Kurztrip mit Folgen.....
Wie einige von euch vielleicht wissen, hatte ich dieses Jahr vor, am Mitsubishitreffen in Polen teilzunehmen.
War soweit auch alles in Sack und Tüten. Urlaub war genehmigt und alles bestens vorbereitet.
Eigentlich lief es ja schon zu gut.
Es war geplant, als Überraschung den Rallye Simulator mitzunehmen.
Und so machten wir uns Ende August zum angesetzten Termin dann auf den Weg Richtung Kolberg an die
polnische Ostseeküste. Kurz vorher habe ich noch eine Anhängerkupplung an den ASX bauen lassen, damit
das Vorhaben mit dem Rallyesimulator nicht gestrichen werden musste. Was haben wir uns auf die freudigen
Gesichter der Polen gefreut, wenn die sehen, dass wir den Colt dabei haben. Waren sie es soch, die beim
Elbetreffen zu den Stammgästen am Rallyesimulator gehörten. Nun sollte er ein Wochenende lang nur ihnen
gehören.....
Leider wurde aus dem ganzen Traum nichts. Zwei Stunden lang lief alles glatt, aber nach einer kurzen Pause
auf dem nördlichen Berliner Ring verlor der ASX am Autobahndreieck bei Bernau plötzlich an Leistung und
wurde immer langsamer. Mitten in einer Baustelle. Wir haben den ganzen Verkehr aufgehalten. Mehr als 40
km/h war nicht mehr drin und ein komisches hochfrequentes Summen aus dem Motorraum. Angehalten und
zunächst erst mal nix gefunden. Kein Flüssigkeitsverlust und auch sonst keine Auffälligkeiten. Also per Handy
den nächsten Händler gesucht und dann dorthin gefahren. Waren glücklicher Weise nur 4 km zum CSB-Car
Service Bernau. Die Motorcheck-Kontrolle ging komischer Weise auch erst nach dem Neustart des Wagens
an und der ASX lief dann auch nur noch im Notlauf.
Dort wurde dann das Auto per OBD ausgelesen und der Fehler deutete auf einen Defekt im Turbo-System hin.
Aus meiner Zeit als Kundenbetreuer bei Bosch Automotive wusste ich, was das bedeutete und hoffte zunächst
nur auf einen lockeren Unterdruckschlauch am Turbolader, doch das Schicksal meinte es nicht sogut mit mir und
dem ASX. Schnell war, anhand von kleinen Metallspähnen klar, dass der Turbo mechanisch defekt war. Die Welle
auf der das Turbinenrad saß lief nicht mehr rund und so kam es im Turbo zu Abrieb.
Nicht nur, dass eine Weiterfahrt nach Polen nun schon nach nur einem Drittel der Strecke unmöglich war. Auch der
ASX selbst durfte nun nicht mehr bewegt werden, da bei Weiterfahrt ein kompletter Motorschaden die Folge sein
könnte, wenn die Spähne ins Ansaugsystem und damit in die Zylinder geraten. Dummerweise war der ASX der
Wagen, an dem der Rallyesimulator hing, und so mussten nun gleich zwei Fahrzeuge wieder nach Pretzsch zurück
gebracht werden. Es folgten ein paar Anrufe und etwas Schweiss auf der Stirn, aber dank Steffen und Frank
konnten beide Fahrzeuge gegen 19 Uhr die Rückreise von Bernau nach Pretzsch antreten. Beide Huckepack
auf je einem Hänger.
Als nächstes ging der ASX dann wiederum per Abschlepp-Variante ins Autohaus Pottel nach Bitterfeld, meinem
Heimat-Händler, wenn man so will. Hier wurden alle anstehenden Reparaturen gemacht, um den Wagen wieder
zum Laufen zu bringen. Und hier tat sich dann auch eine Lösung auf, die mir die Kosten ein wenig abnahmen.
