Das Imperium gibt nicht auf
Luke Skywalker und Darth Vader, Jedi-Ritter und Laserschwerter: Das sind die wichtigsten Bestandteile der Science-Fiction-Saga Star Wars. Vor 30 Jahren lief der erste Teil der Filmreihe an - und setzte eine gigantische Vermarktungsmaschinerie in Gang, die bis heute weiter arbeitet.
Als der "Krieg der Sterne" vor 30 Jahren in den USA in die Kinos kam, begann für Science-Fictions-Fans eine neue Zeitrechnung. Auch für Bob Mondello, der heute einer der bekanntesten Filmkritiker der Vereinigten Staaten ist: "Ich bin in die 17-Uhr-Vorstellung im Uptown-Theatre gegangen, hier in Washington", erzählt er. "Danach war ich so begeistert, dass ich mich gleich wieder angestellt habe - für die Mitternachtsvorstellung, weil die Vorstellung dazwischen für mich und meine Freunde schon ausverkauft war."
Auf der ganzen Welt brach 1977 das Star-Wars-Fieber aus. Der Film erzählt die Geschichte des Luke Skywalker. Er kämpft gegen das Böse und versucht, das Universum zu retten. Ein simples Erfolgskonzept, meint Bob Mondello: "Es ist eine Art amerikanischer Western im All. Man kann gute und böse Kerle leicht erkennen: ein Mädchen, um das jeder kämpft. Cowboys, die ausreiten. Und einen enormen Kampf am Ende."
"Ich will eine Art Religiosität zum Erwachen bringen"
George Lucas heißt der Mann, ohne den es Star Wars nicht gäbe. Das Herzstück seiner Filmfabrik liegt eine halbe Autostunde von San Francisco entfernt: Die Skywalker-Ranch. Hier sind insgesamt drei Star-Wars-Produktionen entstanden, unter anderem "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter". Das war Anfang der achtziger Jahre. 16 Jahre später kamen dann die Episoden 1 bis 3 auf den Markt - Fortsetzungen, die in der Handlungschronologie der Filme jedoch vor den alten Streifen lagen. Sie erzählten die Vorgeschichte des tapferen Weltraumhelden Luke Skywalker.
Über die Filme des George Lucas wurde viel geschrieben und gemutmaßt. Immer wieder wurde die Frage gestellt, was Lucas mit ihnen ausdrücken wolle. Er selbst sieht das ziemlich klar: "Ich will gerade bei jungen Leuten eine Art Religiosität zum Erwachen bringen", sagt er. Dabei sei der grundsätzliche Glaube an einen Gott wichtiger als der an irgendeine Kirche. "Das Schlimmste, was in meinen Augen passieren könnte, wäre, dass man einen jungen Menschen fragt: Glaubst Du an Gott - und er antwortet dann: 'Nein, das tue ich nicht.' Ich finde, jeder sollte an etwas glauben."
Wer die Filme von George Lucas kennt, bemerkt diese religiöse Botschaft wohl erst auf den zweiten oder dritten Blick. Fest steht: Star Wars ist die erfolgreichste Filmserie aller Zeiten. Lucas gehört heute zu den reichsten Menschen der USA; sein Privatvermögen wird auf 3 Milliarden Dollar geschätzt. Allein im letzten Jahr setzte seine Produktionsfirma Lucasfilm 1,6 Milliarden Dollar um - obwohl kein neuer Film auf den Markt gekommen ist. Das Geschäft machte man vor allem mit dem Verkauf von Videospielen und Fanartikeln wie dem Laserschwert.
Lucas sagt heute, es werde keine siebte Folge geben, jetzt sei Schluss mit Star Wars. Howard Roffman, einer der drei Präsidenten von Lucasfilm, sieht das nicht so eng. Zumindest werde Star Wars auch in 30 Jahren noch ein Begriff sein: "Das ist etwas, das den Übergang von einer Generation zur nächsten geschaffen hat", bilanziert er. "Nichts ist garantiert. Aber wenn wir eine gute Geschichte zu erzählen haben, dann wird es immer Menschen geben, die sie hören wollen."
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