Neue Technik - Bei Ford kommt der Airbag hinter den Gurt

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  • Das neue Rückhaltesystem soll bei Unfällen den Brustkorb von Passagieren auf der Rückbank schützen. Auf den europäischen Markt kommt der
    Gurt-Airbag zusammen mit einem neuen Modell.
    Ist er aufgeblasen, dann sieht er aus wie ein etwas in die Länge gezogener Rugby-Ball. Die Rede ist vom Gurt-Airbag, einem neuen Sicherheitssystem, das Ford in den USA entwickelt hat.
    Bläst es sich auf, dann verteilt das wurstförmige Polster die auf den Oberkörper der Passagiere einwirkenden Kräfte auf eine fünffach größere Fläche als ein konventionelles Gurtband. So werden Druckspitzen vermieden, der Brustkorb besser geschützt. Verletzungen wie zum Beispiel Rippenbrüche
    soll der Airbag so verhindern.
    Dabei unterscheidet sich der Gurt-Airbag im normalen Zustand optisch nicht von einem konventionellen Sicherheitsgurt, sogar die Breite ist
    identisch. Zehn Jahre hat Ford an der Entwicklung gearbeitet."Der neue Gurt-Airbag schützt vor allem den Brustraum von Kindern und älteren Personen besser. Denn bei diesen ist die Rippenstruktur noch nicht so stabil beziehungsweise schon nicht mehr so stabil wie bei Menschen mittlerer Altersstufen", sagt Jörg Döring, Entwicklungs-Ingenieur für Sicherheitsgurte von Ford Europa. Zusätzlich würden aber auch der Kopf- und Nackenbereich profitieren, weil sich bei einem Frontalcrash der Kopf auf dem Kissen abstützen kann.
    Für Fahrer in den USA ist das System schon ein alter Hut: Schon seit 2011 bietet ihn Ford dort im Modell Explorer an. Zusammen mit einem Totwinkel-Assistenten beträgt der Aufpreis 595 Dollar, umgerechnet knapp 500 Euro. Ford gibt an, dass mehr als 40 Prozent aller Käufer das System mitbestellen.


    Nach Europa wird der Gurt-Airbag mit dem neuen Mondeo kommen, der ab Frühjahr 2013 ausgeliefert werden soll. Erhältlich wird das neue Sicherheits-Feature für die beiden seitlichen Plätze der Rückbank sein, auch hierzulande soll der Gurt-Airbag einen Aufpreis kosten.
    Wie alle übrigen Airbags wird auch die Neuentwicklung von Ford über spezielle Crash-Sensoren ausgelöst. Doch im Gegensatz zu den via Pyrotechnik zündenden Front- und Seiten-Airbags sorgt im Gurt-Airbag ein kaltes und komprimiertes Argon/Helium-Gasgemisch für das Aufblasen des Luftsacks. Der dazugehörige Drucktank ist unter der Rücksitzbank montiert.


    "Im Prinzip passiert bei dem Vorgang das Gleiche wie beim Öffnen einer Flache Sprudelwasser mit Kohlensäure", erklärt Entwickler Döring die Funktionsweise. Zehn bis 15 Liter Gas füllen den Airbag innerhalb von 40Millisekunden.
    Als weitere Besonderheit verfügt das neue Rückhaltesystem von Ford über zwei Gurtaufroller – einen im diagonalen, oberen Schulter- und einen im horizontalen, unteren Hüftbereich.


    Döring erklärt:"Das Gurtband, das den Airbag enthält, ist etwas dicker als ein traditionelles Gurtband. Daher war es nicht möglich, diesen Bereich über
    einen Umlenker zu führen. Stattdessen haben wir jetzt zwei fixe Ankerpunkte an der mit dem integrierten Airbag fest verbundenen Gurtzunge." Sprich: der untere Beckengurt erhielt einen eigenen, in der Seitenverkleidung untergebrachten Auf-/Abroller.
    Wäre solch ein Gurt-Airbag auch für die Vordersitze denkbar? Im Prinzip ja, sagt man in Fords Entwicklungsabteilung. Doch sieht man dafür weniger Bedarf als auf den Rückbank. Denn Fahrer und Beifahrer landen bei schwereren Unfällen in den für sie vorgesehenen Front-Airbags, während sich die hinteren Passagiere ganz auf ihre Gurte verlassen müssen. Deshalb, weil es schwierig wäre, Airbags in den Rückenlehnen der Vordersitze
    unterzubringen.


    Entwickler Döring erklärt: "Es gibt keine definierte, feste Fläche, weil jeder Frontpassagier eine andere Längseinstellung der Sitze vornimmt. Daher
    müsste man immer wieder aufs Neue den Abstand zur Rückbank messen und die Reichweite des Airbags entsprechend anpassen. Da ist im Vergleich
    der mit kaltem Gas gefüllte Gurt-Airbag die aktuell beste Lösung."
    Allerdings sind die Amerikaner als Anschnallmuffel bekannt. Hier hofft Ford, mit dem Gurt-Airbag ein Argument zu liefern, um die Quoten zu verbessern. Denn Daten der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) besagen, dass in den USA vorn 82 Prozent und auf der Rückbank nur 61
    Prozent anschnallen.
    So ist der Gurtairbag, wie auch die anderen Airbags im Wagen, ein Feature, von dem man hofft, dass man es nie zu sehen bekommt. Löst der Luftsack im Gurt bei einem Unfall aus, so muss die gesamte Einheit ausgetauscht werden.
    Allerdings gilt das auch für konventionelle Gurte.





    welt.de

  • Das ist auf jeden Fall keine schlechte Idee. Wesentlich besser als der Fußgänger Airbag für die Motorhaube über die wir letzten Monat diskutiert haben. ;)
    Der Airbag macht Sinn und verhindert Verletzungen die bei fast jedem Crash entstehen.
    Nur find ich blöd das im Auto hunderttausend Airbags sind, und den einen soll man mit 500€ extra bezahlen. :dk