Wie weit geht die Verbindung Auto <> Mensch bei Euch ?
Eine bekannte deutsche Schriftstellerin schrieb letztens in der "Rheinischen Post" :
Nur Männer sollen eine echte Verbindung zu ihrem fahrbahren Untersatz spüren? Alles nur gelogen!
Gerade 18 Jahre war ich alt, als ich meinen Führerschein stolz in Händen hielt. Mein erstes Auto war eigentlich gar nicht mein eigenes.
Es war der Wagen meiner Mutter, der mir aber immer zur Verfügung stand. Ein silbergrauer Mitsubishi Colt aus der Steinzeit (oder wie nannte man die Achtziger Jahre sonst noch..)
An dem Wagen gab es keinerlei Schnickschnack. Aus diesem Grunde ging eigentlich auch nie viel kaputt. Ich liebte dieses Auto.
Wenn man ziemlich weit ab vom Schuss aufwächst, dann ist ein Auto nicht nur ein Auto. Es ist das Wichtigste neben der eigenen Gesundheit.
Genial- meine allererste Tour führte über die Rheinbrücke. Das hatte für mich irgendwie Symbolcharakter. Nun lag mir schließlich sogar die andere Rheinseite zur Verfügung.
Mein Auto hatte natürlich auch einen Namen.
Das heißgeliebte Blech auf vier zierlichen Reifen trug den stolzen Namen "Schnöff". Im Winter heizte sich Schnöff eigentlich erst nach knappen fünfzig zurückgelegten Kilometern auf. Ich sah ihm diese Schwäche nach und bestieg mein Gefährt stets tief vermummt.
Auf dem Dach meines ersten Autos haben wir in lauschigen Nächten gesessen und die Sterne gezählt. Mit ihm habe ich auf matschigen Wiesen geparkt, ohne mich je festzufahren. Musste ich spätnachts Freunde heimbringen und den Rückweg durch Wald und Wiesen alleine hinter mich bringen, dann versprach ich meinem Auto ein langes Leben, wenn es mich nur nicht ausgerechnet in der niederrheinischen Taiga im Stich lassen würde. Auf Schnöff war eisern Verlaß!
Als ich mich dann irgendwann von ihm trennte, kaufte ich einem Bekannten für wenig Geld einen neueren aber immer noch alten Mitsubishi Colt ab - Reiner Zufall. Dieses Auto war rot und der Vorbesitzer hatte neckische bunte Streifen auf die Seiten platziert. In meiner Grufti-Ära passte "Frieda" (kein anderer Name hätte gepasst) ungefähr so gut ins Bild, wie ein rosa lackierter Pudel. Sie fuhr, was also verlangte ich eigentlich?
Frieda begleitete mich ins Berufsleben nach der Ausbildung und sah meine Bemühungen, Erwachsenengehabe an den Tag zu legen.
Erste ernsthafte Bindungen bekam sie dann auch mit. Das seltsame, vom Kind zur Frau mutierende Wesen auf dem Fahrersitz liess Frieda selten im Stich.
Ich trennte mich von diesem Auto erst, als ich mein erstes Kind erwartete und wir uns einen Kombi leisten konnten. Ein dunkelgrüner Opel Astra Kombi der einfach nur "Karl" heissen konnte.
Er war äußerst gemächlich aber sehr offenherzig.
Man musste nur den Kofferraum öffnen und konnte nach Belieben Kinderwagen, Leinwände, Staffeleien, Hundekörbe, Wasserkisten und Fahrräder transportieren.
Meine wilden Jahren waren erst mal auf Eis gelegt und machten einer ungebändigten Kreativität Platz. Mit Karl an meiner Seite konnte ich meine Bilder quer über den Niederrhein transportieren und problemlos so manche Ausstellung bestücken.
Dieses Auto war so praktisch, dass ich es einfach nur lieben konnte.
Nachdem Karl mich dann aber mitsamt Kleinkind und Hund mitten auf der Autobahn im strömenden Regen im Stich gelassen hatte, mißtraute ich ihm und sobald mein Kind keinen Kinderwagen mehr benötigte war unsere Beziehung vorbei......
Der Artikel ging noch weiter aber an der Stelle soll Schluss sein.
Für mich wäre in dem Zusammenhang mal interessant zu erfahren, ob auch Ihr eine engere Bindung zu Euren Autos habt und ihnen Namane gebt, mit ihnen sprecht, oder ob irgendwer in Eurer Familie ( Frau ? Kinder ? ) dazu neigen dem Auto einen Namen zu geben ?
Falls ja, dann postet mal Eure "Autonamen" und die Bilder dazu hier rein.
Mal sehn was wir da zusammen bekommen......
Das berühmteste Auto das einen Namen hatte :
"Schorsch"