Ich halte seit ca. 5-6 Jahren Vogelspinnen. 7 Stück sind es mittlerweile, jeweils 3 Baumbewohner und 4 Bodenbewohner. Nun bin ich mit meiner Freundin in eine neue Wohnung gezogen und da stellte sich gleich die Frage wohin mit den ganzen „Viehern“?
So sah es in der alten Wohnung aus:
Das Terrarium hierfür hatte ich damals aus einer großen Glasscheibe selber gebaut. Ich habe es extra für meine Schrankwand gebaut. Es hat super gepasst.
In der neuen Wohnung haben meine Freundin und ich uns komplett neu eingerichtet. Neue Wohnung, neue Möbel. Für die Vogelspinnen musste ich mir was einfallen lassen. Ich habe echt lange überlegt, geguckt und geplant. Irgendwann habe ich dann ne Skizze auf Millimeterpapier gezeichnet um schon mal einen groben Plan zu haben wie man die ganzen Vogelspinnen im Haus unterbringen kann. Nur diesmal wollte ich alles besser machen als zuvor beim ersten Selbstbau-Terra. Hier ist die Skizze vom neuen Terra:
Beim neuen Terrarium sollte es nach Möglichkeit mehr Platz (Liter) für die Vogelspinnen sein. Sind ja schließlich gewachsen über die Zeit. Dann sollte es gut aussehen und Energie-effizient sein. Gut, bei einem Projekt wo man Glühbirnen betreibt kann man eigentlich nicht von Energieeffizienz reden, aber da ich auf Glühlampen angewiesen bin wegen der Wärme musste ich es halt Wärme speichernt bauen. Zumindest so das möglichst wenig Wärme verloren geht, aber trotzdem eine gute Luftzirkulation stattfindet. Für die Zirkulation sorgt die Dreifach-Belüftung der neuen Terras.
Als aller erstes brauchte ich einen Schrank wo die 7 Terras rein sollten. Diesen Schrank habe ich zufällig bei IKEA gefunden. Der Schrank (Billy) hatte so ziemlich die Maße die ich gesucht hatte. Da ich die Terras zu dem Zeitpunkt noch nicht bestellt hatte konnte ich hier die Größe der Terra zum Schrank anpassen und sie auf den cm genau bestellen. Selber wollte ich die Glasterras nicht bauen. Ich arbeite echt nicht so gerne mit Glas und beim ersten Mal hat mir das schon gereicht. Außerdem war der Terrarienbauer (Harzer Engel) ziemlich preiswert und hat meine Sonderbestellung schnell fertig gemacht.
Als die Terras dann da waren konnte der Umbau beginnen. Zunächst war es wichtig die „Decken“, also da wo die Beleuchtung ist mit selbstklebender Alu-/Spiegelfolie abzukleben. Das hat den Vorteil, dass mehr Licht ins Terrarium kommt und es Wärme rückweisend ist. Alleine durch die Leuchtstoffröhre hat man da locker 2-3 Grad mehr im Terrarium also ohne Spiegelfolie.
Anschließend habe ich auch gleich die Löcher in die Rückwand gebohrt um später alles zu verkabeln. Am besten eignet sich ein Kreisbohrer dafür. Oben habe ich 25mm und unten 45mm damit der 90° Schuko-Stecker durch passt.
Dann zur Elektrik:
Als Beleuchtung habe ich Leuchtstoffröhren genommen. Die haben die beste Lichtausbeute im Vergleich auf den Stromverbrauch. Da der Schrank einen Innendurchmesser von 76cm hat sind die Leuchtstoffröhren von Osram Lumilux mit einer Länge von 72cm (+ 2x GU13 Halterung) bestens dafür geeignet. Jeweils 3 Leuchtstoffröhren (inkl. 6 Halterungen) und 3 Vorschaltgeräte.
Für die Wärme habe ich 7 Halogenspots (inkl. GU5.3 Halterungen) genommen. Damit habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. 20 Watt Spots reichen völlig aus. Angesteuert werden sie über zwei elektronische Trafos.
MR16 Halogen Spots:
Alle elektronischen Bauteile wurden an der Decke befestigt. Da sie auch Wärme abgeben kann diese auch zusätzlich an das Terra abgeführt werden und da sie an der Spiegelfolie befestigt sind gibt es für die Wärme nur einen Weg und zwar nach unten durch das Terrarium.
Dann zur Verkabelung.
An sich gibt’s da nicht viel zu erzählen, da die Zeichnung auf den Vorschaltgeräten und E-Trafos selbst erklärend ist. Zum Verteilen habe ich Wago-Klemme genommen.
Um noch mehr Licht und Wärme ins Terra zu bekommen ist ein Reflektor unverzichtbar. Die Reflektoren habe ich aus alten Leuchtstofflampen entnommen. Sie waren einfach im Gehäuse festgeschraubt. Ich musste sie nur sauber machen, mit der Schere zu Recht schneiden und etwas biegen. Dann nur noch V-Schnitte rein und in die Decke Schrauben. So halten sie an der Decke und man kann sie jederzeit wieder lösen wenn man z.B. ne Lampe wechseln muss ohne alles komplett auseinander zu bauen.
Zusätzlich zur Wärmeisolierung und Geräuschdämmung habe ich unter allen Terras eine 10mm dicke Anit-Rutsch Matte gepackt. Zudem haben die Terras einen besseren Halt und wackeln kaum bei Berührung des Schrankes.
Zur Heizung bzw. Halogen Spot:
Wie bereits gesagt habe ich die Spots ins Terrarium eingebaut. Das geht am einfachsten wenn man sich den GU 5.3 Sockel nimmt und mit Kupferdraht ihn fixiert. So wie auf dem Bild.
Dann bohrt man ein kleines Loch in die Lüftung, steckt die Kabel da durch und befestigt den Sockel mittels des Kupferdrahts oben ans Gitter. Da gedrehte Stück dient der Einstellung des Winkels wo das Licht später hin scheinen soll. An zu merken wäre vielleicht noch das man ein Drahtgeflecht um den Spot macht damit sich das Tier beim klettern nicht verbrennen kann.
Nach den Spots kommt wieder der Reflektor rein. Da sieht man schon das es schon realtiv zu ist.
Zu guter letzt fehlt nur noch die Abdeckung um aus dem Schrank mit den Terras ein geschlossenes System zu machen. Damit kein Licht und keine Wärme irgendwo außer durch das Terra selbst entweichen konnte. Glücklicherweise hatte ich noch zwei Regalböden über. Von der Länge waren sie schon passend. Also sägte ich nur noch die Breite mit einer Stichsäge aus und befestige es über dem Reflektor. So das man nur noch Glas und Holz sieht.
Das Licht wird über Zeitschaltuhren gesteuert. Das Hauptlicht, sprich die Leuchtstoffröhren leuchten von 08:00 - 18:00. Die Spots gehen ab 09:30 - 18:30 öfters an und aus. Der Temperatur bei Baum- und Bodenbewohner halt angepasst. Ab 18:00 wenn die Leuchtstoffröhren aus sind leuchten die Spots noch mals ne halbe Stunde. Das soll eine Abendsonne simulieren.
mfg
-Sko-
Welche Spinnen hast du drin ?