Rund ein Drittel aller getöteten Autofahrer sind Führerscheinneulinge.
Das kann sich nach Ansicht von Unfallforschern durch eine modifizierte
Ausbildung ändern.
Junge Autofahrer haben ein besonders hohes Unfallrisiko. Verbesserungen bei der Fahrausbildung könnten es deutlich senken. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hat nun in einer Studie entsprechende Vorschläge erarbeitet.
Allein eine höhere Zahl an Fahrstunden lehnen die Experten ab. Vielmehr
wird eine Mehrphasen-Fahrausbildung vorgeschlagen. Nach der eigentlichen
Führerscheinprüfung folgt im Abstand von ein bis drei Monaten eine
Feedback-Fahrt mit dem Fahrlehrer. Anschließend gibt es ein
Fahrsicherheitstraining mit betreuter Gruppendiskussion. Abschluss
bildet sechs bis zwölf Monate später eine erneute Feedback-Fahrt.
Vorbild ist das Ausbildungssystem in Österreich. Dort sind nach
Einführung ähnlicher Maßnahmen die Unfälle mit Personenschäden bei
jungen Fahrern um 30 Prozent zurückgegangen. In Deutschland starben 2010
insgesamt 508 Autofahrer in der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren – das
entsprach nahezu einem Drittel aller getöteten Pkw-Fahrer.
Neben der mehrstufigen Fahrausbildung schlagen die Unfallforscher
weitere Maßnahmen vor. Fahrlehrer sollten demnach besser geschult und
Fahrschulen einem Qualitätsmanagement unterzogen werden. Zudem wird ein
stärkerer Lokalbezug gefordert; Fahrerlehrer sollten riskante Strecken
in der Umgebung stärker in die Fahrausbildung einbeziehen.
welt.de