Ärzte weisen Patienten ab

Sakura Doppelgewinn - Aktion im April 2024 - alles weitere im Gewinnspiel - Thread.
Das nächste Treffen: MAD auf der Retro-Classics 2024 in Stuttgart
Alle Infos auf der Webseite der RETRO CLASSICS in Stuttgart vom 25. - 28. April 2024
Am Sonntag, den 28.04.2024 gegen 14 Uhr geht das Forum in den Wartungsmodus.
Einige Sicherheitsupdates bzw. Fehlerkorrekturen müssen installiert werden.
Alle Änderungen können für die Version 5.5 hier nachgelesen werden.
  • Ärzte weisen Kassenpatienten ab


    Budget deckt die Kosten in den Praxen nicht ab - Patientenvertretungen schlagen Alarm


    Immer häufiger werden Patienten von Berliner Fachärzten nicht behandelt. Besonders zum Quartalsende schicken Ärzte Patienten wieder nach Hause. Aber auch am Quartalsanfang werden Patienten aus Kostengründen abgewiesen. So weigerten sich jetzt zwei Orthopäden aus Pankow, Patienten zu behandeln, obwohl sie akute Rückenschmerzen hatten. Zwei der Patienten wandten sich an diese Zeitung. Sie hätten zwar Behandlungstermine bekommen, "aber nicht vor dem Oktober".


    Als Grund solcher Ablehnungen wird in den Praxen das viel zu geringe Budget angeführt, das von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) für die jeweiligen Leistungen an die Ärzte überwiesen wird.


    Der Vorsitzende der Berliner Patientenvertretung, Hartwig Meyer, kennt einen besonders schweren Fall: "Seit sieben Jahren behandelte ein Zahnarzt aus Steglitz eine Patientin aus Neukölln. Jetzt lehnt der Arzt plötzlich die Weiterbehandlung ab." "Der Arzt habe von einem "irreparablen Bruch des Vertrauensverhältnis" zu der Patientin gesprochen. "Wir glauben aber, daß dieser Grund nur vorgeschoben ist, und haben die Angelegenheit der Ärztekammer übergeben", so Meyer. Eine Notfallbehandlung dürfe ein Arzt in keinem Fall ablehnen.


    Ist allerdings jemand privat versichert, bekommt er sofort einen Arzttermin. So erklärte ein Internist aus Charlottenburg (Name der Redaktion bekannt): "Wenn ich nicht meine Privatpatienten hätte, müßte ich die Praxis schließen. Nur die Privatpatienten garantieren mir die Einkünfte, die ich zur Führung der Praxis und der Deckung der Kosten benötige".


    "Uns ist das Problem seit einiger Zeit bekannt", bestätigt eine KV-Sprecherin. Die Zahlungen der Krankenkassen an die KV würden immer mehr zurückgeschraubt. Im Durchschnitt müßten vor allem die Fachärzte zum Quartalsende zu 20 bis 30 Prozent der medizinischen Leistungen ohne Bezahlung erledigen "Das führt immer mehr zu Ablehnungen", sagt die Sprecherin. Behandlungen, die nicht zwingend seien, würden deshalb auf das nächste Quartal verschoben.


    Die Krankenkassen bestätigen diese Entwicklung. "Wir wissen, daß Ärzte Patienten wegschicken", sagte Viola Matztke von der Barmer Ersatzkasse. Von der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) war zu hören, daß die Verweigerungen nicht allein wegen der Höhe des Budgets, sonder auch wegen der so genannten Ordinationsgebühr zunehme. "Jeder Arzt erhält neben den 10 Euro Praxisgebühr, die ihm bei der Honorierung angerechnet werden, pro Patienten zusätzlich einmal im Quartal eine Ordinationsgebühr", so ein AOK-Sprecher. Wie hoch diese sei, konnte er nicht sagen. Es sei nicht verwunderlich, wenn der Arzt, um die Gebühr mehrfach einzustreichen, die Behandlungstermine strecke und aufs nächste Quartal lege. Der Landesvorsitzende des Orthopädieverbandes, Helmut Melzer, schätzt, daß fünf Prozent der Ärzte Patienten wegschicken.


    Quelle: Welt-Online.de 2005


    ----


    Als ich am Donnerstag Probleme mit dem Rücken bekam, wusste ich das wieder einmal Probleme bei der Behandlung entstehen werden. Der oben kopierte Text legt die Gründe dafür dar.


