Politiker sorgen sich um Flatrate-Sex
In Brandenburg sorgt derzeit die käufliche Liebe für einen Aufschrei unter den Politikern aller Fraktionen.
Insbesondere der CDU-Politiker Sven Petke, der auch schon einen Straßenstrich verbieten wollte, sieht durch die Flatrate-Bordelle einen Werteverfall.
Der Regierung wirft er vor, dass sie nichts unternimmt : "Der Sex zum Pauschaltarif in Flatrate-Bordellen unterhöhlt unsere Wertebasis !" Er hinterfragt sogar die moralische Integrität der Landesregierung in Brandenburg.
Sex so viel Mann will - für 70 Euro. Über solche Angebote in "Flatrate-Bordellen" wird heftig gestritten. Nun wehren sich die Huren und sprechen sich für die Sex-Pauschale aus.
Der Anlass war das Kesseltreiben gegen die Frauen und das Gewerbe, das sich in Süddeutschland abspielt. Hier wird auf Kosten der Frauen Unrecht begangen und Politik betrieben. Die Gegner und Politiker handeln über ihre Köpfe hinweg und stellen sie als kleine Dummerchen hin. Das muss aufhören.
Menschenrechtsorganisationen, Politiker und Kirchenverbände verurteilen das Angebot als menschenverachtend und wollen dagegen vorgehen. Die Stadt Heidelberg erwirkte inzwischen die Schließung des örtlichen Flatrate-Bordells.
Der Prostituierten-Verein "Dona Carmen" schaltete Anzeigen in "Süddeutscher Zeitung" und "Frankfurter Rundschau" und lud führende Politiker und Kirchenvertreter zu einer Diskussion ein.
Der Verein finanziert sich nach eigenen Angaben ausschließlich durch Spenden, vor allem von Seiten der Prostituierten. Zwar gilt Dona Carmen als Verein mit radikalen Ansichten, aber auch andere Huren-Organisationen teilen die dessen Standpunkt in Sachen Flatrate-Bordelle. In einem offenen Brief wendet an Kanzlerin Angela Merkel heißt es: "Insgesamt steuert die Debatte in eine Richtung, die zu einer Kriminalisierung der Sexarbeit und zu ihrer Verdrängung in Grauzonen mit erhöhter Vulnerabilität zurückkehrt." Allerdings äußern die Verfasser des Briefs auch Kritik an der Sex-Flatrate, weil sie suggeriere, dass alle Variationen sexueller Dienstleistungen so oft und so lange, wie der Kunde will, geleistet werden.
Stern.de