Trauerspiel A20 - "Autobahn der Einheit"
Auf der A20 bei Tribsees hat sich jetzt auch auf der Gegenfahrbahn in Richtung Stettin ein großer Krater gebildet.
Im September war die erste Fahrspur abgesackt. Der Krater hatte sich vergangene Woche auf knapp 100 Meter vergrößert. Experten rechneten danach schon damit, dass auch die Fahrbahn in Gegenrichtung absacken wird. Dieses Loch ist schon jetzt fast genau so groß wie der erste Krater.
Kein Einfluss auf Bauplanungen
Die Planungen zum Neubau des Autobahnabschnitts seien nicht beeinflusst, hieß es aus dem Verkehrsministerium. Einer der Gründe für das Fahrbahn-Desaster könnte ein Torf-Vorkommen unter der Autobahn sein. Was aber genau im Boden geschehen ist, wird noch untersucht. Spekuliert wird über die Verwendung zu schwacher Stützen, nicht überprüfter Bautechniken oder schlicht Fehlkalkulationen.
Zustimmung eines Grundstückseigners fehlt noch
Am vergangenen Mittwoch haben die Vorbereitungen für den Bau der Umleitungsstrecke begonnen, obwohl von den 15 betroffenen Grundstückseigentümer erst 14 der Nutzung zugestimmt haben. Die fehlenden 20 Meter vom letzten Grundstückseigentümer sollen deshalb zunächst von den Arbeiten ausgenommen bleiben. Wie der Abteilungsleiter Ronald Normann im Gespräch mit NDR 1 Radio MV sagte, laufen die Planungen weiter auf Hochtouren. Im Herbst soll mit dem Bau begonnen werden. Die Kosten werden auf 15 Millionen Euro geschätzt.
Metergroßes Loch in der Autobahn
Auf der Autobahn 20 bei Tribsees waren im vergangenen Jahr mehrere Meter Asphalt abgesackt. Ende September entstand auf der Fahrspur in Richtung Rostock ein Loch von etwa 10 Metern Breite, 40 Metern Länge und durchschnittlich 2,50 Meter Tiefe.
NDR-12.02.2018