T-Online führt Schmalbandflatrate wieder ein - für 80 Euro
Etwas versteckt auf der T-Online-Seite finden sich Hinweise auf die Wiedereinführung der Schmalbandflatrate. Hinter der Bezeichnung T-Online eco flat verbirgt sich ein Volume- und Zeitunabhängiger Internetzugang per Analog-Modem bzw. ISDN für Gebiete in denen kein Breitbandanschluß per DSL verfügbar ist. Soviel zu den positiven Aspekten der Wiedereinführung, der Preis von 79,99 Euro pro Monat - dem Doppelten der Flatrate von vor 5 Jahren (79 Deutsche Mark) - ist im Zeitalter von DSL-Flatrates für unter 5 Euro fast als schlechter Scherz zu bezeichnen.
Mit den heutzutage durchaus üblichen Kosten von 0,7 Cent pro Minute bei Call-by-call-Zugängen muss man schon mehr als 14 Tage pro Monat durchweg online sein, damit sich die T-Online-Flatrate lohnt. Otto Normalsurfer in DSL-Notstandsgebieten und wenigen Stunden Onlineaktivität pro Tag wird beim Erkunden des Internets also weiterhin ein Auge auf die Uhr werfen müssen. Lohnen tut sich das Angebot nur für Powernutzer, die langwierige P2P-Downloads haben oder eigene Serverdienste wie HTTP oder SSH nutzen wollen.
Vor ca. 7 Jahren setzte zeitgleich mit dem DSL-Boom ein Run auf Internet-Flatrates für Telefonverbindungen ein. Das Interesse war groß. Einerseits kam die Telekom nicht mit dem Ausbau der DSL-Infrastruktur hinter her, andererseits gibt es bis zum heutigen Tage vor allem in ländlichen Regionen durch lange Signalstrecken und vor allem in Ostdeutschland per Glasfaser angebundene Gebiete, die von jeglichen Breitbandzugängen ausgeschlossen sind.
Da die Telekom aber Telefonanschlüsse per Zeit und nicht nach übertragenen Volumen abrechnet, ging bei vielen Anbietern die Kalkulation schon nach kurzer Zeit nicht mehr auf und das große Flatrate-Sterben begann. Als nur noch die von der Konzern-Mutter quersubventionierte Telekom-Tochter T-Online eine Schmalband-Flatrate anbot, waren auch die Tage derselben gezählt.
Ohne Konkurrenz wurde das Angebot genauso schnell eingestellt, wie es eingeführt worden war und zu (Un)Gunsten von zeitbasierten teureren Tarifen ersetzt. Ebenso schwach wie die Entscheidung des Rosa Riesen war die (Nicht-)Reaktion der Politiker, die zwar seit Jahren von "Datenautobahnen" und dem "IT-Standort Deutschland" daher reden, aber als Vertreter des Staates, der Hauptaktionär der Deutschen Telekom AG war, nichts unternahmen.
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** Heise Online