Die kleinen Schummler im Cockpit
Die meisten Bordcomputer weisen keine verlässlichen Verbrauchsangaben auf. Nur bei knapp jedem zweiten Fahrzeug hat nach einem ADAC-Test die Abweichung im Toleranzbereich gelegen.
Auf die Verbrauchsanzeigen im Auto ist offenbar kaum Verlass. Einem Test des ADAC zufolge zeigen die meisten Bordcomputer falsch an. In einem Fall sei sogar ein Mehrverbrauch von 29 Prozent errechnet worden, teilt der Automobilclub in München mit. Er hatte stichprobenartig die Verbrauchsanzeigen von 23 Automodellen überprüft. Nur bei zehn untersuchten Fahrzeugen habe die Abweichung mit maximal fünf Prozent plus oder minus im Toleranzbereich gelegen.
Keine gesetzlichen Vorgaben
Bordcomputer errechnen die Verbrauchswerte laut ADAC anhand verschiedener Daten, die im Auto meist für andere Zwecke gebraucht werden. Dazu gehören etwa die Öffnungszeiten der Einspritzventile und die Fahrstrecke. Messungenauigkeiten seien dadurch systembedingt. Bei vielen Fahrzeugen sei jedoch beim Vertragshändler eine Kalibrierung möglich. Konkrete gesetzliche Vorgaben für die Anzeigengenauigkeit gebe es für die Verbrauchsanzeige wie für andere Messeinrichtungen im Auto jedoch nicht.
Der ADAC sieht hierin einen weiteren Beleg dafür, das die Hersteller womöglich die Fahrzeuge mit unrealistischen Verbrauchswerten anbieten und diese dann durch falsch kalibrierte Messgeräte in den Autos bestätigen lassen.
ADAC - (dpa/tmn)