Gewerkschaften und SPD halten am Mindestlohn fest
Leipzig (dpa) - Gewerkschafter haben dem Wunsch nach Neuverhandlungen der Tarifvereinbarungen bei der Post eine klare Absage erteilt.
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer forderte am Sonntag in Leipzig, der zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und dem von der Post dominierten Arbeitgeberverband Postdienste geschlossene Tarifvertrag müsse in der Branche für allgemein verbindlich erklärt werden. «Es ist doch ein Stück aus dem Tollhaus, dass man anständige Mindestlöhne für die Konkurrenz der Post verhindern will, weil sie dann angeblich nicht mehr wettbewerbsfähig wären», sagte Sommer zur Eröffnung des ver.di- Bundeskongresses in Leipzig.
Dienstleistungen und Gastgewerbe würden profitieren
Es sei nicht akzeptabel, dass private Unternehmen in der Post- Branche mit Arbeitsplatzverlusten drohten, falls Mindestlöhne eingeführt werden sollten. Die Wettbewerbsfähigkeit entstünde folglich «nur auf Grundlage mieser Arbeitsbedingungen und mieser Bezahlung», sagte Sommer. «Das ist perverser Kapitalismus.»
Mit einer «Mindestlohnkampagne» wolle der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Parteien bis zu nächsten Bundestagswahl vor sich hertreiben, kündigte Sommer an. Der DGB werde sich «nicht damit abfinden, dass Menschen von ihrer Arbeit nicht leben können, zwei oder drei Jobs brauchen, um über die Runden zu kommen oder in die Schwarzarbeit gedrängt werden». An diesem Montag werde der DGB- Bundesvorstand die Kampagne für einen gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 7,50 Euro pro Stunde beschließen.
Focus-Online
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