Hallo,
nun stelle ich mal meinen L040 vor.
Ich beginne einfach mal komplett am Anfang, denn mein aktueller L040 ist schon der zweite.
Anfang 2017, als ich meine Fahrerlaubnis machte, suchte ich schon nach einem geeigneten Fahrzeug für mich. Da ich mit einem V20 aufgewachsen bin, den es noch immer als zerlegtes Dornröschen in der Garage gibt, musste es ein Pajero werden, aber die Exemplare zu dem Zeitpunkt waren teuer oder durchgerostet oder beides.
Dann ergab sich jedoch die Chance etwas ziemlich seltenes zu ergattern, einen 1985er Pajero L040 2,6l Vergaser aus dem ehemals Trailsport, wo er viele Pokale abräumte und bereits mit einer ARB Druckluftsperre in der Hinterachse, einer Seilwinde, 235/85r16er Repic Trail Reifen, selbstgebauten Stahlstoßstangen und Überrollbügel ausgerüstet war.
Ursprünglich war es mal ein geschlossener 3-Türer, also keine Angst, ein Cabrio wurde hier nicht im Trailsport misshandelt.
Der Wagen erwieß sich allerdings auch als kleine Baustelle. So musste ich erstmal sämtliche Flüssigkeiten erneuern, die alle völlig überaltet waren. Zudem lief er völlig unrund und qualmte wie ein Diesel. Aus dem Grund baute ich den Vergaser komplett auseinander, reinigte ihn im Ultraschallbad und setzte ihn mit selbst angefertigten Dichtungen wieder zusammen. Die Gemischeinstellung machte ich ganz nach empfinden und gehör, weil wo keiner mehr Vergaser einstellen kann und will. Aber ich bin manchmal ziemlich penibel, deshalb hatte ich nach einiger Zeit die perfekte Einstellung gefunden. Das war er dann im Sommer 17 kurz vor dem Verkauf.
Ich habe noch viele andere Teile erneuert, die wohl hier die Liste sprengen würden, denn es ist eigentlich der Vorstellungsthread für meinen V6 und nicht für den 2,6er
Nun denn, ich schraubte ein halbes Jahr und wollte ihn TÜVen und zulassen. Allerdings vermisste ich von Tag zu Tag den Klang vom V6, zudem wollte ich gern einen 4 Sitzer und aus einem Originalen etwas nach ganz meinem Geschmack machen. Geländegängig, aber Retro.
Somit verkaufte ich den 2,6er mit kleinem Gewinn und kaufte mir einen schon lang inserierten L040 V6, der noch seltener ist, da er einer der allerletzten Modelle ist die zum damaligen Zeitpunkt ein Vestatec Bodykit erhielten mit breiten Felgen, Holzinterior etc.
Doch wie mein Glück und meine angehende Schrauberlust war, musste ich natürlich auch hier wieder basteln. Denn mir zerschlug es auf der AB heimwärts die ZKD, da der Motor durch einen mit Rost verstopften Kühler überhitzte und ich es ehrlich gesagt nicht mitbekam. Der V6 zog wie er soll, er zeigte keine Problematik, auch die Anzeigen vermerkteten nichts, wahrscheinlich weil sie mit Rost beschichtet waren.
Zu spät bemerkt, war nicht nur die ZKD hin, sondern auch die Nockenwellenlager verzogen und der Motor hatte viel zu wenig Öl in der Wanne. Deshalb gab es für mich nur die Wahl nach einem Austauschmotor. Gesucht, gefunden, für 150€ in Österreich von einem 1993er V20 Automatik, ohne AGR werksmäßig! So schraubte ich einige Wochen, über 2 Monate, da ich relativ unerfahren im Motortausch war. Ich machte gleich die komplette Kupplung neu, gab dem Motor neue Simmerringe und Ventildeckeldichtungen, sowie Wapu, Zahnriemen... Die Ölwanne habe ich auch neu abgedichtet, weil ich mir erstmal das Ölsieb anschauen wollte, aber da war alles clean.
Eingebaut, was nicht so einfach war...
Dann wollte er nicht anspringen und gab immer einen Ruck gegen Drehrichtung. Der Zündverteiler aus dem V20 war schuld, wo die Elektrik davon nicht mit der vom L040 übereinstimmt. Mit dem L040 Verteiler lief er dann, aber viel zu hoch. Deshalb gings da das erstemal in die Werkstatt um die Drosselklappe einstellen zu lassen. Dann ging endlich alles und er lief
In der Zeit darauf musste ich allerdings nochmal einen Simmerring von der Nockenwelle wechseln, den ich leicht verschoben eingebaut habe, die Dichtungen vom Ansaugtrakt waren auch nicht mehr das wahre und der Öldruckgeber zeigte und zeigt auch heute noch alles andere von sinnvoll an. Da gab es zuletzt einen ziemlich teuren Öldruckgeber original aus .
Nachdem mit der Grundtechnik alles weitestgehend in Ordnung war, ging es an meinen eigentlichen Plan. 2" Höher, Fahrwerk verschränkungsfreudiger machen, 33" Reifen auf meinen Traumfelgen (die schon hier lagen) und nen ordentlichen Soundmacher.
Als es dann soweit war, musste ich überlegen wie ich alles relativ kostensparend, aber auch funktionell auf Dauer mache. Also kaufte ich mir bei einem Kollegen einen Satz Trailmasterfedern für 6cm Höherlegung, hintere Stoßdämpfer vom Pajero Sport (ebenfalls Trailmaster, weil 5cm mehr Ausfederweg) und die vorderen Stoßdämpfer (Trailmaster... :sm) nahm ich vom zerlegten V20, der sie eh nicht braucht und presste die Aufnahme vom L040 unten ein. Dann hatte ich gut 200€ gespart und trotzdem ein vollwertiges Trailmasterfahrwerk nach meinen wünschen im L. Die Stabis flogen ebenfalls raus, weil den Schrott nicht brauche, er muss verschränken!!
Das machte sich mit den 33" auch gut.