Alles in allem sollte die Reparatur nämlich an die 3000 EUR kosten. Aber durch Kontaktaufnahme mit Mitsubishi
war über deren Kulanzprogramm eine Kostenübernahme möglich. Der ASX war mit 107.000 km nur knapp über
die Werksgarantie hinaus und es gibt bei Mitsubishi die Möglichkeit bei einer Reparatur über ein Autohaus der
Marke einen sogenannten Kulanzantrag zu stellen.
Voraussetzung für einen Kulanzantrag ist das Vorhandensein des Service-Checkheftes mit Einhaltung und Nach-
weis aller Werkstatt-Intervalle. Zudem darf am Fahrzeug nichts modifiziert sein ( zB. Chiptuning ), was den zu
behebenden Schaden mitverschuldet haben kann.
Da diese Voraussetzungen bei mir erfüllt waren, wurde das Kulanzantragsverfahren an Mitsubishi übergeben
nach wenigen Tagen erfolgte die Zusage an den Händler. So übernahm Mitsubishi außerhalb der Garantiezeit
von den letztendlich angesetzten etwa 3200,- EUR fast die Hälfte. Ich habe in diesem Zusammenhang noch eine
als defekt festgestellte Achsmanchette wechseln lassen, die nicht Gegenstand des Kulanzverfahrens war.
Im Endeffekt fielen die Kosten für den Turboschaden für mich mit ca.1800 EUR noch relativ günstig aus. Nun
habe ich den ASX wieder seit einigen Wochen zu Hause und erlebe Fahrspaß wie zuvor,..... mit Originalteilen
von Mitsubishi, was natürlich teurer ist, aber Bestandteil der Kulanzentscheidung war.
Ich selbst kannte diesen Weg der Reparaturabwicklung vorher nicht und sodachte ich, dass ich euch das hier
nur mal näher bringe. Mitsubishi hat einer Veröffentlichung dieser Möglichkeit im Forum ausdrücklich zugestimmt.
Manhat mich förmlich drum gebeten meinen Fall im Forum zu publizieren, um anderen Kunden diese Art der
Kulanzreparatur näher zu bringen. Und da war ich schon ziemlich baff. Wo andere Hersteller doch um das Thema
Kulanz versuchen herum zu kommen, war es dem Hersteller in diesem Fall ein Bedürfnis, diese Methode ins
Gespräch zu bringen.
Wenn ihr also auch mal was habt, was knapp außerhalb der Garantie ist, und das Checkheft der Serviceintervalle
immer schön gepflegt wurde, dann wäre der Kulanzantrag eine echte Option um Kosten zu sparen. Voraussetz-
ung wie gesagt ist, dass der betroffene Bereich in dem die Reparatur erfolgt, nicht von euch modifiziert wurde,
sondern noch alles Original ist...... und alle Service-Intervalle müssen im Mitsubishi-Autohaus zu den angesetzten
Kilometer-Angaben erfolgt sein. Bei Service-Wartungen freier Werkstätten oder markenfremder Autohäuser kann
dies Einfluss auf die Kulanzentscheidung haben.
Ich jedenfalls bin begeistert von dieser Servicequalität, umsomehr da ich vorher noch nicht wusste, dass es diesen
Weg überhaupt gibt. Mein Dank gilt dem Autohaus Pottel in Bitterfeld und der Kulanzabwicklung von Mitsubishi.
Besonders danken möchte ich in diesem Zusammenhang 4 Personen....
Meinem Bruder Steffen und Frank, die mich unterstützt haben, beide Autos wieder nach Hause zu bekommen.
Ich war an diesem Tag ziemlich am Ende mit den Nerven und mal eben zwei Autos nördlich von Berlin abholen,
macht man ja auch nich aus dem Handumdrehen. Also ganz Herzlichen Dank den beiden dafür !!
Weiterhin einen herzlichen Dank an Marcel Pottel, vom Autohaus in Bittelfeld, der die Reparatur begleitet und mich
immer auf dem laufenden gehalten hat. Und zum Schluss noch einen Dank an Stefan Büttner, der als Vermittler
bei Mitsubishi sozusagen hausintern alle Kontakte herstellte und damit auch einen nicht unwesentlichen Anteil an
der schnellen und unkomplizierten Abwicklung der Kulanzentscheidung hatte.