FOCUS Online: „Das sind keine guten Nachrichten für die Verkehrssicherheit. Die Gefahr besteht, dass viel mehr Menschen ohne Praxis ein Motorrad fahren. Die betroffenen Motorräder sind ja keine kleinen Roller. Die Wahrscheinlichkeit für schwere Unfälle steigt.“.

    Auch Fahrlehrer sehen Vorschlag kritisch

    In der Schulung sollen in Theorie und Praxis nur „die wesentlichsten Grundlagen“ des Motorradfahrens vermittelt werden. Ziel sei „die Befähigung zum sicheren, verantwortungsvollen und umweltbewussten Führen eines entsprechenden Leichtkraftrades“.

    Aus Sicht von Fahrlehrern reicht das nicht. „Das zentrale Problem ist die fehlende fahrerische Kompetenz“, sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF), Dieter Quentin. Schon jetzt sei ein Großteil der Unfälle mit Motorrädern auf Fahrfehler zurückzuführen. Mit der vorgeschlagenen Regelung steige das Risiko, die geplante Schulung sei „völlig unzureichend“.

    Unter „Begründung“ heißt es im Entwurf lediglich, die EU gebe den Mitgliedsstaaten die Möglichkeit, Autofahrer auch A1-Motorräder fahren zu lassen - das solle genutzt werden. Das Ministerium verwies am Donnerstag darauf, dass unter anderem Österreich diese Regelung auch schon habe.

    Unfälle in Österreich nahmen zu

    Der Verkehrssicherheitsrat findet das „vollkommen unverständlich“. Wenn man ein größeres Risiko in Kauf nehme, müsse das „zumindest einem erkennbaren Ziel“ dienen, etwa der Förderung der Mobilität. „An der Unfallstatistik lässt sich aber gerade ablesen, dass Leichtkrafträder in starkem Maße für Freizeitfahrten am Wochenende in den Sommermonaten genutzt werden, und nicht primär, um zur Arbeitsstätte zu gelangen“, heißt es in der Stellungnahme. In Österreich hätten die Zahl der Zulassungen und die Unfälle zugenommen, nachdem die Regelung eingeführt worden sei.


    https://www.focus.de/auto/news…c2fqP4UZ_gsTA4gbfByDPctWU

  • Die Gefahr besteht, dass viel mehr Menschen ohne Praxis ein Motorrad fahren

    Wenn die Leute "Ohne Praxis" Auto fahren ist es viel schlimmer, nen großen Tranpsorter oder LKW kann ich, mit alter Fahrerlaubnis, ganz ohne Unterweisung fahren und viel mehr Chaos anrichten.


    Verstehe die Aufregung nicht, ist doch nur ein etwas größeres Moped, das prallt am Auto ab und mir im Auto passiert nichts.


    Mal davon abgesehen das ich die Grenze 50ccm und 125ccm eh nicht so ganz nachvollziehen kann,

    ja die einen sind halt was schneller,

    aber es gibt etliche ältere Mopeds/Roller die genau da zwischen rein fallen und damit ist das "schneller" auch wieder relativ.


    Mit dem ich nenn´s mal Sachkundenachweis durch die Theorie- + Praxisstunden ist es nicht ganz ohne Praxis, weiterhin soll man 25Jahre sein(also schon etwas gereifter/gescheiter) und 5 Jahre Klasse B besitzen.


    Da halte ich E-Roller für weitaus bedenklicher.


    Schlußendlich muss jeder selbst entscheiden ob er auf Knautschzone, Komfort und Wetterschutz verzichten will.

  • Diese Panikmache ist echt schlimm. Das Österreich-Beispiel ist Käse, nachzulesen beim RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung:

    Zitat

    Es lohnt die Mühe, die Studien und Statistiken selbst zu lesen. Ausgerechnet das KfV hat im Jahr 2017 eine detaillierte Analyse der Unfallursachen bei Motorradunfällen vorgenommen, die die Statistiken seit 1990 genauestens unter die Lupe nimmt. In der Tat gab es in Österreich 1997 ein gutes Viertel mehr zugelassene Motorräder und ein knappes Drittel mehr Motorradunfälle als im Vorjahr. Im Verhältnis stieg die Zahl der Toten je 100.000 Motorräder sprunghaft um rund 20 Prozent an.


    Aber eine Trendwende der Verkehrssicherheit lässt sich aus diesen Daten eben nicht ableiten. Erstens ist die Zahl zugelassener Motorräder Jahr für Jahr kontinuierlich gestiegen. Zweitens hat sich die Rate der durch Motorräder zu Tode gekommenen Verkehrsteilnehmer, also die absolute Zahl der Getöteten geteilt durch die zugelassenen Motorräder, seit 1990 um ganze 80 Prozent verringert. Schon 1998 lag diese Rate wieder deutlich unter dem Niveau von 1996. Drittens schließlich ist selbst die absolute Anzahl der Motorrad-Toten zurückgegangen; sie lag 2015 immerhin fast ein Fünftel unter der Zahl von 1990.

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