Die Geschichte wiederholt sich
Vor etwa 3 Jahren wurden von der japanischen Presse und durch Sammelklagen in Japan Schummeleien und Vertuschungsaktionen bei Mitsubishi aufgedeckt. Mitsubishi hatte damals notwendige Rückrufaktionen vertuscht und die defekten Autos einfach weiter fahren lassen. Was zunächst nur bei Mitsubishi Fuso - der Nutzfahrzeugsparte von Mitsubishi aufgedeckt wurde, fand auch in der PKW-Abteilung des Herstellers Anwendung. Mindestens ein Unfall-Todesopfer geht auf das Konto dieser Vertuschungsaktionen und schädigte den Ruf des Autoherstellers vor allem im Inlandsgeschäft, aber auch im Weltabsatz nachhaltig.
Die mit fast schon krimineller Energie betriebenen Betrugsaktionen veranlassten DaimlerChrysler auch sehr bald den Anker zu lichten und die asiatischen Gewässer bei Mitsubishi fluchtartig zu verlassen, ehe sich die katastrophalen Hiobsbotschaften zu heftig auf die Konzernbilanz auswirken konnten. Einzig an der Nutzfahrzeugsparte hielt man weiterhin die Anteilsmehrheit, weil der asiatische Nutzfahrzeugmarkt einfach zu wichtig und lukrativ ist und man mit Mitsubishi ein besonders fettes Filetstück ergattern konnte.
Nach Bekanntwerden der Vertuschungen von Fahrzeugmängeln und den ersten gerichtlichen Auseinandersetzungen geschädiger Unfallopfer bekam Mitsubishi harte auflagen vom japanischen Wirtschaftsministerium erteilt, die solche Machenschaften und Produktionsfehler zukünftig verhindern sollten.
Und doch ist es nun wieder passiert - wieder bei Mitsubishi Fuso.
Am späten Dienstag Nachmittag um 17.40 Uhr Ortszeit brachen an einem nagelneuen Fuso LKW gleich zwei Räder der Hinterachse ab.
Der LKW der Baureihe "Supergreat", der Schwerlastklasse bei Fuso, war erst 5 Tage zugelassen und noch nagelneu.
Der Unfall ereignete sich in Moriguchi / Osaka auf der "Route 1" ( bei uns mit Autobahn vergleichbar ). Besonders präkär war die Situation deshalb, weil es sich bei dem LKW um einen Kraftstoff-Tanker handelte der Innerstädtisch Flugkraftstoffe und Diesel zum Flughafen transportierte.
Als die beiden Räder abbrachen, nahm beim Aufschlag auf die Fahrbahnoberfläche auch der Tank mit den leicht entzündlichen Flüssigkeiten Schaden, so daß sich tausende Liter Kraftstoff aus dem Behälter ergossen. Der LKW kam etwa 100 Meter später zum Stehen.
Die beiden losgelösten Räder schlugen in die Leitplanken ein und rollten nur wenige Meter weiter. Niemand wurde bei dem Zwischenfall verletzt.
Die Polizei in Osaka untersucht nun, wie es ei einem erst 5 Tage alten LKW zu solch einem Zwischenfall kommen konnte. Als der 50jährige Fahrer von der Polizei befragt wurde, erwähnte er ein metallisches Knirschen kurz vor dem Unfall. Erste Untersuchungen ergaben das 8 der 10 Radbolzen auf einer der beiden Seiten gleichzeitig gebrochen sein müssen. Materialermüdung kann hier nicht der Grund sein, der LKW hat erst 3,7 Kilometer im Fahrtenschreiber stehn.
Das andere Rad konnte die Last des vollen Tanks allein nicht tragen und brach dann auch ab. Auch das Wirtschafts- und Transportministerium hat sich bereits wieder in die Untersuchungen eingeschaltet. Vor allem Materialgutachten und Produktionsprozesse sollen Aufschluss über mögliche Fehlerquellen bringen.
Für Mitsubishi könnte dieser neue Zwischenfall erneut einen Rückschlag in dem grade wieder aufkeimenden Kundenvertrauen bedeuten. Die Ergebnisse werden zeigen in wie fern das Unternehmen hier mitschuldig ist.
( Übersetzt mit abacho.de von : msn-news )