Da für unsere Turbo-Youngtimer die Versorgung mit Turbolader so langsam eng und teuer wird, habe ich ein paar Pflege-/Wartungshinweise sowie
Schäden und Ursachen für Turbolader zusammengestellt.
Schäden und Ursachen an Turboladern
Schmierungsmangel im Turbolader verursacht Anlaufen der Turbinenwelle im Lager sowie Anlaufen der Lager im Gehäuse. Auffallend dabei ist eine
Verfärbung des Wellenschaftes mit deutlichen Lagerspuren. Mitdrehende Lager fressen sich im Gehäuse fest und arbeiten sich ein.
Durch den Einschlag von Fremdkörpern werden Turbolader meistens vollständig zerstört. Metallische Fremdkörper auf der Turbinenseite stammen aus dem Auspuffkrümmer oder dem Motor. Fremdkörper auf dem Verdichterrad führt in den meisten Fällen ebenfalls zum Totalausfall. Durch angesaugte Schmutzpartikel in der Frischluft oder einen defekten Ansaugschlauch sowie einen total verschmutzen Luftfilter.
Schmutz im Öl kleine Partikel in der Größe einzelner Sandkörner ziehen rund um Lagerbuchsen und Axiallager kreisförmige Riefen, die zum Totalausfall des Turbolader führen.
Ölkohle am Wellenschaft - ein ständig zu heiß gefahrener Turbolader wird am Wellenschaft nahe des Turbinenrades einen stetigen Ölkohleaufbau zeigen. Abgastemperaturen von ca.1000 C übertragen sich auf das Turbinenrad und zum Teil auf den Wellenschaft. Dreht sich die Welle im Lader
wird das kühlende Motoröl seinen Beitrag der Schmierung und Kühlung leisten. Wird ein heißer Turbolader abgestellt, so kommt kein kühlendes
Motoröl nach und alle Reste brennen auf der Welle fest. Dieses beginnt mit einer leichten Verkokung und endet mit vollständigen Blockieren der Welle.
Schäden durch hohe Abgastemperaturen entstehen meistens am Turbinengehäuse. Besonders gefährdend sind die Bereiche wo das Abgas in die Turbine geleitet wird und rund um das Ladedruckregelventil. Werden die Risse zu breit und durchziehen den gesamten Gehäuseteil verliert der Turbolader merklich an Leistung.
Pflege -/ Wartungshinweise
Den Motor nach dem Kaltstart,besonders nach längerer Standzeit kurz Anlaufen lassen, nicht sofort losfahren damit sich Öldruck aufbaut und ausreichend Schmierung sichergestellt wird.
ÖL und Filterwechsel einhalten - bei Mitsubishi Turbomotoren (Starion, Lancer,Galant Cordia,Tredia ) alle 5.000 km
Luftfilter auf Verschmutzung prüfen, Ansaugschläuche ,Ladedruckschläuche & Krümmerdichtung auf Dichtheit prüfen
Motoreinstellung, Zündung, CO, Kerzen und Zündkabel sollten in gutem Zustand sein.
Motor vor dem Abstellen einen Moment ( nach Vollgasfahrt ruhig 5.Min) im Leerlauf laufen lassen. Niedrige Abgastemperaturen und kühle Frischluft durchströmen den heißen Turbolader,der hierdurch seine extreme Hitze verliert. Als Folge brennt das Motoröl nicht auf der Welle fest. Heizung auf Warm und Gebläse einstellen um Hitze vom Motor zu nehmen. Verhindert Hitzestau und beugt Risse im Zylinderkopf vor, bei Kurzstrecken nicht erforderlich.
Ölanschlüsse am Turbolader, Drucköl und Ölablaufleitungen auf Dichtheit, Verformung und Verkokung prüfen, bei 4G63 T (Starion,Lancer,Galant) können die Leitungen bei erträglichem Aufwand abgeschraubt und gereinigt werden.
Ich wünsche euch allezeit gute Gute Fahrt mit euren Turbos !
Gruß Andreas