LED-Leuchten: Disco-Blitze auf der Autobahn

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  • Flackern, Flimmern, rote Ketten in der Nacht. Keine Folgen von Übermüdung am Steuer, sondern nervige Nebenwirkung der neuen Leuchten. Irritierte Fahrer sehen rot und die Industrie arbeitet an einem Weg aus der Flimmerfalle.


    Nachts kann es passieren auf der Autobahn oder in der Stadt. Ein Auto überholt. Plötzlich flackern die Rücklichter des anderen Wagens im Auge, wie das Stroboskoplicht in der Disko. Es stört, es irritiert.


    Dieses Flackern tritt nur bei Neuwagen auf, die mit modernen, schicken Rücklichtern ausgestattet sind. Diese haben nicht mehr alte Glühlampen, sondern mit viele kleine Leuchtdioden. Heller, stylelisch und schneller in der Reaktion ist die neue Technik. Deshalb bauen immer mehr Autohersteller diese Leuchten in ihren Fahrzeugen ein. Bei der dritten Bremsleuchte gibt es sie schon seit den 1990er Jahren. In den letzten Jahren aber werden auch die normalen Bremsleuchten mit LEDs ausgestattet, die gleichzeitig auch als Rückleuchten fungieren. Besonders in der Tuning-Szene gehören LED-Rückleuchten zu einer coolen Karre dazu.


    Opulente Beleuchtungen von innen und außen, waren vor einigen Jahren noch dieser Szene vorbehalten. Inzwischen hat die Industrie erkannt, dass sich das Auto als Lichtskulptur hervorhebt und sich damit entsprechend Geldverdienen lässt. Als neuester Trend rollen Wagen auf die Straße, an denen überall LEDs leuchten: im Brems- und Rücklicht, bei den Blinkern und Frontscheinwerfern. Vorreiter sind hierbei der Audi R8 und im nächsten Jahr der Cadillac Escalade Platinum als erstes SUV. Bisher konnten solche Autos mit Voll-LED-Scheinwerfern nur mit Sondergenehmigung auf europäischen Straßen fahren. Doch noch für dieses Jahr wird mit der entsprechenden Zulassung gerechnet.


    LEDs werden sich verbreiten
    Werden in Zukunft nur noch "Flimmerkisten" herumfahren und die nächtliche Autofahrt zum Diskobesuch werden lassen? Wie sensibel der normale Autofahrer auf derartige Neuerungen reagiert, kann man an der Diskussion über die angebliche Blendwirkung von Bi-Xenon-Schweinwerfern erkennen. Jahrelang wurde wütend über die "Blendgranaten" hergezogen. Ein Grund war sicher auch, dass die Fahrer dieser neuen und teuren Fahrzeuge den latenten Sozialneid ihrer Mitmenschen geweckt hatten.


    Ein solches Debakel gilt es zu vermeiden: Automobilhersteller und Zulieferer Diese haben das Flackern der LEDs inzwischen auch bemerkt. Wohlgemerkt erst nach der massenhaften Verbreitung der LED-Rückleuchten in den letzten Jahren. In der Forschung hat dieses Flackern inzwischen einen Namen: der "Perlschnureffekt".


    Wieso flackert es?
    Bei LED-Bremsleuchten, die ebenso als Schusslicht fungieren, müssen die kleinen Leuchtdioden einerseits hell und andererseits dunkler leuchten. Die unterschiedliche Helligkeit wird mithilfe einer elektronischen Steuerung der Frequenz erreicht. Sie dimmt die LEDs, indem sie sie in bestimmten Zeitabständen ein- und ausschaltet (Pulsweitenmodulation). Je niedriger die Einschaltdauer, desto geringer ist die Helligkeit der LEDs. Einfach ausgedrückt: Die Lampe leuchtet nicht weniger stark, sie wird lediglich schnell an- und ausgeschaltet.


    Leider nicht schnell genug. Die verwendeten Taktfrequenzen (im Schnitt 100 Hertz) werden vom menschlichen Auge wahrgenommen. Normale Glühlampen glühen viel träger, bei ihnen würde man bei ihnen kein Flackern wahrnehmen, obwohl auch sie mit der gleichen Technik gedimmt werden.


