Daihatsu zieht sich aus Europa zurück
Die Toyota-Tochter Daihatsu zieht sich nach
Absatzeinbrüchen und aus Kostengründen aus Europa zurück.
Der Kleinwagenbauer teilte am Freitag mit, der Verkauf von Neuwagen in
Europa werde Ende Januar 2013 eingestellt.
Als Gründe nannte Daihatsu den schwachen Absatz in Europa, zudem
verschlechtere sich die Profitabilität. Daran sei auch der zum Euro stark
gestiegene Wert des Yen schuld. Daihatsu produziert seine Wagen nicht
in Europa, sondern importiert sie aus Asien. Ein weiterer Grund für die
Entscheidung seien die hohen Kosten, die zur Erfüllung der strengen
Abgasvorschriften der EU anfallen.
Daihatsu will sich nun nach Unternehmensangaben auf
den heimischen Markt sowie auf Überseemärkte konzentrieren, wo das
Unternehmen Produktionsstandorte hat. Das sind unter anderem Indonesien
und Malaysia. Der weltgrößte Autokonzern Toyota hält 51 Prozent an dem
Kleinwagenbauer.
Von einer „ökonomisch richtigen Entscheidung“ sprach der Autoexperte
Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Daihatsu
schreibe seit Jahren Verluste in Europa. „Die wären nie auf einen grünen
Zweig gekommen.“
Der Absatz von Daihatsu in Deutschland war im
vergangenen Jahr eingebrochen. Der Kleinwagenbauer verkaufte nur noch
rund 5300 Autos – im Vergleich zum Vorjahr, das durch die Abwrackprämie
geprägt war, war dies ein Rückgang um fast 50 Prozent. Der Marktanteil
von Daihatsu lag bei gerade einmal 0,2 Prozent. Europaweit lagen die Verkäufe
bei 19 000 Autos – 2007 waren es noch rund 59 000 Fahrzeuge.
Daihatsu hat nach eigenen Angaben mehr als 1000
Händler in Europa. Diese seien über den Schritt bereits informiert
worden. Der Autobauer will jedoch auch nach dem Verkaufsstopp weiter
Ersatzteile und Service anbieten.
Quelle: focus.de