Microsoft kauft Skype für 8,5 Milliarden Dollar

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  • Es ist die größte Übernahme in der Geschichte von Microsoft. Für 8,5 Milliarden Dollar übernimmt der Konzern den Internetdienst Skype.


    Für einen Rekordpreis von 8,5 Milliarden Dollar reißt sich Microsoft den Online-Telefondienst Skype unter den Nagel. Mit dem überraschend bekanntgegebenen Megadeal schlägt der weltgrößte Softwarehersteller Facebook und Google aus dem Rennen, die Kreisen zufolge ebenfalls Interesse an Skype hatten.
    Microsoft zahlt 8,5 Milliarden Dollar für Skype
    Microsoft und Skype Video abspielen


    Es ist die größte Übernahme in der 36-jährigen Firmengeschichte des Windows-Herstellers. Angesichts rückläufiger PC-Verkäufe investiert er seit längerem außerhalb seines Kerngeschäfts in Internetaktivitäten, um sich eine Scheibe vom boomenden Markt für Smartphones und Tablet-Computer abzuschneiden.


    Analysten werteten den Kaufpreis als überraschend hoch, zumal Skype 2010 immer noch in den roten Zahlen hing. Doch offenbar will Microsoft mit diesem Paukenschlag den Internetgiganten Google und Apple die Stirn bieten. Der sehr populäre Telefondienst Skype bringt Microsoft nicht nur neue Kunden und Kommunikationsangebote, sondern auch ein Standbein im lukrativen Geschäft mit Video-Konferenzen.


    In Zeiten, wo Unternehmen weltweit immer stärker bei Geschäftsreisen sparen, wird der Informationsaustausch mit Hilfe von Bild- und Tonübertragungen immer wichtiger. Microsoft teilte mit, auf die Transaktion hätten sich die Führungsspitzen beider Unternehmen bereits geeinigt. Skype soll demnach eine neue Geschäftseinheit im Microsoft-Konzern werden. Mit der Ankündigung bestätigte der Softwarehersteller frühere Reuters-Informationen aus Kreisen.


    Der von Bill Gates gegründete Konzern war nicht der einzige, der Interesse an der früheren eBay-Tochter Skype angemeldet hatte. Kreisen zufolge haben auch Facebook und Google die bisher im Besitz von Finanzinvestoren befindliche Firma ins Visier genommen. Bislang war der Kaufpreis auf maximal vier Milliarden Dollar geschätzt worden.


    Einige Experten halten die nun gezahlte Summe von 8,5 Milliarden für sehr hoch, auch wenn sie Microsofts prall gefüllte Kasse von rund 50 Milliarden Dollar nicht bedeutend schmälern würde. Analyst Michael Clendenin von RedTech Advisors sprach von einem großzügigen Kaufpreis.


    Microsoft müsse Gas geben, um seinen Anlegern zu versichern, dass Skype Dreh- und Angelpunkt für die Online-Strategie des Unternehmens sei. Ben Wood von CCS Insight stellte infrage, ob der Preis für die 2003 gegründete und 2010 noch defizitäre Firma berechtigt sei. Schließlich verfüge Microsoft bereits über Internet-Telefonie und Sofortnachrichtendienste. Befürworter halten dem allerdings entgegen, dass Microsoft noch keine Videodienste für Handys anbietet, die mit dem Betriebssystem Windows Phone 7 laufen.


    Dagegen können Google und Apple mit entsprechenden Services aufwarten. Skype wiederum hat Versionen entwickelt für iPhone und iPad von Apple, die BlackBerrys von Research in Motion und die Handys, die mit dem Google-Betriebssystem Android laufen. Microsoft steht deutlich im Schatten von Apple.


    Zuletzt lief der von Steve Jobs mitgegründete Konzern Microsoft auch den Rang als wertvollstes Technologieunternehmen ab. Anleger bemängeln bei Microsoft seit längerem fehlende Visionen. Der Aktienkurs von Microsoft dümpelt vor sich hin, am Dienstag gab er vorbörslich 0,9 Prozent nach. Die Papiere des Internetauktionshauses Ebay, das bisher noch rund ein Drittel an Skype hielt, legten hingegen drei Prozent zu.


    Skype hatte 2010 mehr als 500 Millionen registrierte Nutzer, die mit dem Dienst zumeist kostenlos rund um den Globus telefonierten. Davon griffen 145 Millionen monatlich auf den Service zurück, nur 8,1 Millionen Kunden zahlten dafür.


    Im vergangenen Jahr machte der Konzern bei einem Umsatz von 860 Millionen Dollar einen Verlust von sieben Millionen Dollar. 2005 kaufte eBay die Firma für 3,1 Milliarden Dollar. 2009 übernahm dann eine Investoren-Gruppe unter Beteiligung von Silver Lake, dem Canada Pension Plan Investment Board und Andreessen Horowitz den Mehrheitsanteil.


    Ursprünglich hatte Skype für Oktober 2010 seinen Börsengang geplant, dann jedoch wegen des schlechten Marktumfeldes verschoben. Es war erwartet worden, dass die Firma dabei rund eine Milliarde Dollar einsammelt.




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