Protokoll einer Gerichtsverhandlung

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  • Wie einige von euch ja schon wissen hatte ich letztes Jahr einen Satz Alufelgen bestellt, bezahlt und nie bekommen. Der Firmeninhaber hatte sich augenscheinlich einfach finanziell übernommen. Ich habe ihn damals wegen Betruges angezeigt.


    Heute war Gerichtsverhandlung. Ich war als Zeuge geladen. Zusammen mit mir waren sieben Geschädigte und der Sachbearbeiter der zuständigen Polizeidienststelle geladen.


    Folgenden Ablauf hatte die Verhandlung:

    • Eintreten aller Zeugen, des Angeklagten, der Anwälte, der Tipse und des Richters. Der Saal hatte eine besch. Akustik, der Richter nuschelte, war kaum zu verstehen und offensichtlich total unvorbereitet.
    • Vorlesen der Zeugenliste. Der Richter hatte keine Ahnung, wen er von der Anwesenheit befreit hatte. Kommentar der Tipse: "Es steht in Ihren Unterlagen" Richter schaut in seine paar Blätter und hat immer noch keine Ahnung.
    • Zeugenbelehrung. Alle Zeugen traben danach wieder hinaus.
    • 30min vergehen
    • Der erste Zeuge wird reingerufen. Nach 10min kommt er wieder.
    • weitere 10min vergehen
    • alle Zeugen werden wieder in den Saal gerufen
    • Der Richter will die Anwesenheitsbescheinigungen an die Zeugen vergeben. Alle schauen sich verwundert an. Was nun?
    • Richter ruft jeden einzeln auf und überreicht den Schein. Kommentar des Richters: "Sie können jetzt gehen."
    • Alle setzen sich wieder und warten dass die Verhandlung weitergeht. Richter: "Sie können jetzt gehen"
    • Keiner geht. Alle warten. Richter: "Sie können jetzt gehen." Dann zieht er die Robe aus. Alle sind verwundert. Und die Verhandlung? Tja, die ist offensichtlich schon vorbei. Keiner kennt den Richterspruch.
    • Nachdem der Erste schon fast zur Tür raus war, sinngemäß der Spruch: "Gehen Sie mit dem Schein ins Zimmer 4, dort können Sie die Zeugenauslagen geltend machen"
    • Zimmer 4: Auf meine Frage: "Wie ist denn das überhaupt, erfahre ich mal den Richterspruch?" "Das kann ich nicht sagen, da müssen Sie ins Zimmer 19 oder 21". Also wieder ins 2.OG
    • Zimmer 21: Dort ist die Tipse aus dem Verhandlungssaal. Wieder die gleiche Frage. Antwort: "Der Angeklagte ist zur Ableistung einer Geldbuße an eine gemeinnützige Einrichtung verurteilt worden und somit nicht vorbestraft." Beiläufige Gegenfrage: "Ihr Geld haben Sie doch schon wieder!?" Ich: "Nein!" Sie schaut nochmal in die Unterlagen. "Das ist heute morgen überwiesen worden" "?!?"


    Fazit:

    • Eine Stunde Verhandlung
    • Sechs Zeugen umsonst angereist. Alle bekommen jeden gefahrenen km mit 25ct sowie den Arbeitsausfall bezahlt. Ein Zeuge, mit dem ich gesprochen habe, ist 500km weit gefahren ohne vernommen zu werden!
    • Ein Richter, der offensichtlich die Verhältnismäßigkeit der Sache nicht überschaut. (7 Zeugen für einen "kleinen Fisch")
    • Ein Angeklagter, der auf Betreiben seines Anwaltes seine Schulden in letzter Minute bezahlt hat, um ein mildes Urteil zu erfahren.


    Und wer bezahlt das alles?


    Richtig: Die Steuerzahler, nämlich wir! :devil

    ...am Computer arbeiten ist wie U-Boot fahren...
    ...kaum macht man ein Fenster auf, dann beginnen die Probleme... :user


  • Recht bekommt der, der es sich leisten kann.
    Wenn man es sich leisten kann, werden sogar Strafen billiger!


    Außerdem hätte es aus Sicht des Angeklagten ja auch funktionieren können! Nämlich dann, wenn sich Keiner beschwert hätte!


    Zum Glück hatte er ja genügend veruntreutes Geld übrig......


    Ich warte bei solchen Berichten und Vorkommnissen immer auf die Meldung: "Massaker im Gerichtssaal!"
    Es gibt ja schließlich noch weit schlimmere Dinge, die ebenso gehandhabt werden, wie die "billigen" Alufelgen. Da könnte ich sowas dann echt verstehen.

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