Deutschland hängt weiter hinterher

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  • DSL-Anbieter unter Druck - Kundenschwund und Refinanzierungprobleme
    Ausbaupläne bis 2014 werden deutlich verfehlt


    Die klassische ADSL-Technologie bietet weder technisch noch kommerziell weitere Wachstumsperspektiven. Vor allem die Wettbewerber der Deutschen Telekom, die alternativen DSL-Provider in Deutschland, stehen daher in einem gesättigten Gesamtmarkt vor der Herausforderung, sowohl dem anhaltenden Preisverfall als auch steigenden Bandbreitenanforderungen mit neuen Strategien zu begegnen. Dies entpuppt sich als schwieriges Unterfangen, denn der Kundenstrom wendet sich zunehmend ab. Zulauf erhalten mittlerweile fast ausschließlich die Kabelnetzbetreiber. Rund 70 Prozent der insgesamt rund 1 Million neu angeschlossenen Breitbandkunden entschieden sich 2011 für Internet über Kabel, die übrigen 30 Prozent für ein Telekom-Angebot. Der Anteil der kabelbasierten Internetzugänge an den 27,4 Millionen stationären Breitbandanschlüssen betrug damit Ende 2011 bereits 13,5 Prozent, nach 11,4 Prozent ein Jahr zuvor. Das geht aus einer aktuellen Marktanalyse hervor, die der Telekommunikationsexperte und Universitätsprofessor Torsten Gerpott in der vergangenen Woche auf der Euroforum-Konferenz "TK Europa 2012" in Düsseldorf vorstellte.


    DSL-Attraktivität sinkt


    Während die drei größten Kabelanbieter Unitymedia, Kabel Deutschland und Kabel BW die Zahl ihrer Breitbandanschlüsse innerhalb eines Jahres zwischen 22 und 33 Prozent erhöhen konnten, haben Internetanbieter wie 1&1, Vodafone, Versatel oder Telefónica Germany (o2) ihre Attraktivität für Neukunden weitgehend eingebüßt. Ihre Marktanteile im stationären Breitbandgeschäft sind rückläufig: 2010 gehörten noch 43,1 Prozent der insgesamt 26,4 Millionen Breitbandanschlüsse zu einem der meist DSL-basierten alternativen Wettbewerber, ein Jahr später lag ihr Anteil bei nur noch 41,6 Prozent. Aber auch die mit einem Marktanteil von rund 45 Prozent noch komfortabel ausgestattete Deutsche Telekom spürt trotz bestehender Kundenzuwächse den Druck aus dem Kabelsegment.


    Ursächlich für die Entwicklung am Markt sind laut Gerpott aber mehrere Faktoren. So sei das Nachfragewachstum bei festnetzbasierten Breitbandzugängen mittlerweile abgeflacht. Größere Kundenakquisitionen kämen daher nur noch zustande, wenn Bestandskunden zu einem Wechsel motiviert werden könnten. Was bei den Kabelanbietern aufgrund des Geschwindigkeitsvorteils in den Ausbaugebieten noch vergleichsweise einfach gelingt, ist im DSL-Segment aufgrund geringer Unterschiede zwischen den Providern aber schwierig. Zudem werde das Abwerben von Privatkunden generell dadurch erschwert, dass die Wechselbereitschaft auf Nutzerseite allgemein gering sei, erklärte Gerpott. Es gelte hier vielfach das Motto "Never change a running system" – nicht zuletzt aufgrund von negativen Erfahrungen mit vergangenen Bestell- und Umschaltprozessen. Die Unternehmen seien daher gefragt, Qualitätsverbesserungen zu implementieren, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Allerdings hat nun ohnehin der Gesetzgeber interveniert und eine maximal zulässige Versorgungsunterbrechung bei Anbieterwechseln von einem Tag im Rahmen der Änderung des Telekommunikationsgesetzes festgeschrieben.


    Nachfrage nach hohen Bandbreiten noch gering


    Als ungelöstes Hauptproblem der gesamten Branche sieht Gerpott die 2011 zum sechsten Mal in Folge von 60,8 auf nunmehr 60,3 Milliarden Euro gesunkenen Gesamtumsätze mit Telekommunikationsdiensten, verbunden mit einer geringen Bereitschaft auf Kundenseite, für ein Mehr an Bandbreite tiefer in die Tasche zu greifen. Hinzu komme eine niedrige Nachfrage nach hohen Übertragungsraten. Grund dafür seien vor allem fehlende Anwendungen, die eine solche Aufrüstung notwendig machten oder entsprechende Anreize setzten. Im Festnetzbereich gebe es mit IPTV zwar einen potenziellen Wachstumstreiber, jedoch bleibe das Internet-Fernsehen in Deutschland bisher unter den Erwartungen.
    Der Vermarktungserfolg sei mit 3 bis 4 Prozent aller TV-Haushalte trotz kontinuierlicher Steigerungen nur "mäßig", so Gerpott. Mit ihrem bereits seit Ende 2006 am Markt vertretenen Angebot "Entertain" beliefere die Deutsche Telekom beispielsweise lediglich 12 Prozent aller hauseigenen Breitbandkunden, während etwa die Schweizer Swisscom mittlerweile mehr als jeden dritten Kunden mit Web-TV versorge – bei Wachstumsraten von zuletzt 10 Prozent innerhalb eines Jahres gegenüber lediglich rund 2 Prozent bei der Telekom. Eine Refinanzierung der hohen Investitionskosten des Glasfaserausbaus ist vor diesem Hintergrund schwierig – und schlägt sich in einer Entschleunigung der Netzausdehnung nieder.


