Diesel sind für kurze Strecken kaum noch geeignet – durch nicht ausgereifte Rußfilter kann der Verschleiß stark ansteigen.
Wenn ein Auto mit Dieselmotor und Partikelfilter häufig auf Kurzstrecken unterwegs ist, kann sich das Motoröl gefährlich verdünnen. Der ADAC hat jetzt die Motoröle von 30 Fahrzeugen untersucht, die betrieblich überwiegend auf kurzen Strecken eingesetzt werden. Das Ergebnis: Bei 21 Ölproben lag eine mindestens siebenprozentige Verdünnung durch Dieselkraftstoff vor. Die Hälfte der Fahrzeuge wies sogar eine Verdünnung von mehr als zehn Prozent auf.
Diese Verdünnung kann zu einem ungewöhnlich starken Verschleiß führen, denn der Diesel verringert die Schmierfähigkeit des Öls. Laut ADAC haben sich die Ergebnisse bei einer Anschlussuntersuchung an 50 weiteren Fahrzeugen bestätigt. Im Maximalfall wurde dabei sogar eine Verdünnung von bis zu 25 Prozent festgestellt.
Ursache für dieses Problem ist die zusätzliche sporadische Einspritzung von Kraftstoff zur Reinigung des Rußfilters. Auf kurzen Strecken erreicht das Öl nie eine Temperatur, die zum Abbau des Kraftstoffs notwendig wäre. Selbst bei langen Strecken wird sie nicht vollständig abgebaut. Problematisch sind vor allem die gestiegenen Anteile von Biodiesel im Motoröl, da sie besonders schlecht verdampfen.
Normalerweise gelten Verdünnungen bis zehn Prozent als unkritisch. Welche Auswirkungen stärkere Verdünnungen auf Dauer haben, muss laut ADAC noch untersucht werden. Der Autoclub fordert aber, dass die Regenerationsverfahren für Partikelfilter weiterentwickelt werden.
Der ADAC rät besonders den Fahrern moderner Dieselfahrzeuge, regelmäßig den Ölstand zu kontrollieren und auf deutlich steigende Ölstände zu achten. Sie seien ein sicheres Indiz für eine Ölverdünnung. Ratsam wäre in soch einem Falle ein vorgezogener Ölwechsel.