Mensch, Mensch, Mensch
Ich bin gerade noch mit meiner Frau zum Baumarkt gefahren. Dabei musste ich ca. 800m vorher an einer Straßen-T-Kreuzung links abbiegen. Als ich auf den Parkplatz fuhr und den Wagen abgestellt hatte, hielt neben mir ein Polizeiwagen. Der Polizist stieg aus und fragte mich, ob ich wisse, warum er mich anspreche. Ich verneinte, da ich total überrascht war, dass ein Polizeiwagen neben mir stand. Er sagte mir, ich sei beim Abbiegen über Knallrot gefahren und ich hätte dabei sogar Fußgänger gefährdet, die bereits grün hatten. Mich traf der Blitz und ich dachte mir, das könne nicht wahr sein. Ich stand an der Ampel sogar zuvor noch bei ROT an 2. oder 3. Stelle und ich war mir ABSOLUT sicher, dass ich nicht über rot gefahren war. Ich schaute zu meiner Frau und auch die schüttelte mit dem Kopf.
Ich widersprach natürlich sofort und fragte, ob man sich sicher sei - immerhin war es schon dunkel. Man bestätigte mir, dass ich über eine rote Ampel gefahren sei und man würde nun meine Personalien aufnehmen. Gesagt getan. Nun werde ich in ca. 6 Wochen einen Bußgeldbescheid bekommen. Ich bin total verblüfft, wie schnell einem rechtsbewussten Bürger so etwas vorgeworfen werden kann. Als Lehrer (und selbst Beamter im Dienst des Landes NRW) bin ich mir absolut bewußt darüber, dass man Fehler einsehen muss und das bringe ich sogar meinen Schülern so bei. In diesem Fall sehe ich allerdings keinerlei Schuld ein. Das habe ich dem Polizeibeamten dann auch so gesagt. Wenn ich einen Fehler gemacht hätte, würde ich den auch einsehen. In diesem Fall ist das aber nicht so.
Ich fragte dann, warum man mich erst auf dem Parkplatz anspreche und warum man mich nicht auf den 800m nach dem Abbiegen angehalten habe. Er sagte darauf hin, dass die beiden sich nicht selbst im Gegenverkehr in Gefahr bringen wollten. Auf meine Rückfrage, warum man nicht das "Bitte folgen" oder "Bitte anhalten" angeschaltet habe, wurde mir rüde erklärt, ich müsse den Beamten selbst das Recht überlassen, wo sich mich anhalten.
Naja, nun sitze ich hier und bin ein wenig hin- und hergerissen. Ich werde diese Schuld nicht anerkennen, so viel ist sicher. Meine Frau arbeitet beim Rechtsanwalt und da werde ich mir morgen erst einmal einen Rat holen. Ich werde alleine aus Unrechtsempfinden bis vor Gericht ziehen müssen. Ich habe gerade mal nachgeschaut. Bei Gefährdung - und das ist hier offenbar das, was man mir "andrehen" will - kostet es 200 Euro, 4 Punkte UND 1 Monat Fahrverbot. Und das für eine Sache, deren Schuld ich in keinster Weise bewußt bin.
Abgesehen davon: Wenn ich ja tatsächlich über eine rote Ampel gefahren bin und dabei Fußgänger gefährdet habe, wie konnte mir dann der Polizeiwagen folgen, ohne dabei selbst die Fußgänger zu gefährden??? Weder Blaulicht war zu sehen noch ein Martinshorn. Man hat mich erst gemütlich angesprochen, als ich gerade 2 Sekunden auf meinem Parkplatz stand und die Tür aufmachte.
Was meint ihr??