Guten morgen,
habe am Sonntag früh die vorderen Bremsen vom Grandis gemacht. Scheiben und Beläge.
Gleich vorweg, ich habe keine Bilder gemacht, Hände schwarz. Aber ich denke, man kann's gut so beschreiben.
Ging für meine Verhältnisse relativ einfach. Rad ab, die beiden (Führungs-) Schrauben,
wo den Bremssattel halten, mit einer 17er Nuss aufgeschraubt und rausgezogen.
Die obere ist dicker wie die untere. Den Sattel nach vorne hin abgezogen und gleich mit
einem Draht hochgebunden, so das der Bremsschlauch nicht abknickt.
Jetzt kommt man an die Beläge dran. Falls sie etwas fest in der Führung sitzen, kann man
mit einem Schlitzschrauber bissl nachhelfen und hebeln.
Nach entfernen der Beläge habe ich die Schrauben vom Bremssattelhalter ebenfalls mit einer
17er Nuss aufgeschraubt. Dann hat man auch schon gleich den Halter in der Hand.
Die Bremsscheibe war gut an der Nabe fest. Hämmern hat nix geholfen (außerdem war Sonntag,
die Nachbarn haben schon ausm Fenster geguckt, hab das Hämmern mit der Kirchenglocke synchronisiert,
hat aber nicht geklappt, waren zu wenige Schläge da erst 11Uhr) so weiter.
In der Scheibe befinden sich zwei gegenüberliegende kleine Bohrungen mit nem M6 Gewinde. Durch die
Löcher geguckt, sieht man die Nabenfläche. Also Zwei Schlosserschrauben besorgt und diese erst mit Hand
reingedreht bis Anschlag. Dann 10er Nuss und mit kleiner Ratsche zwei- dreimal gedreht, einmal oben "ping"
einmal unten "peng", da hat sich die Scheibe gelöst und man konnte sie runterheben.
Als nächstes die Anlagefläche der Nabe gut mit ner Stahlbürste reinigen. Ich habe dann die Fläche leicht mit Kupferpaste
eingeschmiert. Neue Scheibe drauf und mit ner Radmutter fixiert, damit sie mir nicht runterfällt.
Die, ich nenn sie mal "Führungsbleche" im Bremssattelhalter auch gut mit der Bürste sauber machen. Die Flächen,
wo die Beläge sich bewegen, auch leicht mit Kupferpaste beschmiert.
Jetzt den Halter wieder anschrauben. Diese Schrauben werden mit 210NM angezogen, also gut fest.
Für mein gutes Gewissen habe ich jeder Schraube noch ein Tröpfchen Loctite gegönnt.
Auf die Belagrückseite kam auch noch'n bissl Kupferpaste. Dan habe ich die Beläge in den Halter eingesetzt.
Der innere Belag kann man einfach aufschieben, den äußeren muß man etwas schräg einsetzen und wenns da etwas
hängt, ein bisschen, aber vorsichtig, mit nem Schlitzschrauber reinhebeln.
Vor dem Zurückstellen der Bremskolben im Sattel (der Grandis hat zwei), den Bremsflüssigkeitsbehälter öffnen,
damit überschüssige Flüssigkeit agesaugt werden kann, bevor es überläuft. Die Absaugung übernahm ZEWA (danke nochmal)
Mit dem Rückstellerwerkzeug die Kolben sachte zurückschieben. Jetzt den Sattel über die Beläge stülpen und die
"Führungsschrauben" wieder einschieben und festschrauben, aber auf die kleinen Staubschutzmanschetten achten, daß diese
nicht eingeklemmt werden.
Ach hier zwei Tröpfchen Loctite für die Schrauben.
So, das war's. Bei der anderen Seite natürlich das gleiche Spiel.
Bremsflüssigkeitsbehälter wieder schliessen. Vor der ersten Fahrt ein paarmal das Bremspedal betätigen. Fällt anfangs
etwas durch, wird dann aber immer fester.
Viel Text kein Bild, aber ich hoffe, es gefällt und ist etwas hilfreich.
Achso: es sind keine Schrauben übrig geblieben und Auto bremst wie es soll, das ist wohl die Hauptsache.
Es soll keine Anleitung sein, sondern ich habe nur meine
Erfahrung und die Arbeit die ich gemacht habe niedergeschrieben.
Ich übernehme natürlich keine Haftung und gebe keine Garantie.
UND: ich habe ca. 30 min. pro Seite gebraucht.