    Ich habe mich vermutlich am Mo. (11.01.10) verhoben. Am Dienstag hatte ich bereits die ersten Schmerzen. Am Donnerstag verließ ich nach der halben Schichtzeit meinen Arbeitsplatz, um mich am nächsten Tag beim Arzt vorzustellen.


    Abgesehen davon das man als Schmerzpatient abgewiesen wird, ist mir die Kostensituation völlig unklar. Als ich beim ersten Orthopäden war, bekam ich für den kommenden Montag einen Termin. Da ich mich kaum bewegen konnte, bewegte ich mich unter Schmerzen in eine andere Gemeinschafts-Orthopädie-Praxis in der sich 4 Ärzte 2 Schichten teilen. Auch hier... Abweisung. "Einer der beiden diensthabenden Ärzte ist krank und der Terminkalender voll." Also rief ich einen anderen Orthopäden an. "Um 11.30 Uhr hat ein Patient abgesagt. Diesen Termin können Sie nun wahr nehmen." Super dachte ich und übergab dort meine Überweisung. Als ich hier im Wartezimmer Platz nahm las ich mir den nachfolgend beschriebenen Aushang durch. Der Arzt kontrollierte mich schnell, man machte Röntgenbilder und stellte mir eine Krankschreibung für einen einzigen Tag aus. Nun gut. Ich kann kaum gerade laufen, aber ein Tag sollte reichen. :dk Also informierte ich meinen Chef und sagte ihm (noch optimistisch), das ich mich melde falls es nicht besser wird. Nach erfolgtem Wiedermelden bei meinem Chef ging ich am Montag wieder zum Hausarzt... "Bekomme ich eine 2. Überweisung?" Die Antwort... "Nein, das macht die Krankenkasse nicht mit." Also ich zum Orthopäden wo ich den Termin am Freitag bekommen hatte... Dort durfte ich aufgrund der bereits eingelösten Überweisung (oder: "Gutschein für einen Arztbesuch pro Quartal") meine 10 € noch einmal abdrücken, obwohl ich das bereits am Freitag getan habe um eine Überweisung zu bekommen. Wohl gemerkt ohne je ein Gespräch mit meinem Hausarzt geführt zu haben. Als ich dann beim Orthopäden dran kam, ging alles sehr schnell. Die Schwester notierte sich meine Leiden, der Arzt kam hinzu ränkte mich ein, gab mir 2 Spritzen, ein Rezept für eine manuelle Therapie, eine Krankschreibung für eine Woche und verschwand nach sage und schreibe 3 Minuten. Er "habe noch mehr Patienten" sagte er.


    Zu dem erwähnten Aushang aus der Orthopädie-Praxis die mich am ersten Tag dran nahm... Dort stand drauf... "Da uns die Krankenkassen pro Patient und Quartal nur 20 € zur Verfügung stellen, ziehen wir es vor jeden Patienten nur einmal im Quartal zu untersuchen. Für ein Röntgenbild werden zusätzlich 7,50 € zur Verfügung gestellt... usw."


    Nun stellt sich für mich die Frage...


    Darf ich eigentlich noch krank werden??? Kann ich mir das LEISTEN???


    Ich bin berufstätig und zahle im Monat (nicht Quartal) über 200 € in die Krankenversicherung ein. Zudem zahle ich 10 € für den Notarzt (falls nötig), 10 € beim Hausarzt, 10 € beim alternativen Facharzt und nochmal 10 € beim Zahnarzt.


    Alles zusammen zahle ich im Quartal über 640 € im ungesündesten Fall. Im gesündesten Fall immer noch 600 €. (Auch wenn ich gar nicht krank bin.)


    Warum werde ich dann für gerade mal 20 € (Wovon ich schon 10 € Eintrittsgeld gezahlt habe) nicht fachgerecht behandelt???


    Wieso kann ich als gestezlich Versicherter nicht einfach aus der gesetzlichen Versicherung austreten und mich privat versichern???


    Die aktuelle Gebühren-Verordnung der Ärzte: GOÄ 2009

  • Zitat

    Original von Galant161
    Wieso kann ich als gestezlich Versicherter nicht einfach aus der gesetzlichen Versicherung austreten und mich privat versichern???


    Das kannst Du. Kommst aber dann nie wieder in die gesetzliche zurück, wenn Dir die private mal zu teuer wird. Oder wenn Du arbeitslos wirst oder Rentner bist.

  • Dieses Thema enthält 9 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.