Eine Torte für Adolf Hitler

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  • Wie Eltern nach dem Anruf in einer Bäckerei ihre Kinder verloren


    Ein paar Tage vor dem Geburtstag ihres Sohnes griff Deborah Campbell, 25 Jahre alt, Mutter von drei Kindern, zum Telefon und wählte die Nummer des ShopRite-Supermarkts. Nach ein paar Sekunden meldete sich eine Frau, die in der Bäckerei des Supermarkts arbeitete, und fragte, wie sie helfen könne.


    Ehepaar Campbell, Sohn Adolf Hitler
    Campbell sagte, sie wolle eine Torte bestellen, eine Geburtstagstorte, für ihren Sohn, drei Jahre alt. "Gern", sagte die Frau.


    Campbell führte so ein Gespräch nicht zum ersten Mal. Ein Jahr zuvor hatte sie schon einmal in der Bäckerei angerufen, ebenfalls kurz vor dem Geburtstag ihres Sohnes, genauso wie vor zwei Jahren auch. Ihr Wunsch war immer derselbe gewesen: eine Geburtstagstorte, verziert und versehen mit dem Namen des Geburtstagskinds.


    Beide Male war ihr Wunsch abgelehnt worden, aus Furcht vor negativen Schlagzeilen, und es gab keinen Grund, warum Deborah Campbell dieses Mal mehr Glück haben sollte. Es ist schwer zu sagen, warum sie überhaupt noch einmal in dieser Bäckerei anrief, es sei denn, es geschah aus Trotz, mit dem Ziel, sich wieder einmal bestätigen zu lassen, dass sie zu den Opfern zu zählen sei und nicht zu den Tätern.


    "Wie ist der Name Ihres Sohns?", fragte die Frau.


    "Adolf, Adolf Hitler Campbell", lautete ihre Antwort.


    Am anderen Ende Schweigen, sekundenlang, endlich: "Ich verbinde Sie mit meinem Vorgesetzten."


    Auch der Vorgesetzte sah keinen Weg, Campbells Wunsch zu erfüllen, aber er bot einen Kompromiss an. ShopRite würde die Torte backen und oben Platz lassen für den Namen. Den könnten die Eltern dann selbst einfügen. Deborah Campbell lehnte ab, ihr Mann ebenfalls. Es ging ihnen nicht um eine Lösung, es ging ihnen, wie so oft, ums Prinzip.



    Das hätte das Ende der Geschichte sein können, und für die Campbells wäre das wahrscheinlich auch besser gewesen. Doch bei ShopRite sprachen die Angestellten nun über den seltsamen Anruf, und so erfuhr ein Mitarbeiter der Lokalzeitung, was geschehen war. Er besuchte Familie Campbell, sie empfing ihn in ihrem Haus in der Nähe von Milford, New Jersey, und die Eltern hatten auch nichts einzuwenden gegen Fotos.


    Sie posierten mit Adolf Hitler, einem pummeligen Jungen im blauen Sweater. Sie zeigten seine Geburtsurkunde, ausgestellt vom Staat. Heath Campbell, der Vater, zeigte auch die Geburtsurkunden seiner beiden Töchter. Joyce-Lynn Aryan Nation Campbell. Und Honszlynn Hinler Jeannie Campbell.


    Campbell ist Bewunderer der SS, ein Verehrer Heinrich Himmlers. Er läuft gern in Soldatenstiefeln herum, er sagt, er habe deutsche Vorfahren, und er hat sein Haus mit Hakenkreuzen dekoriert. Sie finden sich auf dem Kühlschrank, an den Wänden, auf Kissen. "Das Hakenkreuz", sagt Campbell, "steht für Frieden und für Ausgewogenheit." Campbell sieht keinen Grund, "warum Rassen sich mischen sollten". Der Reporter schrieb alle Sätze mit.


    Dann sagte der Vater, dass er die ganze Aufregung nicht verstehen könne. Es gehe doch nur um Namen, einzigartige Namen, zugegebenermaßen. Habe nicht der neue Präsident der USA, habe nicht Barack Obama gesagt, es sei Zeit für einen Wechsel, für einen Neuanfang? Nun, dies sei seine, Campbells, Art des Neuanfangs. Ein neuer, ein lebendiger, ein junger Adolf Hitler.


    Die Geschichte, die in der Lokalzeitung dann veröffentlicht wurde, verbreitete sich in Amerikas Medien, Experten meldeten sich, Kommentatoren gaben ihre Meinung ab, es wurde spekuliert über das künftige Leben der Kinder, debattiert über die Grenzen des guten Geschmacks und der Freiheit. Es ging um die Frage, wann der Staat Kinder schützen muss vor ihren Eltern und auf welche Weise.


    Die Familie Campbell beeindruckte es wenig, dass ein ganzes Land über sie sprach. Sie wollte eine Torte für Adolf.


    Aus der "Frankfurter Rundschau"
    Deborah Campbell setzte sich erneut ans Telefon, und diesmal rief sie bei einem Wal-Mart-Supermarkt an. Bei Wal-Mart sah man keinen Grund, dem Wunsch der Eltern nicht nachzukommen. Der Staat hatte den Namen des Jungen seinerzeit anstandslos akzeptiert, warum sollte ein Unternehmen sich jetzt querstellen? Die Campbells bekamen ihre Torte.


    Adolf Hitler feierte mit zwölf Gästen, darunter, so sagen es seine Eltern, auch Kinder, die nicht reinweiß waren. Es war wohl der Versuch, die inzwischen erhitzte Öffentlichkeit zu beschwichtigen.


    Das ist misslungen. Vor kurzem holten Mitarbeiter des Jugendamts von New Jersey die drei Kinder ab und brachten sie bei Pflegefamilien unter. Einen konkreten Grund nannte die Behörde nicht, eine Mitarbeiterin erklärte lediglich, die Kinder seien gefährdet gewesen. Ein Polizist sagte, gegen die Campbells liege nichts vor, sie seien nicht kriminell, sie würden ihre Kinder nicht misshandeln.


    Zurzeit streiten die Eltern vor Gericht um das Sorgerecht, sie dürfen Adolf Hitler und seine Schwestern inzwischen dreimal in der Woche besuchen. Deborah Campbell, die Mutter, denkt darüber nach, die Namen ihrer Kinder zu ändern.


    Für den Jungen gibt es im Internet bereits Vorschläge: Josef Stalin, Pol Pot.


    [url=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,617826,00.html#ref=rss]Quelle - Spiegel Online[/url]


    Aber auf so eine Idee können wirklich nur Amis kommen.... wenn man die Fragen würde wer Hitler war, würden die doch sicher keine Antwort wissen :klo
    Von wegen Hakenkreuz steht für Ausgewogenheit und so... die haben doch schwer einen an der daddel.... zum Glück ist das Jugendamt in den USA scheinbar etwas mehr auf Draht wie unseres hier und haben die Kinder da weggeholt.


    Der Beamte, der die Geburtsurkunde ausgestellt hat, müsste auch direkt entlassen werden

    Einmal editiert, zuletzt von Brixton ()

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