    Unterschiedliche Wahrnehmung
    Tatsächlich flackert es nicht immer und bei jedem. Studien haben festgestellt, dass der "Perlschnureffekt" von verschiedenen Faktoren abhängt. Er tritt gern auf, wenn die Umgebung dunkler ist als die Rückleuchten – also nachts oder bei ganz miesem Wetter. Auch kommt es darauf an, wie weit man von den LEDs entfernt ist und wie schnell die LEDs vorbeihuschen. So fällt das Flackern bei der Fahrt auf der Autobahn, im dichten Stadtverkehr, beim schnellen Blick in den Spiegel oder auf den Tacho stärker auf.


    Beim Fahrer scheint das Alter scheint die Wahrnehmungsfähigkeit zu beeinflussen. So wurde bei Versuchen festgestellt, dass jüngere Menschen das Flackern deutlicher sahen. Ein kleiner Prozentteil der Bevölkerung, so eine Schätzung, könne gar Flimmerfrequenzen von sich nicht bewegenden LED-Leuchten mit Pulsweitenmodulation erkennen. Industrie und Forschung versichern, dass der Perlschnureffekt die Gesundheit nicht gefährde. Vor epileptischen Anfällen etwa beim Autofahren müsse niemand Angst haben.


    Ausweg aus der Flimmerfalle
    Dass dieses Flackern aber auf Dauer lästig sein kann, räumt auch die Automobilindustrie ein und arbeitet an unterschiedlichen Konzepten, um den Flimmerkisten den Stecker zu ziehen. Einen möglichen Weg dahin geht der Audi R8 mit seinen von Automotive Lighting entwickelten Scheinwerfern. Hier soll dem Flackern mit der Erhöhung der Frequenzen (deutlich über 120 Hertz) entgegengewirkt werden. Doch einer Forschungsstudie zufolge könne das Flackern selbst bei 200 Hertz noch von einigen Leuten wahrgenommen werden. Erst bei 300 bis 400 Hertz sei endgültig Schluss damit. Doch solche Frequenzen könnten eventuell elektromagnetische Einflüsse auf andere Bordsysteme im Fahrzeug ausüben.


    Eine andere Möglichkeit ist, auf eine Dimmfrequenz zu verzichten, indem jeder Leuchtfunktion bei den Scheinwerfern und Rückleuchten bestimmte LEDs zugeordnet werden. Diesen Weg geht der vom Automobilzulieferer Hella entwickelte Voll-LED-Scheinwerfer beim Cadillac Escalade Platinum, bei dem das Hauptlicht mit voller Kraft betrieben wird.


    Um eine Negativ-Diskussion zu verhindern, muss die Automobilbranche weiter an dem, Thema bleiben. Denn die LED-Technik wird nicht auf wenige hochpreisige Autos beschränkt bleiben. Bei fallenden Preisen werden die Vorteile der langen Lebensdauer, des gezielten Lichteinsatzes und des geringen Stromverbrauchs dazu führen, dass LEDs ihr Licht in alle Lebensbereiche werfen. Und wer will schon vom Ambient-Licht irritiert werden oder gar Flacker-Ampeln oder blitzende Reklamebanden im Fußballstadion erleben?


    Artikel von Stern.de (18.07.2008 ), Quelle: http://rss.feedsportal.com/c/7…463/s/179cb0f/story01.htm

  • Eigentlich ist dieses Problem ein echter Anfängerfehler.
    Jeder, der mal versucht mit einem Microcontroller eine LED zu dimmen stößt darauf.


    Mir ist das ehrlich gesagt auf der Straße noch nicht wirklich aufgefallen.


    Übrigens, erfahrungsgemäß, an µCs flimmert es selber bei 500 Hz unter Umständen noch wahrnehmbar. Übrlicherweise geht man dann auf dem Sektor den Weg, das man Frequenzen von 15 kHz wählt. Damit flimmert dann garantiert nichts mehr. Mögliche Störwirkungen auf die Bordelektronik muss man da freilich nicht berücksichtigen. Allerdings sollte die eigentlich eh nicht so leicht störbar sein.

  • ist mir noch garnicht aufgefallen :hopper,wie auch,ich sitz ja vor den Rücklichtern :geist


    Aber in naher Zukunft,werde ich das mal mir ansehen,ob der Outlander auch ne Discoorgel am Heck hat :gott


    lizensierter Mitsubishi Old Boy



    Awaken your world ...... IONIQ 6 ....Auto des Jahres 2023

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