Wer im Ausland die Verkehrsregeln ignoriert, muss mit extremen Strafen rechnen. Spitzenreiter im Abkassieren sind die Briten.
Bußgelder aus dem europäischen Ausland können seit diesem Jahr auch in Deutschland eingetrieben werden. Bislang war das nur für Knöllchen aus Österreich möglich. Weil in anderen Ländern durchaus andere Strafen vergeben werden, hat WELT ONLINE die Top Ten der teuersten Bußgelder in Europa zusammengestellt.
Dabei sind 90 Euro für Falschparken in Spanien nachgerade ein Schnäppchen. Vor allem Temposündern drohen teure Rechnungen. So kostet eine Tempoüberschreitung von 55 km/h in Frankreich 1500 Euro, in Österreich sind bis zu 2180 Euro fällig. In Großbritannien verlangen die Ordnungshüter dafür umgerechnet sogar 5500 Euro. Zum Vergleich: 50 km/h zu viel kosten in Deutschland 160 Euro, ziehen allerdings auch drei Punkte und ein Fahrverbot von vier Wochen nach sich.
Auch wenn Finnland in der Top-Ten-Liste Liste nicht erscheint, sollten Autofahrer dort (und in Skandinavien) besonders penibel auf die Einhaltung der Verkehrsregeln achten. Denn es gelten bei vielen Verstößen keine festen Bußgeldsummen, sondern Tagessätze oder Netto-Monatsverdienste. Je nach Einkommen können daher empfindlich hohe Strafen folgen.
Wer etwa in Finnland mit mehr als 0,5 Promille am Steuer erwischt wird, zahlt mindestens 15 Tagessätze, in Dänemark wird für das gleiche Vergehen ein Monatsverdienst fällig und in Schweden sind mindestens 30 Tagessätze an der Tagesordnung – dort gilt allerdings die verschärfte 0,2-Promillegrenze.
Aber es kann noch viel teurer werden: Aufsehen erregte 2004 der Fall eines finnischen Unternehmenserben, der mit 80 km/h in der Innenstadt von Helsinki erwischt wurde. Die Behörden ließen sich die letzte Steuererklärung des Temposünders kommen und errechneten aus dem Gesamteinkommen das Bußgeld – satte 170.000 Euro.
Welt Online