    Glasfaserausbau geht nur schleppend voran


    Bei der Verlegung von Glasfaserleitungen bis zum Kabelverzweiger, Fibre to the Curb, hat die Telekom von 2006 bis 2009 in 50 deutschen Städten zwar rund elf Millionen Haushalte an ihre VDSL-Infrastruktur angebunden, das Interesse bei den Endkunden liegt aber auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau: Gerade einmal 0,6 Millionen Haushalte entschieden sich bis Ende Dezember für einen VDSL-Anschluss des Bonner Konzerns. Gerpott sieht die Ursachen vor allem in Vermarktungsfehlern wie der anfänglichen Zwangsbündelung mit Entertain sowie einem vergleichsweise hohen Monatspreis für VDSL50 von 44,95 Euro.
    Im Bereich der Glasfaseranbindung von Gebäuden (Fibre to the Building) und Wohnungen (Fibre to the Home) spielt die Telekom hingegen nur eine marginale Rolle. Hier dominieren regionale Carrier das Bild. Bis Ende letzten Jahres betrug die FTTH-Anschlussquote aber ebenfalls nur geringe 2,1 Prozent der deutschen Privathaushalte, so Gerpott. Das Breitbandziel der Bundesregierung, bis 2014 für 75 Prozent aller deutschen Haushalte Anschlüsse mit Empfangsgeschwindigkeiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) bereitzustellen, werde daher "wohl verfehlt". Iris Henseler-Unger, Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, sieht dabei hauptsächlich Anbieter in der Verantwortung. Diese bauten zu zögerlich aus. Gerpott empfiehlt den Anbietern derweil, neue Geschäftsmodelle auszuloten, um die Investitionskosten wieder einzuspielen - etwa über die kostenpflichtige Durchleitung von Fernsehsignalen oder im Bereich der Cloud-Lösungen.


    Breitbandziel für 2014 wird wohl verfehlt


    Bis Ende 2011 hatten demnach lediglich 48 Prozent der mit Breitbandzugängen versorgbaren deutschen Haushalte Zugriff auf Datenraten von mindestens 50 Mbit/s; 71 Prozent surften mit mindestens 16 Mbit/s sowie 87 Prozent mit mindestens 6 Mbit/s im Netz. Eine Quasi-Vollversorgung steht nur bei Anschlussgeschwindigkeiten von mindestens 1 Mbit/s zur Verfügung. Hier beträgt die offizielle Zugangsquote 99 Prozent, bei 2 Mbit/s 96 Prozent.
    Auch der LTE-Ausbau könne die schleppende Geschwindigkeitszunahme nicht kompensieren, obwohl Anbieter wie Vodafone immer wieder betonen, den schnellen Funkstandard als DSL-Ersatz etablieren zu wollen. So bedinge ein LTE-Hochleistungsnetz ebenfalls eine gut ausgebaute Glasfaserinfrastruktur, um die einzelnen Funkzellen mit den Transportnetzen der Provider zu koppeln, betonte Gerpott. Darüber hinaus seien die Mobilfunkverbindungen bereits aufgrund der monatlichen Volumenbeschränkungen kein Ersatz für schnelle Festnetzanschlüsse. Diese blieben daher auch in den kommenden Jahren die dominante Transportplattform für Daten.


    Onlinekosten.de

  • Was soll das denn!? Wie, die Nachfrage ist gering?
    Wo ich wohne ist es zweigeteilt ein Gebiet hier hat kein DSL, die Leute hier würden Purzelbaum schlagen wenns das endlich gäbe. Ich kann mir auch nicht vorstellen das jemand da kein Bock drauf hat. Nur die Preise und die Verfügbarkeit muss passen. :dk
    Hab auch hier im Forum schon mehrmals gehört, das einzelne am liebsten auf ihre Tastatur brechen würden, weil es kein DSL gibt und alles ewig dauert.
    Mit langsamen Inet und den heutigen Seitengrößen (Datenvolumen) kommt man fast nicht mehr zu recht. Damals waren die Seiten auch kleiner als jeder noch 56K Modems hatte. Heute hat ne Seite mal schnell 10, 20mb zu laden. Wenn ich bei meiner Freundin am Rechner sitze, bekomme ich immer nen Anfall. Seiten mit Fotos, vergiss es. Videos?-oje ich brauch Urlaub um das zu laden, etc.
    ...keine Nachfrage...zzzz

  • Ich habe den DSL-Mist nun hinter mir gelassen... Muß aber auch sagen, das mit Altkunden wirklich umgegangen wird, wie mit Pestkranken. Ich habe da keinerlei Mitleid und bin froh, via Kabel nun 100MBit/s aus dem Netz zerren zu können, statt vorher bestenfalls 2MBit/s.

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