Japans schnellster Evo mit Zulassung

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  • Japans schnellster Evo mit Zulassung


    Tuning-Legende Koyama-san hat sich vorgenommen, den schnellsten Evo Japans zu bauen. Die Zutaten dafür: mehr Hubraum, über 600 PS, jede Menge Carbon, viel Gewichtsverlust.
    Egal, wie lange man sich mit der japanischen Tuningszene schon beschäftigt hat – ein Name steht seit jeher an der Spitze. Das ist natürlich Susumu Koyama, bis Anfang letzten Jahres Vizepräsident von JUN-Auto, einer der am meisten respektierten Tuner Japans. Koyama-san machte JUN zu dem, was es heute ist. Er war das kreative Hirn hinter den wahnwitzigen Projekten vom 400-km/h-300-ZX bis zum Hyper Lemon R33 GT-R und den allradgetriebenen 350 Z, um nur zwei zu nennen. 2005 arbeiteten JUN und Team Orange gemeinsam an einem heckgetriebenen Impreza für Kumakubo. Treibende Kraft: Koyama-san.
    Zum Chefmechaniker von Team Orange aufgestiegen baute er den ebenfalls hinterradgetriebenen Mitsubishi Lancer Evo X, der 2009 in der Meisterschaft mitfuhr. 2010 entschied sich Koyama-san dann schließlich, JUN zu verlassen und permanentes Mitglied von Team Orange zu werden. Und dann das: Vergangenen Dezember taucht er beim Tsukuba Super-Lap-Battle plötzlich mit einer neuen Kreation seiner ebenfalls taufrischen Firma Koya ma Racing Labo (KRL) auf. Bereits bei der ersten Ausfahrt meißelt das Auto eine beeindruckende Runden zeit von 58,368 Sekunden in den Asphalt. Dieser Evo X sprengt die Grenzen bisheriger Projekte. Ursprünglich galt er als schwer modifizierbar auf grund seines aus Aluminium beste henden Motors. Koyama belehrte alle eines Besseren.
    Für Koyama ist der Evo X kein Unbekannter. Er baute sowohl den JUN Evo X für die Time-Attack-Läufe auf als auch Kumakubos D1 Evo X mit Heckan trieb. Der KRL Evo X soll nicht nur der schnellste in ganz Japan wer den, sondern auch die Konkurrenz beim Grand-Prix in Macau in Angst und Schrecken versetzen. Neben viel Power ist daher auch Standfestigkeit gefragt. Vor einigen Monaten begann also der Umbau, zunächst mit einer Rohkarosse, die umfangreich durch Schweißarbeiten verstärkt wurde. Ein maßgefertigter Überrollbügel schafft Sicherheit, sonst ist das Interieur bis auf den extrem ausgeformten Schalensitz nahezu leer. Selbst das Armaturenbrett musste einem leichteren Exemplar aus Carbon weichen. Um Boxenstopps zu beschleunigen, installierten die Japaner luftdruckbetriebene Wagenheber. In der Mittelkonsole sitzen die speziell angefertigte Schalterleiste und der Ladedruckregler von Blitz. Alles ist Richtung Fahrer positioniert.


