Weg mit dem Lenkrad
Bei den Rennboliden im Motorsport ist es nicht mehr wegzudenken: das abnehmbare Lenkrad. Exakt diese Technik macht sich nun ein Wohnmobilhersteller zunutze.
Um den seit Jahren andauernden Konflikt mit dem Fahrersitz in integrierten Reisemobilen zu lösen, setzt Morelo nun auf eine Technik, die aus dem Motorsport bekannt ist. Für 990 Euro können Kunden ein abnehmbares Lenkrad nachrüsten lassen und kommen damit in den Genuss, den Fahrersitz bequem und ohne nerviges Verstellen der Armauflage oder Rückenlehne um 180 Grad ins Wageninnere drehen zu können. Der Clou: Diese Technik lässt sich auch für alle Wohnmobile auf Basis des Iveco Daily ohne Airbag ab Baujahr 1996 nachträglich einbauen. Ganz nebenbei ist das abnehmbare Lenkrad auch ein hervorragender Diebstahlschutz, denn ohne Lenkrad lässt sich ein solch großes Gefährt nicht fahren.
Das Lenkrad ist vom TÜV geprüft und wird von Morelo als Option angeboten. Es lässt sich mit einem Handgriff entriegeln und vollständig entnehmen, so dass keine Hindernisse mehr das Drehen des Fahrersitzes beeinträchtigen. Ein weiterer Vorteil des fehlenden Lenkrades ist, dass der Sitz nach der Drehung zusätzlich in eine bequeme Liegeposition nach hinten geneigt werden kann. Auch das war bisher nicht möglich. Für die Montage zurück muss das Steuer dann nur wieder eingesteckt werden.
In einem nicht mehr allzuweit entfernten Zukunftsszenario wären derartige Lenkräder und drehbare Sitze auch in Familien-Vans und großen Reiselimousinen denkbar. Diese Phase des Einsatzes in Wohnmobilen kann der erste Schritt zu einer weiter verbreiteten anwendung in verschiedenen Fahrzeuggattungen sein. Mit Spannung werden die Ergebnisse und Erkenntnisse der Praxiserprobung zur neuen Technologie von der automobilbranche erwartet.
Kai Schwarten/SP-X/autosieger.de