    Außen verleiht dem Evo der Frontstoßfänger von M-Sport samt Frontgrill die nötige Aggressivität und hilft nebenbei, Intercooler und Ladeluftkühler die dringend gebrauchte Luft zuzufächern. Carbon-Frontlippen und ein tief angebrachter Spoiler erzeugen etwas mehr Abtrieb für besonders enge und kurvige Strecken. M-Sport steuert auch die Seitenschweller sowie die verbreiterten Kotflügel bei, während Carbon-Türen der Firma Top-Mix das Gewicht deutlich drücken. Hinten montierte KRL einen Stoßfänger aus dem M-Sportsortiment mit seitlichen Luftauslässen und einem auffälligen Diffusor. Die Carbon-Kofferraumklappe stammt von Top Mix, der Heckflügel aus Carbon von Sard. Carbon-Spiegel und Enkei-Sport-RC-T4-18-Zöller samt klebrigen Hankook Ventus TD 275ern komplettieren den Auftritt. Koyama arbeitete in der Nacht vor unserem Fototermin noch bis in die Morgenstunden an der Haube, die gezielt Luft bis zum externen Wastegate scheffeln soll.
    Koyama hat ein gutes Verhältnis zu den renommiertesten Teile- und Zubehörherstellern Japans. Folglich kommen nur die besten Komponenten in seinem Evo zum Einsatz, angefangen beim einstellbaren Zeal-Super-Function-Type-E-Fahrwerk mit einstellbaren Renndämpfern. Verzögerung übernimmt die Endless-Anlage mit 6-Kolben-Sätteln vorn und 4-Kolben-Sätteln hinten, die Endless-Bremsbeläge nehmen 380- bzw. 330-mm-Scheiben in die Zange. Auch ein Super-GT-Renner wäre über solch kräftige Stopper froh. Am meisten aber beeindruckt der Motorumbau des Evo. Koyama vergrößert den Hubraum auf 2291 cm³. Hierzu verwendet er eine spezielle Kurbelwelle, besonders leichte Pleuel und geschmiedete 86,5-Millimeter-Kolben. Eine 1,2 mm dicke Kopfdichtung aus Metall soll dem massiven Druck der riesigen Turbine standhalten.
    Der Kopf selbst ist mit 264er-Nockenwellen an der Einlassseite und extremeren 272ern an der Auslassseite ausstaffiert und wurde von der Firma NTS poliert. Tuner Blitz reichte dazu einen Turbolader-Prototyp, zusammen mit einem extra produzierten Auspuffkrümmer. Den Ladedruck überwacht das Wastegaste von Blitz, das gerade so zwischen Spritzwand und Motor passt. Für Koyoma ist das eines der größten Probleme des Evo-Triebwerks. Gegenüber dem Vorgänger wurde der Vierzylinder aufgrund strengerer Abgasgesetze um 180 Grad gedreht. So wird die Auslassseite besonders heiß und hilft so dem Katalysator bei der Abgasreinigung – keine Priorität beim Rennmotor. Beim Probelauf in Ebisu trieb D1-Fahrer Naoto Suenaga den Evo an seine Grenzen. Koyama zeigte sich sehr zufrieden mit seiner hitzemindernden Konstruktion. Sobald die Luft von der Carbon-Airbox angesaugt wird, wird sie komprimiert und zum Intercooler weitergeleitet, der in einer V-Position mit dem Wasserkühler montiert wurde. Vorteil: optimale Kühlung und möglichst kurze Rohre für optimale Gasannahme.
    Prunkstück des Motors ist jedoch die Ansaugung von NTS, die alle vier Zylinder gleichmäßig mit Luft versorgt. Angekoppelt ist diese an eine neu Naprec-80-Millimeter-Drosselklappe, die die allzu moderne elektrische Ausführung ersetzt. Vier Sard-1000-cc/min-Injektoren werden von der Sard-Benzinpumpe gefüttert. Koyama montierte einen 80 Liter großen ATL-Benzintank – das wird vom Reglement vorgeschrieben, will man an Langstreckenrennen wie in Macau teilnehmen. Die Leistung des Motors wird auf über 600 PS und 670 Newtonmeter geschätzt. Viel Arbeit für die Zweischeiben-Kupplung von ORC und das modifizierte Fünfganggetriebe samt speziell beschichteten Gangrädern und gekürztem fünften Gang. Sperrdifferenziale an beiden Achsen verteilen die Kraft möglichst optimal zwischen allen vier Rädern. Im Mai 2011 verpasste Profi-Fahrer Suenaga dem Evo noch weiteren Feinschliff. Auf der kurzen, bergauf führenden Start-Ziel-Geraden in Ebisu trieb er das "orange Monster" auf über 200 km/h. Sogar D1-Drift-Star Kumakubo kam vorbei, um ein paar Runden zu drehen. Sein Fazit? Höllisch schnell! Und das von einem, der keine Probleme damit hat, bei 180 km/h Anschlag quer zu fahren.


    KRL Mitsubishi Evo X

    Basisfahrzeug : Mitsubishi Lancer Evo X
    Erstzulassung : 2009
    Motor : Vierzylinder, Turbo
    Leistung : 600 PS+
    Hubraum : 2291 cm³
    Auspuffanlage : KRL-Abgasanlage
    Fahrwerk : Zeal Super Function Type E
    Räder : Enkei Sport RC-T4 9,5 x 18 Zoll


    Autobild-Tuning

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